Fussball aus dem nahen Grenzwinkel - Saint-Louis, Hégenheim, Huningue, Lörrach, Weil am Rhein und Grenzach
(transnationale Bezüge im Dreiländereck)

Palmarès
Südelsässischer Pokal
Südbadischer Pokal

 
FRANKREICH: Saint-Louis, Hégenheim et Huningue

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Palmarès du club frontalier du FC Saint-Louis (FC Saint-Louis Neuweg), Alsace Haut-Rhin
Champion régional en 1935/1936, 1945/1946, 1948/1949, 1951/1952, 1967/1968, 1973/1974 et 2007/2008
Vainqueur de la Coupe d'Alsace en 1969/70
Vainqueur de la Coupe du Haut-Rhin en 1936/37
Vainqueur de la Coupe de la Libération en 1945/46

Coupe de France:
1926/27 Cercle Athlétique de Paris DH Paris - FC Saint-Louis 1911 DH Alsace 4:0 (à Charentonneau) [32es de finale]
1927/28 Olympique Lillois DH Nord - FC Saint-Louis 1911 4-0 (Saint-Symphorien à Metz) [32es de finale]
1928/29 SC La Bastidienne Bordeaux DH Aquitaine - FC Saint-Louis 1911 2:0 (à Angers) [16es de finale]
1930/31 FC Saint-Louis 1911 D1 - SO Montpelliérains DH Sud-Est 1:1 n. V. („das ist ein glänzender Erfolg für die symphatischen Leute an der 3 Länder-Ecke“)
SO Montpelliérains - FC Saint-Louis 1911 5:0 (Parc des Sports de l'avenue du Pont Juvénal) [64es de finale]
1932/33 AS Cannes D1 - FC Saint-Louis 1911 D1 4:0 [32es de finale]
1933/34 Olympique Lillois D1 - FC Saint-Louis 1911 1:0 (à Metz) [16es de finale]
1968/69 FC Saint-Louis 1911 D3 - Stade Reims D2 2:3a.p. (4800 Stade de Francs à Colmar) [32es de finale]
1969/70 FC Saint-Louis 1911 D3 - AS Saint-Étienne D1 0:4 (8000/ 6841 spectateurs payants Stade de Bourtzwiller à Mulhouse) [32es de finale]
1970/71 Association Sportive de Strasbourg D3 - FC Saint-Louis 1911 D3 3:1 (Stade de l'Ill à Mulhouse) [32es de finale]
1971/72 AC Ajaccio D1 - FC Saint-Louis 1911 D3 4:0a.p. (2300 Stade Léo-Lagrange à Besançon) [16es de finale]
1974/75 AS Nancy-Lorraine D2 - FC Saint-Louis 1911 D3 5:0 (5709 Stade Marcel-Picot)
FC Saint-Louis 1911 - AS Nancy-Lorraine 1:3 [match retour - 16es de finale]
1996/97 FC Saint-Louis Neuweg 1990 DH - FC Gueugnon D2 0:3 (2500 Stade de la Frontière) [32es de finale]
2005/06 FC Saint-Louis Neuweg 1990 DH - SR Colmar CFA2 1:2 (2100 Stade Joseph-Biechlin à Illzach) [32es de finale]
2009/10 FC Saint-Louis Neuweg 1990 CFA2 - FC Sochaux-Montbéliard D1 0:1 (3200 Stade Joseph-Biechlin à Illzach) [32es de finale]
2014/15 Jura Sud Foot CFA2 - FC Saint-Louis Neuweg 1990 CFA2 3:0 (800 Stade Municipal de Moirans-en-Montagne) [32es de finale]
2020/21 FC Saint-Louis Neuweg 1990 N3 - FC Sedan Ardennes N2 0:2 (à huis-clos [Coronavirus] Stade de la Frontière) [16es de finale]


Anfänge des Fussballs in Sankt-Ludwig (Saint-Louis)
Der FC Saint-Louis oder zu jener Zeit St. Ludwig ist im Mai 1911 aus der Fusion der im selben Jahr gegründeten Vereine Excelsior (Clubfarben blauweiss) und 'Fussball Verein' (Clubfarben rotweiss) hervorgegangen, die das Oberdorf (Cité haute) und das Unterdorf (Cité basse) repräsentierten. Von der (offenen) Grenze, die im Bewusstsein eines und desselben Sprachraumes noch wenig Bedeutung hatte, zeugte der rege Austausch seiner drei Gruppierungen mit den (verbandsfreien) Mannschaften aus Basel.
Als so genanntes Reichsland mit eigenständiger Verwaltung unterstand das nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 annektierte Elsass-Lothringen unmittelbar dem Kaiser, welcher seine Untertanen im Stile eines 'persönlichen Regimentes' führte.
Die Verbreitung des Fussballs, der den Spielern, von denen einer ihr Kapitän war, Disziplin und Robustheit abverlangte, war durchaus im Sinne der Armee - auch wenn dieser im Unterschied zum Turnen zu einer unpolitischen, bürgerlichen Form der Freizeitgestaltung avancierte.

Das erste Teilstück der Tramstrecke Basel - St. Ludwig ging bereits um 1900 in Betrieb, konnte aber erst 1911 - nach der Errichtung der Eisenbahnüberführung, direkt an die Basler 5er-Linie angeschlossen werden. Mit Beginn des Weltkrieges kam der Verkehr auf der deutschen Seite zum Stillstand. Ende 1915 wurde ein Pendeldienst mit Umsteigen an der Grenze eingerichtet. Eine durchgehende Linie mit dem nun französischen Saint-Louis gab es erst 1923 wieder. Die Verbindungen waren vor allem den Grenzgängern dienlich. Damals arbeiteten umgekehrt als heute viele Basler im Elsass. Stelle und Wohnort konnte beidseits des Rheins beliebig gewählt werden. Auch sonst bestand mit den Elsässer Ortschaften reger Verkehr. Die Elsässer versorgten den Basler Gemüsemarkt und kamen zu Festen und Anlässen in die Stadt. An Sonn- und Feiertagen hingegen überschritten die Basler gerne die Grenze, um sich vom Stadttreiben zu erholen. Damals war sie noch ohne Pass oder Ausweis passierbar.



1913 wurde Sankt-Ludwig durch einen Sieg gegen den FC Friedlingen Bezirksmeister.
Während des Krieges konnten dank des Beitrages von Schweizer Spielern immerhin einige Freundschaftsspiele ausgetragen werden. „Les aléas de la guerre 1914-1918 anéantirent la presque totalité des effectifs
En remplacement des status du 1er novembre 1912, ce fut le tribunal cantonal qui fit adopter les nouveaux statuts de la Fédération Française Football Alsace“ (Aimé d'Albientz, société d'histoire de Saint-Louis)
1919 fand der FC Saint-Louis Aufnahme in die Elsässische Fussball-Liga,
Groupe Haut-Rhin 1919/20
1. FC Mulhouse 12 10 2 0 34
2. FC Saint-Louis 12 8 0 4 28
3. US Belfort 12 7 1 4 27
4. AS Mulhouse 12 6 1 5 25
5. FC Britannia Mulhouse 12 4 3 5 23
6. AS Colmar 12 4 1 7 21
7. SR Belfort 12 0 0 12 12 (www.rsssf.org)
die ihn 1920 der Serie B zuteilte.Weil einige seiner Spieler im Ausland wohnhaft waren, war die Autorisierung des Französischen Verbandes erforderlich. Bevor ein Ausländer spielberechtigt war, musste er eine Aufenthaltsfrist von sechs Monaten im Elsass nachweisen können. In einer Mannschaft durften drei Ausländer mitwirken. Die im Elsass geborenen Ausländer galten dabei nicht als solche.
F. C. St. Louis - F. A. Illkirch-Graffenstaden 8:2: diesem Treffen wohnten Herr Maire Dr. Wallart und sechs weitere Ratsherren bei. Zum ersten Mal war es, seit Bestehen des  Klubs, dass die Gemeindeverwaltung zu einem Fussballspiel offiziell erschien. Demnach scheinen die St. Louis'er Gemeindeväter unserem Volkssport doch nicht so ablehnend gegenüber zu stehen, wie man schon anzunehmen gezwungen war (...) Der Ertrag dieses Spiels von 120 Fr. wurde der Gemeinde als Beitrag zur Errichtung eines Kriegerdenkmals für die Gefallenen überwiesen (NZ 16.6.1922)

Der neue Platz hinter dem Zoll Lysbüchel wurde am 2. September 1923 in Anwesenheit der Spitzen der Zivil- und Militärbehörden mit einem Spiel gegen Concordia Basel eingeweiht - Saint-Louis besitzt heute eine anmutige Sportplatzanlage
1929 Elsässischer Meister der ersten Division unter dem österreichischen Trainer Gustav Putzendoppler (ex FC Basel). Mit Karl Bielser (FC Basel), Leon Wionsowski (BSC Old Boys, FC Nordstern Basel) und Max Galler (FC Basel) folgten weitere ruhmreiche Jahre.
1936/37
Am kommenden Sonntag wird die komplette Profi-Mannschaft des FC Mulhouse in Saint-Louis ein Propaganda-Spiel austragen. Der FC Saint-Louis wird für dieses Spiel durch einige Basler Spieler Verstärkung erfahren, und zwar haben sich in uneigennütziger Weise folgende Spieler zur Verfügung gestellt: Krogmayer Willy, Bielser Karl, Guenther Léon, Greiner Hans und Schaub Paul (National-Zeitung 31.5.1935)


     

Das war an einem Bettag, allerdings schon vor diesem Krieg. In St-Louis kämften die Sankt Ludwiger Senioren gegen die Basler Schiedsrichter in einem Freundschaftsspiel. Es war bald Spielschluss, als ein Corner gegen die Elsässer fällig wurde. Aber der Ref gab, entgegen dem klaren Tatbestand, Outabstoss. Die Basler reklamierten. Und der Schiedsrichter, aus Mülhausen eigens hergeholt, beschwichtigte: «I waiss scho! Aber lüeged güeti Lyt, die alte Heere vo Saint-Louis kenne jo verdeggel nimm springe; lehn mr se e Torabstoss mache, no kenne se e bissele schnüfe...!» (Glossen -ch.)

In Bourgfelden sympathisierte der 1925 gegründete Verein mit der Arbeiterschaft und nahm zuerst an der Meisterschaft seiner Schweizerischen Verbündeten - Region Nord teil (FC Ouvrier Bourgfelden). Bourgfelden stand wie damals auch Saint-Louis ein sozialistischer Bürgermeister vor.


13.10.1946 Elsass - Nordwestschweiz 3:3 5000 Stade Vélodrome Mulhouse
: Aeschbach (FC Birsfelden); Hufschmid (FC Basel), Greder (FC Allschwil); Perazza (FC Allschwil), Rich (FC Breitenbach), Rast; Hofmann (beide FC Allschwil)/ Felder (FC Birsfelden), Bader, Jeker (beide FC Breitenbach), Gürtler, Rüegg (beide FC Allschwil). Erster grosser, offizieller Sportanlass zwischen elsässischen und schweizerischen Fussballern im Oberelsass seit dem Waffenstillstand
19.10.1947 Nordwestschweiz - Elsass (mit Bernhard - AS Huningue) 2:1 4000 Stadion Rankhof Basel: De Taddeo (BSC Old Boys); Häner (FC Breitenbach), Plattner (FC Nordstern); Fuchs, Rich (beide FC Breitenbach), Derstroff (FC Münchenstein, ex FC Nordstern); Stark (FC Laufen), Bamert (SC Dornach, ex FC Pratteln), Büche (Spielertrainer FC Nordstern), Scholl (FC Biel, ex FC Nordstern), Brodbeck (FC Münchenstein)


FC Neuweg (Blotzheim/ La Chausée)/ seit 1990 als FC Saint-Louis Neuweg
Champion du Haut-Rhin de division I 1958/59
Champion d'alsace de promotion d'honneur 1973/74 und 1976/77

On commençait à jouer au football à La Chausée bien avant la création du club. Dès 1924, une équipe 'sauvage' disputait des matchs sur un terrain de fortune, la 'Schafweide', derrière le restaurant Au Pêcheur (...) Après l'affilation à la ligue d'Alsace, le FC Neuweg a participé au premier championnat en 1930/31“ (Aimé d'Albientz, société d'histoire de Saint-Louis)
Am 30.8.1964 wurde entlang der Rue du Canal das Stade de l'Au eingeweiht: dieses erste Grundstück von eineinhalb Hektar war von der Gemeinde Saint-Louis von der Gemeinde Blotzheim gekauft worden. Anfang 70er-Jahre erwarb die Stadt den Rest des Geländes, das heisst fünf Hektaren, begrenzt durch den Augraben, das Rheinufer und die Rue du Canal, um den Parc des Sports de l'Au mit unter anderem zwei Fussballfeldern zu errichten.
Der Ludovicien Mario Grava spielte in der Saison 1963/64 beim FC Basel. Sein Bruder Dario (RC Strasbourg, OGC Nice) nahm mit Frankreich an den Olympischen Spielen in Mexiko teil und stand am 13.10.1973 gegen Deutschland in der Equipe nationale. Die Einwanderer hatten als Maurer in der Region Arbeit gefunden. Über Saint-Louis zum FC Basel stiessen später auch der Sundgauer Serge Gaisser (1979) und Serge Duvernois (1980).




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Anfänge des Fussballs in Hegenheim (Hégenheim)
Champion régional en 1957/1958

Bien que l'actuel FC Hégenheim ait vu le jour en 1911, ses premiers pas datent de 1909. C'est en effet à cette époque que Joseph Ginsburger, Alphonse Boeglin, Léon Bailleux, Léon Bir, Joseph Roth, Gustave Hilbert, Emile Schweitzer, Emile Kern, Guillaume Gerhardt, Camille Jaeck, Emile Vollmer et Léon Eichlisberger, entre autres, créent le FC Nordstern Hegenheim, premier club de football de la région frontalière. Un deuxième club, le FC Südstern Hegenheim voit le jour à peu près à la même époque et comme l'union fait la force, ces deux clubs fusionnent et fondent l'actuel Football Club Hégenheim 1911.
Entre 1914 et 1919, toute activité sportive est mise en sommeil, hormis quelques matches amicaux
“ (Webseite)
4.7.1920: neuer Sportplatz Stegmühle.

18.9.1921: Premiere in der Serie C der Ligue d'Alsace de Football.
27.5.1922: Fusion mit dem FC Etoile du Sud. Die Farben schwarz-weiss wurden behalten.
Der benachbarte FC Hegenheim erhob Einspruch gegen die Verlustigerklärung seiner diesjährigen C. Meisterschaft des Ober-Elsass, welche jedoch erneut abgewiesen wurde (NZ August 1923)
Stadionrekord am 28.9.1958 gegen den FC Mulhouse mit ca. 3000 Zuschauern (Terrain municipal de la Rue de Bâle). Die erste Mannschaft wurde nach dem Aufstieg in die höchste regionale Klasse Pierre Redolfi anvertraut. Der Hüninger mit italenischen Wurzeln hatte - nachdem die reglementarisch festgelegte dreimonatige Sperrfrist abgewartet worden war, während zehn Jahren den FC Basel verstärkt (man wurde sich schnell einig, ums Geld gings damals noch nicht).

Anfang der 80er Jahre konnte das neue Stade de l'Eisweiher bezogen werden, welches man 50 Jahre zuvor verlassen hatte. Hier hat am 8.7.2011 vor 2500 Zuschauern für ein Testspiel auch der grosse FC Basel Halt gemacht.




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Das ursprüngliche Bauern- und Fischerdorf Hüningen war durch seine 1815 geschliffene Festung Vauban bekannt. Der erste Rheinhafen wurde schon 1828 angelegt. Die Industrialisierung setzte indessen erst mit dem Mitte des 19. Jahrunderts begonnenen, 1934 abgeschlossenen Bau des Hüninger Kanals ein, der zur Niederlassung der ersten Betriebe - Teerfabriken, zwei Uhren- und drei Tabakmanufakturen führte. Nach 1870 folgte die Seidenweberei (Schwarzenbach) und die Chemie (Durand-Huguenin). Die Geigy-Werke an der Avenue de Bâle gehen auf das Jahr 1923 zurück.
Um die Jahrhundertwende hatten sich in Hüningen schliesslich zwei grosse Seidenstoffwebereien, zwei chemische Fabriken, eine Uhrenfabrik und ein Gaswerk angesiedelt. Die rund 1600 Arbeiter, die dort beschäftigt waren, wohnten grossenteils in Basel. Die anfänglich als Linie 15 betriebene Tramverbindung nach Hüningen nahm am 16.12.1910 ihren Betrieb auf. Sie führte vom Barfüsserplatz bis zum Hüninger Bahnhof (nach Eric Jakob). Die Geleise hätten besonders für den Transport von elsässischem Gemüse bis nach Village-Neuf weitergezogen werden sollen, doch der Ausbruch des ersten Weltkrieges machte die Ausbaupläne zunichte. Ab Oktober 1915 gab es im Ort wieder einen Pendelverkehr bis zur Grenze.


Anfänge des Fussballs in Hüningen (Huningue)
In Hüningen wurde schon vor 1908 gespielt. Folkloristische Zusammenschlüsse wie der FC Nicklaushof, der FC Neudorfstrasse, der FC Baslerstrasse, der FC Ball-Vorwärts, der FC Ganze-Hof, der Tschapper Club oder der Sensenklub repräsentierten die verschiedenen Quartiere. Auch der FC Hüningen 1908 war noch ohne juristische Struktur und wurde regelmässig von seinen Spielplätzen vertrieben. Fussball galt als unschicklich und war verpönt. Erschwerend kam die Aufsplitterung auf die verschiedenen Vereine hinzu.
Die Association Sportive de Huningue (27. Januar 1919) fand sich nahe der Schweizer Grenze an der Baslerstrasse wieder: der ihr von der Gemeinde zur Verfügung gestellte Cavalierplatz wurde ab 1922 von deren Angestellten selbst (wie es stolz vermeldet wurde) zu einem Fussballterrain umgearbeitet. Die ersten Spiele fanden gegen Militärmannschaften, den Nachbar aus Saint-Louis oder Vereine aus Basel statt. 1920 begann die Meisterschaft in der Serie C
Den Basler Fussballern ist über die Neujahrstage Gelegenheit geboten, sich auf dem Sportplatze des FC Huningue (beim Zoll) Pariser und Strassburger Fussball anzusehen. Die rührige AS Huningue empfängt am 1. Januar die Pariser Promotions-Elf Jeanne d'Arc de Lavallois (...) Am 2. Januar tritt der FC Lingolsheim Strasbourg an (...) Für erleichterte Grenzpassierung wird gesorgt (NZ 31.1.1920)
Mit dem nun in der Kreisliga spielenden Nachbarn aus Friedlingen trat am 9. November 1924 zum ersten Mal eine deutsche Mannschaft im Elsass an. Über Ostern 1925 fand die Platzeinweihung mit dem Hauptspiel gegen den SC Freiburg statt. Ob es sich um den Vorgänger des Stade du Rhin an der Rue de Mulhouse am Ufer des Rheins handelte, das am 2. September 1934 eingeweiht wurde?
Im französischen Pokal verlor man 1929 gegen die CA Metz (Division d'Honneur) erst nach Verlängerung mit 2:5. 1933 schlug Huningue Troyes mit 3:2.
Tribüneneinweihung am 1.10.1950: zum Hauptspiel AS Huningue - ASP Belfort fanden sich gegen 1000 Interessierte ein.

Am 20.9.1953 fand vor ca. 2000 Zuschauern gegen den FC Basel ein Ablösespiel für Goalie Gusothien statt.
Pierre Redolfi (FC Basel 1947 bis 1958), Simon Gusothien (FC Basel 1953/54) und Jean-Paul Laufenburger (Village-Neuf - FC Basel 1964 bis 1974) entstammen den Hüniger Junioren.

Elsass - Basler Stadtmannschaft 3:0, 31.10.1937. Strassburg, 6000 Zuschauer: Haussener (FC Nordstern); Grauer, Favre (beide FC Basel); Maurer (FC Nordstern), Hufschmid, Monigatti (beide FC Basel); Studer, Brückler (beide FC Nordstern), Ibach, Spadini (beide FC Basel), Bossi (FC Nordstern).

 

 DEUTSCHLAND: Lörrach, Weil und Grenzach

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Verkünder des Fussballs im badischen Land war Walther Bensemann. Geboren am 13. Januar 1873 in einer jüdischen Berliner Familie, hatten ihn seine Eltern im Alter von zehn Jahren auf ein Internat in den französischsprachigen Teil der Schweiz geschickt.

Vermutlich schon hier entwickelte sich Bensemanns Begeisterung für alles, was er für typisch Englisch hielt: das Ideal des Fair Play, die vorurteilsfreie Offenheit eines Weltenbürgers, die Selbstdisziplin und Philanthropie des Gentleman, die Erziehung zum 'sportsman'. Und er lernte den ihm bis dahin unbekannten Fußball kennen. Die Tatsache, dass die Schweizer Privatschulen seinerzeit stark von englischen Upperclass-Zöglingen frequentiert wurden, hatte das Land zum ersten kontinentalen Einfallstor des neuen Sports gemacht. 1883 sah Bensemann zum ersten Mal ein Football-Match englischer Mitschüler, die allerdings Rugby praktizierten. Später setzte sich Soccer durch, an dem sich auch der junge Deutsche versuchte. 1887, im Alter von 14 Jahren, gründete Bensemann gemeinsam mit englischen Mitschülern den Football Club Montreux und stellte sich stolz als dessen Sekretär vor“ (Bernd-M. Beyer - www.buergerundstaat.de)
Ahnherr des deutschen Fussballs:
Auch an seinen neuen Aufenthaltsorten ab 1889 beteiligte er sich an Gründungen wie denjenigen des International Football Club in Karlsruhe als ersten süddeutschen Fussballclub überhaupt (aus der Waadt kommend, verbreitete er ein fremdes, internationales 'air', wie es einer seiner ersten Mitspieler später berichtete), des Karlsruher FV (1891), der Karlsruher Kickers, des FC Mülhausen (zusammen mit Studenten der chemischen Universität) oder des Strassburger FC (1898 fusioniert mit dem SC Céléritas zum Strassburger FV) und organisierte zwischen französischen, deutschen und schweizerischen Vereinen Begegnungen. Zudem war er an der Prägung des FC Basel, dem er 1894 beitrat, mitbeteiligt.
Um die Jahrhundertwende zog Bensemann nach England und wirkte fünfzehn Jahre an einer Liverpooler Schule.

Es war das Verdienst Walter Bensemanns, englische Teams in deutschen Städten spielen zu lassen. Deshalb gibt es in der Geschichte des Deutschen Fussballs die sogenannten 'Ur-Länderspiele', die 'privaten Charakter' hatten, bevor am 5. April 1908 in Basel gegen die Schweiz die offizielle Länderspiel-Premiere stattfand.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland gründete er die Fussballzeitschrift 'Kicker'. Mit der Errichtung des Dritten Reiches zog er in die Schweiz, wo er in Montreux am 12.11.1934 starb.

(das zum Gedenken an die Fussballpioniere Walther Bensemann und Dr. Ivo Stricker seit 1937 ausgetragene Fussballturnier für Juniorenmannschaften fand über Pfingsten 1971 vor alleine etwa 3000 Zuschauern am Pfingstmontag auf dem Landhof erstmals in Basel statt. Nach dem in den dreissiger Jahren erfolgten Hinschied des grossen Fussballpioniers, Jugenderziehers und Sportjournalisten bildeten die Freunde des Verstorbenen ein 'Internationales Comité pro memoria Walter Bensemann', dem damals als Vertreter der Schweiz der ehemalige Basler Ständerat Dr. Ernst Thalmann (FC Basel) sowie der Zürcher Nationalrat Dr. Hans Enderli (FC Zürich) angehörten. Man glaubte, das Andenken dieses bedeutenden Promotors des europäischen Fussballs dadurch am besten zu erhalten und seine Verdienste würdigen zu können, dass man ein internationale Jugend-Fussballturnier ins Leben rief. Nach dem Tode Dr. Schrickers, der durch seinen persönlichen Einsatz dem Turnier über viele Jahre besondere Impulse verlieh, war es für das Komitee eine Ehrenpflicht, auch diesen Pionier der Steinzeit des Fussballs damit zu ehren)
Im Februar 1895 lag dem FC Basel ein Wettspielangebot der Karlsruher Kickers vor, auf das nicht eingetreten werden konnte, weil die verlangten 30 Mark Reiseentschädigung nicht bewilligt wurden. Dafür kam am 31.3.1895 eine Mannschaft aus den besten süddeutschen Spielern (mit den Gebrüdern Ivo und Erwin Schricker, Fritz Langer, F. Moormann [alle Karlsruher Kickers], Titterton [Baden-Baden] und den Freiburgern Felix Hunn und Ernst Schottelius), welche nach einem 6:2 gegen den English Footballclub in Freiburg i. B. auch einen Tag später auf der Schützenmatte gegen den FC Old Boys Basel 10:0 und nachmittags auf dem Landhof gegen den FC Basel („mit noch wenigen eigenen Spielern“) 2:1 gewann („nach einem feudalen Bankett im Schützenhaus“ - 50 Jahre Old Boys). Mehrere Spieler traten danach in den FC Basel ein.

Bensemann stand wie gewöhnlich als Mittelstürmer auf dem Platz und veröffentlichte in seiner Zeitung eine vernichtende Kritik am Spiel der Old Boys, denen klar wurde, dass sie sich ohne Strategie darauf beschränkt hatten, „in ungeordneten Haufen dem Ball nachzujagen, um ihn sogar den eigenen Spielern wegzunehmen“ (50 Jahre Old Boys)
Beim FC Mülhausen, „der für eine gastliche Aufnahme sorgte“, bestritt der FC Old Boys 1897 zum ersten Mal ein Spiel im Ausland. Der FC Basel war auf der Schützenmatte schon am 2.12.1894 gegen Mülhausen angetreten und 1896 nach Mülhausen zum Rückspiel gereist, wo er im November auch gegen den Strassburger FC (von dem die Spieler S.A. de Clerk, W. Huber, H. Koths und Y. Schricker seit dem 30.11.1895 auch seine Mitglieder waren) gastierte.
(Ivo Schricker hatte 1893 in seiner Heimatstadt als angehender Student zusammen mit Walter Bensemann den Strassburger Fussball-Club und 1898 den Akademischen Sport-Club Strassburg gegründet. 1923 bis 1925 hatte er die Leitung des Süddeutschen Fussballverbandes inne).


Am 3. Juli 1893 entstand für das Grossherzogtum Baden und das Elsass die Süddeutsche Fussball-Union, die 1895 zerfiel, ohne eine Meisterschaft ausgetragen zu haben. Am 17. Oktober 1897 wurde in Karlsruhe der Verband Süddeutscher Fussball-Vereine VSFV gegründet.
Im Velodrom des Landhof fand am 4.12.1898 zwischen der Schweiz und Süddeutschland (3:1) das erste Länderspiel in unserem Land statt (mit Paul Hofer, Victor Alfonso Schorpp und Ernst Thalmann vom FC Basel sowie Hinz Banga, Alfred Devick und Christian Heid von den Old Boys).
8.4.1900 Süddeutschland - Schweiz 2:0 in Strassburg.
20.1.1901 Schweiz - Süddeutschland 4:7 in Basel.
Mit der Gründung des DFB 1900 traten Regionalspiele an ihre Stelle. Eine süddeutsche Vertretung gewann 1914 anlässlich der Landesausstellung in Bern gegen 'Zentralschweiz' (mit Edmund Bieri von den Old Boys) mit 1:0.
22.6.1922 Süddeutschland - Zentralschweiz 3:3 (mit Max Galler, Ernst Kaltenbach, Otto Kuhn und Peter Riesterer vom FC Basel sowie Edmund Bieri, Marcel Katz, Aron Pollitz und Leo Wionsowsky von den Old Boys).
25.5.1924 Zentralschweiz - Süddeutschland 3:1 in Biel.
30.5.1926 Süddeutschland - Zentralschweiz 1:4 in Freiburg (letztmalige Begegnung).
12.3.1933 Süddeutschland - Schweiz B ('Nationalmannschaft der Nachwuchsspieler') 0:0 in Stuttgart.
27.1.1935 Schweiz B - Süddeutschland 1:0 in Luzern.
5.5.1935 Gau Baden - Schweiz B 3:1 in Karlsruhe.
10.11.1935 Schweiz B - Gau Baden 3:1 in Kreuzlingen.
8.5.1938 Schweiz B - Süddeutschland 2:3 in Basel (Rankhof, 5000 Zuschauer - die Mannschaft aus den Gauen Baden und Württemberg vertrat den typischen süddeutschen Kombinationsfussball, der sich gerade in Basel besonderer Beliebtheit erfreute).

16.5.1946 SR Colmar - FC Basel 0:4 in Freiburg i.B. (vor rund dreitausend Zuschauern - die französischen Besatzungstruppen besetzten die Haupttribüne, die eingeborenen Freiburger die durch Bombardierung leicht beschädigte Gegentribüne - spielte der FC Basel gegen Colmar - NZ)


Am 3.10.1931 trug auch die Schweizer Auswahl des Arbeiter-Fussballverbandes (in weisser Hose und rotem Trikot) mit den Baslern E. Veltin (ASC Basel-West) sowie Wolfelsperger und Christen (beide Vereinigte Sportfreunde) gegen Süddeutschland auf dem Clavelgut in Basel vor 1000 Zuschauern ein Länderspiel aus.
8.5.1927 Auswahlmannschaft Basel (Satus) - Auswahlmannschaft Oberbaden 5:0 (Neuhausstrasse).
31.1.1932 Auswahlmannschaft Basel (Arbeiter-Fussballverband) - Bezirksmannschaft Baden 6:2 (200 Zuschauer, Clavelgut) als Hilfsaktion für die unter der Wirtschaftskrise schwer leidenden Arbeiterfussballvereine des 1. Bezirks.

Gründungsjahre und Erfolge der deutschen Grenzorte Lörrach, Weil am Rhein und Grenzach
Das Grossherogtum Baden hatte sich 1871 dem Deutschen Reich angeschlossen. Um 1900 lebten ohne Elsass-Lothringen gut 33000 Deutsche in der Stadt, 1910 bereits 37000. Diejenigen, die aus dem benachbarten Südbaden kamen, waren im Unterschied zu den Baslern in der Regel katholisch. Gut tausend Schweizer begaben sich jeweils zur Arbeit über die Grenze - vor allem nach Grenzach-Wyhlen und Weil-Leopoldshöhe, und umgekehrt etwa gleich viele.


Lörrach:
Meister der Verbandsliga Südbaden 1991/1992 (als Spielgemeinschaft SG Lörrach-Stetten 1991)

Meister der Verbandsliga Südbaden 2019/2020 (als FV Lörrach-Brombach 2011)

Der Inspirationsquelle für den Fussball in Lörrach war der FC Basel. Für die Buben soll es ein Hochgenuss gewesen sein, auf dem Landhof einem 'Mätsch' zuzusehen. Auf dem Nachhauseweg habe man dann mit Gummibällen, die man sich zu Weihnachten gewünscht hatte, alle Tricks ausprobiert.
Erster organisierter Club war der FC Gymnasia. Am Stefanstag 1902 formierte sich ein Kaufmännischer Fussballverein, der sich zum FC Lörrach, später FV Lörrach umtaufte und in den ersten Jahren fast ausschliesslich aus Basler Spielern bestand - unter ihnen auch der spätere Internationale Ernst Kaltenbach. Auch Ferdinand Afflerbach, der mit Nordstern 1911 in die Serie A aufstieg, gehörte zu diesen Pionieren. Als der Süddeutsche Fussballverband darauf drängte, an den Verbandsspielen teilzunehmen, zogen sich die Schweizer zurück.
Fussball war ein Spiel für die aufstrebende, oft akademisch gebildete Mittelschicht. Voraussetzungen waren wirtschaftliche Verhältnisse, um für die Ausrüstung, einen Ball und eventuell die Kosten des Platzes genügend Geld zu haben. An den geselligen Anlässen wie Liederabenden wurden die typischen Rituale von Studentenverbindungen nachgeahmt (Willi Adam - gefunden im Stammplatz-Fussballmagazin Oktober 2012).
Bereits üblich als Grundordnung war das lange Zeit gebräuchliche System mit zwei Verteidigern, einer Läuferreihe mit drei Spielern und einem fünfköpfigen Sturm, wobei der mittlere Mann der Läuferreihe als eine Art Libero agierte. Die Spielkultur aus Taktik, technischen Fähigkeiten und Teamgeist brachte nach den Aufzeichnungen von Ernst Kaltenbach gute Resultate gegen Basler Mannschaften der zweiten Reihe, so etwa ein 5:5 gegen Nordstern oder ein Kantersieg gegen Old Boys II. Solche Freundschaftstreffen standen in der Wertigkeit nicht hinter Ligaspielen zurück.
Der FC Basel verband eine enge Freundschaft mit dem Freiburger FC. Für seinen Gentleman-Stil und den nicht auf den Mann gehenden, für spätere Begriffe durchaus schon modernen Kombinationsfussball bekannt, soll er (mit den Badenern zusammen) dank seiner Spielerfahrung gegen englische Mannschaften prägend für die Entwicklung am Oberrhein gewesen sein, wovon auch kleinere Vereine wie der FV Lörrach profitierten (gefunden im Stammplatz-Fussballmagazin Ausgabe 4/13).
B. Klasse Gruppe 1 Oberrheingau (Verband Süddeutscher Fussball-Vereine) 1913/14 (FV Lörrach). Saison 1908/09 (B. Klasse Gruppe 2, zurückversetzt) und 1909/10 (B. Klasse Gruppe 1) als FC Lörrach erstmalige Teilnahme an der Meisterschaft.
Kreisliga Baden Abteilung II 1921/22
1. FC Phönix Karlsruhe 10/ 4/ 0 14/24
2. Freiburger FC 9/ 3/ 2 14/21
3. FC Germania Brötzingen 9/ 0/ 5 14/18
4. FC 1905 Mühlburg 6/ 3/ 5 14/15
5. 1.FC 1908 Birkenfeld 4/ 5/ 5 14/13
6. FC Frankonia Karlsruhe 4/ 3/ 7 14/11
7. Offenburger FV 2/ 2/ 10 14/6
8. FV 1902 Lörrach 2/ 0/ 12 14/4 (www.fussball-historie.de)
Unter den Gästen bemerkte man den früheren Old Boys-Mann Danzeisen I und die letztjährigen Landhof-Leute Haas und Schneider (Black Stars - Lörrach 3:6, März 1925).
Am 12. Juni 1927 wurde in Anweseheit von 8000 Besuchern (!) die Platzanlage 'Haagener Strässle' mit den Gastvereinen aus Saint-Louis, Freiburg und Basel eingeweiht („nach vielen Bemühungen und Verhandlungen mit der Stadt und den Privaten Lörrachs ist es endlich gelungen, eine eigene Platzanlage zu schaffen“). Lörrach mit Schneider und Goldschmidt (ex FC Basel). Die Pausen zwischen den beiden Spielen wurden zu einer Ehrung der im Weltkrieg gefallenen 24 Mitglieder bemüht, zu deren Gedenken man eine Tafel anbrachte (das instandgesetzte Städtische Stadion konnte am 23.6.1951 mit einem kombinierten Sportfest wieder eingeweiht werden).
Als Meister des Kreises Oberbaden kämpfte man 1928 unter der Leitung des früheren Basler Centerhalfs Karl Putzendopler (ab Mai 1927) gegen den württembergischen Meister des Schwarzwaldkreises Schramberg um den Aufstieg in die Bezirks-Liga und verlor 1:2.
Lörrach I spielte vorgängig des Treffens Basel - Alessandria gegen Basel Promotion. Trotzdem die Aufstellung der Basler Reserven eine gute war, bewiesen die benachbarten Freunde aus Lörrach eine erheblich bessere Spielauffassung und belegten dies auch mit einem verdienten 0:3-Sieg (NZ 3.6.1929)
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auch beim TSV Rot-Weiss Lörrach 1862, auf dessen Initiative 1966 das Grüttpark-Stadion - damaliger Name Rot-Weiss-Stadion, hervorging, erfolgreich Fussball gespielt:
Vor 4000 Zuschauern standen sich am Samstagabend die bis auf Bader, Wenk, Redolfi und Stöcklin komplette Ligaelf des FC Basel und der südbadische Landesligist Rot-Weiss Lörrach gegenüber. Die Basler hatten sichtlich Mühe, sich mit dem ungewöhnlich kleinen Terrain abzufinden und hatten wohl auch nicht mit einer so erfolgreichen Gegenwehr der Gastgeber gerechnet (NZ 28.6.1950). Der (alte) Platz befand sich an der Brombacher Strasse bei der Jet-Tankstelle (Quelle Marktgräfler Tagblatt).


Im November 1911 entstand der FV Brombach mit einem „um die Wirkung und das Ansehen in der Öffentlichkeit“ durch gesellschaftliche Anlässe reichen Vereinsleben. Dank den resultierenden Einnahmen war er bereits 1913 in der Lage, die Pachtzinsen für einen eigenen Fussballplatz aufzubringen. Der neue Sport diente dabei als Steigbügelhalter für die Formierung neuer Schichten wie diejenige der Angestellten: diese verfügten zwar über die Freizeit und die Mittel zur aktiven Gestaltung, aber sahen sich im etablierten Bürgertum nicht in gewünschter Weise repräsentiert und fanden mit dem Fussball ein eigenes Betätigungsfeld. Sport und Gesellschaftsspiel bildeten zwei Seiten einer Medaille: so führte der Nachmittag eines Festwochenendes auf Ausflügen auch oft über die Grenze gegen die Basler Clubs (Willi Adam - gefunden im Stammplatz-Fussballmagazin Ausgabe 5/14).
Am 30. Oktober 1910 wurde im kleinen Bauerndorf Tumringen, das 1935 ein Stadtteil von Lörrach wurde, der FV Tumringen gegründet. An der Spitze standen ein späterer Pfarrer und Arzt. Man fand eine Rasenfläche linksseitig der Wiese beim Steg nach Röttweiler, wo einst die Pappel standen. Es wurden vier Pfähle in den Boden gerammt und Querbalken darauf genagelt Aber erst 1926 durch Überlassung des Flugplatzes hatte man einen richtigen Sportplatz mit den Massen 100 x 60 m (Webseite des Vereins).
1912 löste sich als selbständiger Verein „trotz mancherlei Widerständen gegen das grobe Spiel“ aus dem Turnverein Stetten (Lörrach) der FC StettenAls Spielfeld dienten der Limbuck und an der Wiesenbrücke die Hafengrube. Die blau-weisse Spielkleidung wird bis heute getragen (Webseite des Vereins). 

DFB-Pokal und Verbandspokal:
1968/69 FV 02 Lörrach (1. Amateurliga Südbaden) - SV Kuppenheim (1. Amateurliga Südbaden) 4:0 1200 Teningen (Finalspiel Südbadischer Pokal).
1974/75 FV 02 Lörrach (1. Amateurliga Südbaden) - ASV Landau (1. Amateurliga Südwest) 1:2 300 Grüttparkstadion (DFB-Pokal, 1. Runde).
1980/81 TuS Lörrach-Stetten (Verbandsliga Südbaden) - Wormatia Worms (2. Bundesliga) 1:2 2700 TuS Arena an der Tullastrasse (DFB-Pokal, 1. Runde).

75 Jahre-Jubiläumsspiel des TuS Stetten am 8.5.1975: FC Basel - Manchester United 3:1 vor 5500 Zuschauern im Städtischen Stadion an der Haagener Strasse.
Zum 100-jährigen Jubiläum gastierte am 12.7.2002 vor 9500 Zuschauern der FC Bayern München im Grüttpark und gewann gegen den mit Regio-Kickern verstärkten Bezirksligisten mit 9:1.

Am 8.3.1964 fand im Stadion an der Haagener Strasse (Städtisches Stadion) vor 5000 Zuschauern ein Länderspiel der Jugendnationalmannschaften zwischen Deutschland (mit Franz Beckenbauer und Berti Vogts) und der Schweiz statt, dem auch der deutsche Bundestrainer Sepp Herberger beiwohnte.
28.5.2014: U-18 Nachwuchsteams Deutschland gegen Schweiz, 4250 Zuschauer Grüttparkstadion (aus Anlass des Länderspieles vor 50 Jahren).


Weil (am Rhein):
SV Weil Meister der Verbandsliga Südbaden 1983/1984

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Weil den Charakter eines vom Weinbau geprägten Bauerndorfes erhalten. Mit der Fertigstellung der Rheintalebene 1855 (Eröffnung Streckenabschnitt Haltingen-Basel) kam die Industriealisierung. Vor allem für die Bediensteten der Bahn entstanden neue Wohnungen. Daneben wurden die drei grossen Textilbetriebe F.A.S. (Färberei und Appretur Schusterinsel, 1860 bis 1975), Schetty (Stückfärberei und Appretur bis 1972) und RSC (Seidenweberei Robert Schwarzenbach, 1920 bis 1977) die wichtigsten Arbeitgeber. Zwischen 1880 und 1930 wuchs die Besiedlungsfläche um ca. 400 Prozent. Als Weil 1929 die Stadtrechte verliehen wurden und danach den Namen 'Weil am Rhein' führte, zählten dazu als 'Muttergemeinde' das alte, noch vorwiegend landwirtschaftlichen Charakter aufweisende Weil, das nach städtischen Grundsätzen ausgebaute Quartier Leopoldshöhe, der Ortsteil Otterbach sowie für die Arbeiter der Textilfabriken die Industrieansiedlung Friedlingen, welche durch die Bahnlinie Basel-Frankfurt und den grossen Rangierbahnhof von den übrigen Siedlungen isoliert war. In den siebziger Jahren wurden Haltingen, Märkt und Ötlingen eingegliedert und das Gebiet abgerundet.

Im Frühjahr 1910 beschlossen junge Burschen in Friedlingen, einen Fussballverein zu gründen. Auch in anderen Ortsteilen scharten sich junge Männer um den Fussball. 1912 folgte mit dem FC Weil bereits eine zweite Gruppierung nach. Gespielt wurde mit Mannschaften aus Basel, den Clubs aus Lörrach, Säckingen und Rheinfelden oder dem benachbarten Elsass. An den 6er-Turnieren in Rheinfelden (1912) und Gelterkinden (1914) konnte der erste Platz errungen werden.
1913/14 war der FC Friedlingen Teilnehmer an der Meisterschaft des Oberrheingaus (C. Klasse Gruppe 1).
Der FC Weil, der sich am 28.7.1920 neu konstituierte, trat nun wie bereits Friedlingen 1913 dem Süddeutschen Fussballverband bei. 1923 scheiterte ein Antrag, zur Badisch-Pfälzischen Spielvereinigung im Arbeiter- Turn und Sportbund ATSB überzuwechseln, an der erforderlichen Zweidrittelmehrheit, weshalb dadurch für kurze Zeit der Freie Sportclub Weil entstand. Am 16.9.1923 erfolgte die Eröffnung des neu hergerichteten, 110 Meter langen und 70 Meter breiten Sportplatzes hinter dem Rathaus. Die erste Mannschaft gewann die B-Klasse und stieg auf.
Ab 1925 gab es im Ortsteil Leopoldshöhe mit dem Sportclub Südstern Weil einen dritten Weiler Vertreter, der zwei Jahre später bereits zur A-Klasse aufrückte. Sein Terrain lag an der Strasse nach Basel zwischen Mooswald und dem Bahndamm der Linie Weil-Lörrach. Die Clubfarben waren grün-weiss. Am 20.8.1930 fand die Zusammenschlussverhandlung zwischen dem FC Weil und dem FC Südstern statt. Der neue Name 'Weiler Fussballverein' wurde am 23.4.1937 als Zusammenschluss des ehemaligen FC Weil 1912 und des ehemaligen FC Friedlingen 1910 auf 'SV Weil' umgetauft (Jubliäumschronik 100 Jahre Sportverein Weil).
Die Promotionself Allschwils spielte am Sonntag zum erstenmal gegen eine deutsche Kreisligamannschaft. Die Friedlinger Mannschaft, die von Sollberger (früher Nordstern) trainiert wird, verfügt über eine ansehnliche Spielstärke (FC Allschwil - FC Friedlingen 1:1, National-Zeitung 16.3.1927)
Wer also einen schönen Bettag-Sonntag-Nachmittag will, er fahre mit dem Vierer-Tram nach Kleinhüningen, und spaziere von dort in 15 Minuten, nach dem prächtig gelegenen Sportplatz Friedlingen, direkt am Rhein bei der Schiffbrücke (Friedlingen I - Polizei-Sport Freiburg, National-Zeitung 18.9.1927)
Kreisliga Oberbaden 1928/29
1. Spfr. Freiburg 20/33
2. Polizei SV Freiburg 20/30
3. FV Emmendingen 20/29
4. FV Lörrach 20/28
5. FC Rheinfelden 20/27
6. FC Waldkirch 20/24
7. FC Weil 20/22
8. FC Friedlingen 20/19
9. Lahrer FV 20/17
10. Kickers Haslach 20/15
11. Phönix Freiburg 20/13

Am 29.6. 1946 fand die Neugründung des SV Weil und dreieinhalb Jahre später diejenige des FC Friedlingen statt:
Am Samstag, 10. Dezember (...) findet die Wiedergründungsversammlung des früheren 'FC Friedlingen 1910' statt, der als erster Sportverein in Weil-Friedlingen entstanden war und durch sein gutes Können und seine faire Spielweise am Oberrhein und auch im Elsass und in der Schweiz bekannt war (Badische Zeitung 8.12.1949)
Der SV Weil (30/31) war mit dem SV Schopfheim (30/34), Rot-Weiss Lörrach (30/30 und der SpVgg Rheinfelden (30/28) 1950/51 Teilnehmer (aus unserer Nachbarschaft) der neugegründeten, drittklassigen 1. Amateurliga Südbaden.

Am 9.8.1931 fand in Friedlingen, wo wie an vielen Orten im Kreis Lörrach auch eine Arbeiterfussballmannschaft entstanden war, ein Sportwerbetag mit dem Spiel einer ('bundestreuen') Bezirksmannschaft gegen eine Auswahl des Satus Basel statt. Der Arbeiter- Turn- und Sportbund ATSB zählte im Wiesental und am Rhein nach der Teilung vorübergehend nur noch drei Vereine.
Für die rot-revolutionäre Bewegung wurden unweit der Grenze bereits im Sommer 1930 Propagandaveranstaltungen in Lörrach, Brombach-Hauingen und Höllstein durchgeführt.
Die Mannschaften des 1. Bezirks Oberbaden waren ab 1924 in den Spielbetrieb der schweizerischen Genossen der Region Nord integriert.


Die Gründungsversammlung des FC Haltingen, der 1919 bereits als Unterabteilung im Turnverein bestanden hatte, fand am 25.6.1920 im Gasthaus zur Krone statt. Es gelang, von der Gemeinde gegen Erstattung des Heuausfalls eine Wiese in Unterpacht zu erhalten. Die Platzeinweihung am 5.9.1920 sah den FC Young Boys Basel, der damals noch als Mitglied des Schweizerischen Arbeiter-Sportverbandes gemeldet war, als Sieger eines grossen Sportfestes. Ab August 1921 nahm die Mannschaft an den Verbandsspielen teil. Die fortschreitende Geldentwertung jener Zeit lastete schwer auf dem jungen Verein.
Die Sportfreunde Haltingen haben sich am 1.7.1946 wieder zusammengefunden (Webseite FV Haltingen).

DFB-Pokal und Verbandspokal:
1984/85 SV Weil 1910 (Oberliga Baden-Württemberg) - Offenburger FV (Oberliga Baden-Württemberg) 1:0 600 Gutach-Bleibach (Finalspiel Südbadischer Pokal).
1985/86 SV Weil 1910 (Verbandsliga) - SV Werder Bremen (1. Bundesliga) 0:7 6000 Stadion im Nonnenholz (DFB-Pokal, 1. Runde).

Grenzach:
Der 1. FC Grenzach wurde 1918 von fünf Fussballbegeisterten gegründet. 1964 bis 1969 gehörte der Verein der 1. Amateurliga an (aus der Satzung).
Dem FC Grenzach ist es durch die entgegenkommende Haltung der Direktion der Chemischen Werke Grenzach AG in Grenzach gelungen, einen ihm und allen Sportfreunden zusagenden Sportplatz zu erwerben. Am morgigen Sonntag, den 15 August 1926, soll nun die Einweihung des Platzes, verbunden mit einem internationalen Turnier stattfinden (National-Zeitung 15.8.1926)


DFB-Pokal:
1961/62 1. FC Grenzach (2. Amateurliga Südbaden) - Freiburger FC (2. Oberliga Süd) 2:5 (DFB-Pokal, 1. Runde).

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Coupe secteur Alsace Sud + Sundgau/ Altkirch (Coupe du crédit mutuel - District d'Alsace de Football, France)

1976/77 FC Neuweg + ASCCO Helfrantzkirch [erstmalige Austragung - Teilnahme ab Division d`Honneur bis Division]
1977/78 US Azzurri Mulhouse + Montreux Sports [Sektoren Alsace Sud inkl. Schweizer Grenzgebiet Pays de Saint-Louis et des Trois Frontières + Sundgau/ Altkirch]
1978/79 FC Neuweg + AS Altkirch
1979/80 FC Riedisheim + FC Folgensbourg
1980/81 FC Mulhouse II + FC Grentzingen
1981/82 FC Rosenau + FC Folgensbourg
1982/83 FC Red Star Mulhouse + US Hirsingue
1983/84 AS Mulhouse + AS Altkirch
1984/85 FC Neuweg + FC Hirtzbach
1985/86 FC Neuweg + FC Hirtzbach
1986/87 FC Baldersheim + US Hirsingue
1987/88 SC Ottmarsheim + US Hirsingue
1988/89 CS Espagnols Mulhouse + FC Walheim
1989/90 FC Sausheim + FC Hirtzbach
1990/91 FC Pfastatt + FC Hirtzbach
1991/92 FC Red Star Mulhouse + FC Hirtzbach
1992/93 AS Rixheim + US Hirsingue
1993/94 CS Espagnols Mulhouse + FC Hirtzbach
1994/95 Mouloudia Mulhouse + RC Dannemarie
1995/96 FC Sierentz + AS Mertzen
1996/97 Chabab Mulhouse + RC Dannemarie
1997/98 AS Mulhouse + FC Hirtzbach
1998/99 FC Saint-Louis Neuweg + AS Durmenach
99/2000 FC Saint-Louis Neuweg + FC Hirtzbach
2000/01 ASL Koetzingue + RC Dannemarie
2001/02 ASL Koetzingue + RC Dannemarie
2002/03 Mouloudia Mulhouse + RC Dannemarie
2003/04 AS Illzach-Modenheim + RC Dannemarie
2004/05 FC Bartenheim + AS Illzach-Modenheim [neue Sektoren: Schweizer Grenzgebiet Pays de Saint-Louis et des Trois Frontières neu mit Sundgau/ Altkirch - anderer Sektor Mulhouse Sud]
2005/06 FC Hirtzbach + AS Illzach-Modenheim
2006/07 AS Altkirch + JS Mulhouse
2007/08 FC Hagenthal + FC Habsheim
2008/09 FC Bartenheim + AS Illzach-Modenheim II
2009/10 FC Saint-Louis Neuweg II + AS Illzach-Modenheim II
2010/11 FC Hirtzbach + FC Brunstatt
2011/12 FC Bartenheim + FC Kembs Reunis
2012/13 FC Hirtzbach + FC Sierentz
2013/14 FC Bartenheim + ASL Koetzingue
2014/15 FC Hégenheim + CSB Mulhouse Bourtzwiller
2015/16 FC Hégenheim + AS Illzach-Modenheim II
2016/17 US Hirsingue + SS Zillisheim
2017/18 AS Huningue + ASL Koetzingue (neue Bezeichnungen der Divisionen: Teilnahme R1 bis District)
2018/19 FC Hégenheim + FC Brunstatt
2019/20 (Wettbewerb abgebrochen)
2020/21 (Wettbewerb abgebrochen)
2021/22 AS Huningue + ASL Koetzingue
2022/23 FC Bartenheim + Mouloudia Mulhouse

 

Südbadischer Pokal - Verbandspokal Südbadischer Fussballverband

1945/46 SV Rastatt
1946/47 nicht ausgetragen
1947/48 Eintracht Singen
1948/49 VfL Konstanz
1949/50 FC 08 Villingen
1950/51 Freiburger FC
1951/52 nicht ausgetragen
1952/53 nicht ausgetragen
1953/54 nicht ausgetragen
1954/55 nicht ausgetragen
1955/56 nicht ausgetragen
1956/57 Kehler SV
1957/58 nicht ausgetragen
1958/59 VfB Brühl
1959/60 SV Oberkirch
1960/61 Offenburger FV
1961/62 FC Konstanz
1962/63 SV Oberkirch
1963/64 FC Konstanz
1964/65 FC Konstanz
1965/66 FC Emmendingen
1966/67 Offenburger FV
1967/68 FC Singen 04
1968/69 FV Lörrach
1969/70 FC 07 Furtwangen
1970/71 FC Singen 04
1971/72 SV Waldkirch
1972/73 FC Rastatt 04
1973/74 FC 08 Villingen
1974/75 SC Freiburg
1975/76 FC 08 Villingen
1976/77 FC Rastatt 04
1977/78 SC Freiburg
1978/79 FC 08 Villingen
1979/80 VfB Gaggenau
1980/81 FC Rastatt 04
1981/82 Offenburger SV
1982/83 FC Pfullendorf
1983/84 FC Rastatt 04
1984/85 SV Weil
1985/86 FC Emmendingen
1986/87 Offenburger FV
1987/88 FC Emmendingen
1988/89 VfB Gaggenau
1989/90 SC Pfullendorf
1990/91 Freiburger FC
1991/92 Freiburger FC
1992/93 VfB Gaggenau
1993/94 SV Linx
1994/95 VfB Gaggenau
1995/96 FC Donaueschingen
1996/97 FC Singen 04
1997/98 FC Denzlingen
1998/99 FC Singen 04
99/2000 FC Teningen
2000/01 SC Freiburg Amateure
2001/02 Bahlinger SC
2002/03 FC Emmendingen
2003/04 FC Teningen
2004/05 FC 08 Villingen
2005/06 SC Pfullendorf
2006/07 FC 08 Villingen
2007/08 SC Pfullendorf (neu als SBVF-Pokal nach seinem Titelsponsor Badische Staatsbrauerei Rothaus)
2008/09 FC 08 Villingen
2009/10 SC Pfullendorf
2010/11 FC Teningen
2011/12 Offenburger FV
2012/13 Bahlinger SC
2013/14 SV Waldkirch
2014/15 Bahlinger SC
2015/16 FC 08 Villingen
2016/17 1. FC Rieslingen-Arlen
2017/18 SV Linx
2018/19 FC 08 Villingen
2019/20 1. FC Rieslingen-Arlen
2020/21 FC 08 Villingen
2021/22 SV Oberachern
2022/23 SV Oberachern