Basler Firmen- und Behördenfussball - Corporate Identity
(mit dem Fussball fand die Firmensporttätigkeit in der Schweiz ihren Anfang)


Dem aufmerksamen Beobachter der fussballsportlichen Ereignisse wird kaum die Tatsache entgangen sein, dass sich mählich eine Bewegung zu einer gewissen Bedeutung entwickelt, die früher oder später an verbandsleitender Stelle zu Diskussion stehen wird. Wir meinen die Geschäftsmannschaften. Entstanden ist diese Bewegung wohl in erster Linie aus dem Bestreben, die Angestellten eines Betriebes zu sportlicher Betätigung zusammen zu führen, um nach überseeischem Muster Nerven und Muskeln für den werktätigen Ernstkampf frisch zu erhalten. Dass dadurch das Verhältnis der Angestellten zueinander ein kameradschaftliches und mit der Zeit wohl auch freundschaftliches wird, liegt auf der Hand, sehr zum Vorteile des Betriebes, was denn auch als Grund betrachtet werden kann, dass Prinzipale der Bewegung wohlwollend gegenüberstehen und ihr moralische wie sehr oft auch finanzielle Unterstützung angedeihen lassen (...) Heute schon können wir das Vorhandensein aller den Sport veredelnden Motive feststellen, als da sind: Amateurismus, Pflege wirklicher Kameradschaft und körperliche Erholung. Man wird uns bezüglich des letzten Arguments erwidern, dass dies ja auch in den Sportvereinen bezweckt wird. Gewiss, bezweckt wohl, aber erreicht? Bestimmt nur zum Teil: denn wer selbst die harten Punktspiele der oberen Klassen miterlebt hat, wird zugeben müssen, dass in erster Linie nicht das gesundheitliche, sondern das spielerische Moment, dass heisst der Erfolg, erstrebt wird (...) Die Gefahr einer Überanstrengung liegt bei den Geschäftsmannschaften in weiter Ferne: denn die Spiele sind an keine Termine gebunden, und es steht jedem frei, auszusetzen, sobald er sich körperlich nicht fit glaubt“ (National-Zeitung 1925)

Die Spiele für die Meisterschaft beginnen am 1. Mai und müssen bis 30. März ausgetragen sein. Die Spiele selbst werden nur einfach also ohne Retourspiel angesetzt. Jeder Club muss innert 6 Wochen, mit Ausgangsdatum 1. Mai bis März, je ein Meisterschaftsspiel austragen. Er kann sich mit seinen Gegnern bezüglich genauen Daten selbst vereinbaren. Die Spiele werden durch offizielle Schiedsrichter geleitet. Spieler, die an einem Sonntag in einem SFAV-Verein ein Meisterschaftsspiel auszutragen haben, dürfen an einem vorangehendem Samstag nicht in einer Geschäftsmannschaft spielen. Die Bewertung ist folgende: für einen gespielten Match oder allein Antreten auf dem Terrain jeder Mannschaft 1 Punkt.  Dem Sieger 2 Punkte. Unentschieden Punkteteilung. Fairness-Bewertung: Für sauberes, einheitliches und pünktliches Auftreten jeder Mannschaft 1 Punkt. Für schönes, faires Spiel und korrektes Verhalten auf dem Terrain, sowie im Ankleideraum jeder Mannschaft 1 Punkt. Der Sieger kann somit maximal 5 Punkte, der Verlierer auch maximal deren drei aus jedem Spiel herausholen. Finalspiele: Ende März usw. wird gemäss Tabellenstand von den beiden Gruppenführern um den ersten und zweiten Preis, von den beiden Gruppenzweiten um den dritten Preis ein Finalspiel ausgetragen. Tritt eine Mannschaft überhaupt nicht an, so hat sie das Spiel auch 3:0 forfait verloren, ausserdem fällt der anwesenden Elf der Punkt für Antreten überhaupt zu, so dass die Bewertung dann 3:0 lauten würde. Im übrigen wird nach den Regeln des SFAV gespielt(erstes Reglement 1930)

Eine schöne Errungenschaft der letzten Jahre, die wohl niemand mehr missen möchte, ist der freie Samstagnachmittag. Mit der Einführung der 48- bzw. 45-Stundenwoche für die Arbeiter und Angestellten wurde auch nach und nach der freie Samstagnachmittag eingeführt, von der richtigen Erwägung ausgehend, dass die heutige aufregende Arbeit mit ihrer Mechanisierung und Rationalisierung die menschlichen Kräfte in einer Weise absorbiert, die eine weitere Ausspannung ausser dem Sonntag notwendig macht. Nun kommt aber dieser freie Samstagnachmittag in vielen kaufmännischen Betrieben und Verwaltungen nicht voll zur Geltung, weil dort von acht bis ein Uhr, bzw. halb acht bis halb ein Uhr gearbeitet werden muss" (zum freien Samstagnachmittag - Kartell der Basler Angestellten-Verbände, 1928)
Die Arbeitszeit beträgt 48 Stunden in der Woche. Sie dauert von Montag bis und mit Freitag von morgens 7 Uhr bis 12 Uhr mit einer Pause von 30 Minuten. Nachmittags von 1.30 Uhr bis 5.30 Uhr ohne Pause. Samstags von 7 Uhr morgens bis 1 Uhr mittags mit einer Pause von 30 Minuten, im Sommer von 6.30 Uhr bis 12.30 Uhr mit halbstündiger Pause"(aus der Arbeits-Ordnung der Basler Lagerhausgesellschaft - Oktober 1924)

 

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Geigy um 1930 (aus 'Die Geschichte des Firmensports bei Novartis')


In den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts gelangten grössere Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Branche, aber auch Banken und Versicherungen, speziell in der Nordwestschweiz, zur Erkenntnis, dass sportliche Tätigkeit nicht nur ein guter Ausgleich zur Arbeit sei, sondern sich auch auf die krankheitsbedingten Absenzen im Betrieb positiv auswirke“ (Marcel Ferralli, Birsigtal-Bote 23.11.2006)


Wegbereiter Bankverein - White Collar (Banken, Versicherungen, Treuhänder):
die fussballspielende Jungmannschaft der Kreditanstalt, Handelsbank, Eidgenössische Bank und Ehinger & Co. stand auf dem Landhof dem grössten schweizerischen Finanzinstitut, dem Bankverein gegenüber, welch letzterer als Sieger 5:3 aus dem Wettkampf hervorging“ ('ein Fussballmatch aussergewöhnlicher Art' - Basler Nachrichten Mai 1912)

29.6.1912: Bankverein - Verband Schweizerischer Konsumvereine V.S.K. 1:0 Landhof („Bankverein, die schon eintrainiert sind [...] V.S.K, das sich aus allerlei Volk zusammensetzt [...] und sich in beiden Parteien Spieler aus hiesigen gegnerischen SFA-Clubs zusammengefunden haben“ - Le Football 4.7.1912)


1926 gastieren die Blauweissen bei ihren Arbeitskameraden des Swiss Bank Football-Club auf der britischen Insel. „Kurzes, engmaschiges Passinggame“, staunt die Londoner Presse. In Basel kennt man den englischen Rasen noch nicht, kann man schon derart gut harmonieren? Der Fussballsport ist bei den Betrieben definitiv angekommen, so hat man die Aufgabe vor sich, ihn in gute Bahnen zu lenken.
Der 'Colonel Simonius-Cup' ist in Erinnerung an den verstorbenen Präsidenten des Verwaltungsrates des Schweizerischen Bankvereins, Oberst Simonius, ausgelobt, der sich bereits vor dem Krieg um die Idee eines Spielbetriebes verdient gemacht hat und wird als Wanderpreis zwischen den Sitzen Basel, Zürich, Genf und London ausgetragen:
19.4.1924 (ein vielleicht historischer Moment“): Basler Bankverein - Swiss Bank Footballclub London 4:2, 800 Zuschauer Landhof (Rittel Paul; Haberthür, Mäder; Zimmermann, Fuchs, Roth Karl; Isler Gustav, Dr. Ibach, Düblin, Kirchhofer Rudolf, Groelly Karl - Schiedrichter Hirrle).
Bankverein Basel schlug gestern Bankverein Zürich 7:2 (...) Mit diesem Spiel haben die Basler den Simonius-Cup weiterhin in Besitz genommen, nachdem sie gegen die Mannschaften der Zweigstellen Bern, Genf und London jeweils überlegen gesiegt hatten (NZ 27.12.1927)

Das Bankverein-Personal hat 1924 in Neu-Allschwil eine Sportmöglichkeit erhalten: Clubhaus, vier Tennisplätze und eine 100-Meter-Aschenbahn flankieren die Anlage, welche über 'vortreffliche sanitäre Einrichtungen' verfügt. Die aufkreuzenden Spieler des FC National-Zeitung geniessen die warmen Bäder.

Der Umstand, dass die Banken ihrem Personal Sportplätze, mit allen hygienischen Einrichtungen ausgestattet, zur Verfügung stellen, hält dieses zurück von der sonst eigenen Notwendigkeit, den Sportbetrieb kaufmännisch-materiell zu orientieren. Der Bankensportjünger treibt Sport aus tiefstem seelischen und körperlichen Bedürfnis heraus, aus ewig menschlicher Sehnsucht nach Natur, Licht und Sonne. Sein Ziel ist Kraft und Schönheit“ (Schweizerische Fussball- und Athletikzeitung 1924)

Im März 1922 schliessen sich acht Geldinstitute behufs Austragung einer Meisterschaft (einige Basler Klubs haben die Freundlichkeit, ihre Terrains gegen entsprechende Entschädigung zur Verfügung zu stellen) zu der von einem Zentralvorstand geleiteten Sportvereinigung der Basler Banken mit nachfolgendem ersten Schlussklassement zusammen:
1. SC Bankverein 14/ 23 (11/1/2 - 56:12)
2. FC Handelsbank 14/ 17 (8/1/5 - 33:26)
3. FC Alsaba (Banque d'Alsace et de Lorraine) 14/ 16 (7/2/5 - 30:23)
4. FC Comptoir (d'Escompte de Genève) 14/ 14 (4/1/9)
5. FC Kreditanstalt 14/ 14 (7/0/7 - 32:35)
6. SC Bankunion (Schweizerische Bankgesellschaft) 14/ 10 (4/2/8 - 22:30)
7. FC Ospara (Optimum Strategic Portfolio Analysis & Research Associates) 14/ 7 (3/1/10 - 14:49)
8. FC Dreyfuss-Bank 14/ 6 (3/0/11 - 20:51)

(In Genf ist eine 'Association des employés de banques de Genève' bereits am 3. Oktober 1920 gegründet worden und beginnt sechs Tage später mit ihrer Meisterschaft, an der sich elf Mannschaften beteiligten)

Auch in Basel haben sich nun Angestellten-Fussballklubs gebildet. Erwähnenswert ist die Elf der Bank von Elsass und Lothringen, die im August 1921 nach Strassburg reiste und dort die Mannschaft ihres Mutterhauses mit 3:1 Goals besiegte. Am kommenden Sonntag vormittag findet das Rückspiel auf dem Terrain des FC Old Boys (Zeughaus) statt [5:2] - NZ 7.10.1921
Die neugegründete Fussballmannschaft der Schweizerischen Kreditanstalt in Basel gewann Samstag, den 26. November auf dem Terrain des FC Black Stars ihr erstes Wettspiel gegegen die starke Elf der Bank von Elsass und Lothringen mit 6:1 Goals - NZ 29.11.1921
Am Samstag den 14. Januar (1922), nachmittags 3 Uhr trafen sich auf dem Sportsplatze des FC Birsfelden die beiden neugegründeten Fussball-Mannschaften der Bankhäuser Dreyfus Söhne und Co. und Comptoir d'Escompte de Genève zu einem Wettspiel das die letztere mit 7:1 gewann - NZ



1926 spielen die Kreditanstalt (Freimitglied SFV 1942) - aber 'ausser Konkurrenz' - und 1928 die Eidgenössische Bank (als FC Eidgenoss) am Turnier für Geschäftsmannschaften des FC Ciba. Die Organisation für internationalen Zahlungsausgleich B.I.Z., welche als Standort auf politisch neutralem Boden wegen der Grenzlage Basel gewählt und ihre Arbeit am 17.5.1930 aufgenommen hat, beteiligt sich 1931 (Wiedereintritt 1941) als erste Bank an der Meisterschaft der Vegeba.
Fussballabteilung Bankhaus Speiser, Gutzwiller & Cie 1932, Genossenschaftsbank (Genoba) 1934.

Die Bankgesellschaft nimmt 1926 im Vorstand des Baselstädtischen Verbandes Einsitz, an dessen Meisterschaft sie sich 1927/28 beteiligt (Beitritt SFV 1947). Der Aufnahme von Firmenmannschaften ist nichts in die Wege gelegt, wovon als Freimitglieder auch der Bankverein, Comptoir, die Handelsbank und die B.I.Z. Gebrauch machen. Noch scheint nicht ganz klar, ob man sich selbstständig positioniert.
An einem Vorspiel der Serie A darf der Bankverein (mit deutlichen Bezügen seines Kaders zum FC Basel) gegen die 'Kanonen' des FC Basel III (6:4) Werbung in eigener Sache betreiben (22.11.1925):
SC Bankverein Basel siegte in Zürich gegen Sportsektion Bankverein Zürich 5:1. Mannschaft der Basler: Rittel B.; Herzog Hs., Haberthür E.; Leutenegger W., Rittel A., Kirchhofer R.; Grölly (Gölly?), Peter S., Düblin J., Isler G.; Roth R. (NZ 12.4.1925)
Der damalige Hauptverantwortliche des Vereines, Doktor Jules Düblin, bestreitet zwischen 1919 und 1926 57 Spiele für den FC Basel, dem er von 1946 bis 1959 vorsteht.

Die Angestellten der Basler Versicherungsgesellschaft gegen Feuerschaden contra Basler Lebensversicherungsgesellschaft 4:3. Obiges Freundschaftsspiel kam am vergangenen Samstagnachmittag, 7. Februar 1920 auf dem vom FC Breite uns gütigst zur Verfügung gestellten Terrain erstmals zur Austragung (...) Baloise Feuer mit Mauli; Bannwart F., Brauchli; Thommen, Schürch, Poretti P.; Bloch, Poretti A., Huber, Bettosini, Campiche“ (Schweizerische Fussballzeitung)
Basler Versicherungsgesellschaft - Speditionsangestellte Basel 3:1, 13.3.1920 Landhof.

Die Schweizerische Treuhandgesellschaft mit Hauptsitz in Basel hat ihr Debut am 27. November 1921 gegen Geigy mit 2:3 verloren.


Chemische Industrie:
Wer kickt neben dem Finanzsektor in dieser Phase sonst, als sich die 48-Stunden-Woche durchsetzt? Die Basler Chemie natürlich, welche aus ihrer Firmensport-Geschichte in einer Festschrift später erzählt (www.google.ch/url):
In einer Zeit, da die Produktion auf eintöniger, körperlicher Arbeit beruhte, galt der Sport als Mittel, um von den ewiggleichen, repetitiven Tätigkeiten wegzukommen und zur Bewegungsfreiheit zurückzufinden (…) Sehr bald wurde dieser sportliche Zweck um die gesellige Dimension erweitert. Die Clubs organisierten regelmässig festliche Anlässe
Die Herausgeber legen Wert auf die Feststellung, dass die Clubs nicht wie sonst üblich paternalistisch (Ermöglichung von Freizeitangeboten gegen Treuepflicht und Loyalität), sondern von unten (auf Betreiben der Angestellten) strukturiert sind.

Die Freizeit gilt nach den Grundsätzen als Teil der privaten Sphäre, soll aber im Sinne einer ausgleichenden körperlichen und geistigen Tätigkeit - sofern die Initiativen von den Mitarbeitern selber ausgehen, tatkräftig unterstützt oder jedenfalls nicht behindert werden.

Bei Geigy (13.1.1921 aus Spielvereinigung Rosenthal, in dessen Werk 1920 eine Bureau-Fussballmannschaft die Urzelle ist), Sandoz (am 1. Mai 1921 bildet sich in der damals noch kleinen Firma eine Fussballgruppe als bis 1943 einziger Sport-Repräsentant, die zuerst auf den Plätzen des Unternehmens Küderli in unmittelbarer Nähe zum Werkareal Unterschlupf findet) und Ciba - Gesellschaft für chemische Industrie soll insbesondere die auf eineinhalb Stunden verlängerten Mittagspause den Fussball begünstigt haben. Offiziell ist der Auftakt mit einem Spiel von Juni 1921 zwischen Sandoz und Geigy (1:0) auf der Zeughausmatte dokumentiert (Retourmatch Oktober 1:5).

Bei CIBA wurde bereits in den 1910er-Jahren in informellem Rahmen Fussball gespielt - denn es war durchaus üblich, dass die praktische Ausübung einer Sportart einer Sektion vorausging (Jubiläumsschrift '100 Jahre Firmensport Novartis')

Die grossen Chemieunternehmen stellen Mannschaften aus beiden Abteilungen und messen sich auch gerne untereinander. Auch die Hierarchie zwischen Werkstatt und Büro, zwischen Arbeitern und Angestellten, wurde im Firmensport reproduziert“ (Christian Koller)

Geigy fertigt den Basler Bankenmeister Bankverein, der mit Ersatz angetreten sein soll, am 24.3.1923 11:0 ab. Auch Alsaba wurde zuvor mit 12:1 „hineingelegt

Der FC Ciba mit Promotionsstärke gilt um 1926 als herausragende Geschäftsmannschaft und zählt unter seinen 60 Mitgliedern den französischen Internationalen Bozo. Er zeichnet am 11. Juli auf dem Terrain des FC Riehen als erster Veranstalter eines Turnieres (um den Wanderpreis des Sporthauses Gebr. Vögelin) mit den acht Vereinen Ciba, Ciba Senioren, Danzas, Jacky Mäder, Kreditanstalt, Lagerhaus, Sandoz Betrieb und Verband Schweiz. Konsumvereine („Das Turnier der Geschäftsmannschaften, vom FC Ciba organisiert, brachte folgendes Klassement: 1. Ciba; 2. Danzas; 3. Kredit; 4. Jack Mäder“ - NZ 12.7.1926). Elektrizitätswerk und Tabak-Hugo haben sich im letzten Moment abgemeldet. Mannschaft des Siegers: Lindenmann; Frei, Alt; Gaus, Leder; Fricker; Bozo (spielte für Frankreich gegen Uruguay und Italien), Tommen, Flubacher, Schlecht, Hauser.
Ernst zu nehmende Konkurrenz stellt für kurze Zeit die Färberei Seta (Seta darf ohne weiteres zu den besten 'Hausclubs' unserer Stadt gerechnet werden):
Aufstellung gegen National-Zeitung im Sommer 1925: Zürcher; Jäggi, Bender; Hagist, Oberhauser, Schmid; Widmer, Borriero, Flubacher, Gaus, Dingeldein.

Durand & Huguenin (Farbenfabrik, Sitz Fabrikstrasse 40) ab 1925, Stückfärberei 1929. Roche 1935, Lonza 1936.


FC Ciba Kleinhüningen. Dieser neugegründete Verein beteiligte sich in der zweiten Kreisstärkeklasse an einem Turnier in Istein und wurde mit folgenden Resultaten Sieger: gegen FC Mülheim 2:1; gegen FC Haagen 2:1; gegen FC Istein 2:2 (NZ 22.8.1935)
Ciba Kleinhüningen beteiligte sich zum Abschluss des ersten Vereinsjahres am traditionellen Propaganda-Turnier in Laufen und wurde gegen Laufen, Breitenbach und Zwingen Turniersieger. Somit verzeichnet dieser Club in drei aufeinanderfolgenden Sonntagen drei Turniersiege“ (National-Zeitung 1936 - Ciba spielt ab Mai neu mit Ciba Bureau [Serie C ab 1936/37] und insgesamt vier Mannschaften. Ab 1942 als SC Ciba)


I
nstitutionen der öffentlichen Hand:
Das Polizei-Korps - als FC Basel IIb immerhin Serie B, erfährt seine Feuertaufe am 24. April 1921 in Neu-Allschwil gegen den FC Black Stars: in der Mannschaft figurieren einige sehr gute Spieler, welche teilweise nur um ihres Dienstes willen den Sport aufgeben mussten
Einen schönen Achtungserfolg erkämpfte sich die Polizeimannschaft des FC Basel, indem  sie dem aufstrebenden FC Breite (Promotion) ein unentschiedenes Spiel lieferte (Februar 1924). Wiederbelebt verfügen die Polizisten 1931 über „einige A-Spieler“ und 1935 50 Aktive. Beim FC Basel 'Im Heimatland' kann trainiert werden.

Den Polizisten, die ab 1941 die Meisterschaft des SFAV bestreiten, ist ab 1942 (Champion mit Wahl; Dill, Brodbeck; Roth, Tschopp, Senti; Argast, Dettwiler [Schwaninger], Novic I [Frey], Siegrist, Sütterlin) mit anderen Staatsbediensteten (Verkehrsbetriebe von Tram und Bus, Eisenbahn, Post, Spital) gemein, nach Saisonabschluss auch eigene Landesmeister zu küren.
Die erste Mannschaft folgt am 15. April 1945 einer Einladung ins benachbarte Elsass, wo sie auf dem Stade de Boutzwiller gegen den Gastgeber einer marokkanische Gebirgsdivision und den FC Mulhouse an einem Turnier gewinnt (die Schweizer wurden bei ihrem Auftreten von den tausenden von Zuschauern frenetisch begrüsst und bereits das Hochgehen der Schweizer Flagge am Fahnenmast löste starke Sympathiekundgebungen aus). Um nicht unter Artilleriebeschuss zu kommen und den mit Minen bespickten, aufgerissenen Strassen auszuweichen, gelangt sie nur über Umwege an ihr Ziel. Im Herbst finden wiederum Spiele gegen das in Lörrach stationierte 5. Marokkaner-Regiment statt, dessen Kommandant trotz Dislokation seinen beiden Fussballmannschaften ermöglicht, von ihrem neuen Standort auf französischem Boden zum Rückspiel auf dem Landhof in Basel anzutreten. Auch der SC Ciba nutzt die Möglichkeit gegen die samt und sonders in den braunen Hosen der...Hitlerjugend antretenden Gäste.

Polizei II - Arbeitsamt 6:1
Die Arbeitslosen sind gar nicht erstaunt über die 'feine sportliche' Zusammengehörigkeit dieser beiden Instanzen. Wenn diesen Winter das Hungerprogramm durchgeführt wird, das die armen Teufel von Arbeitslosen am meisten betrifft, wenn die Arbeitslosen den Kampf gegen ihre Unterdrücker aus dem Selbsterhaltungstrieb heraus aufnehmen, dann werden wir sehen, wie notwendig die vorhergehenden 'sportlichen Beziehungen' waren. Die 'Arbeitsämtler' werden dann die sechs Tore vom Sonntag gerne verschmerzen, wenn ihnen die Polizei die 'Gehspörtler' - wie der sozialdemokratische Regierungsrat Wenk die Arbeitslosen letzten Winter verhöhnte - vom Arbeitsamt 'wegschicken'. Arbeiter und Arbeitslose, es ist unbedingt notwendig, dass rote Betriebssportvereine gebildet werden!“ (Basler Vorwärts 10.10.1933)


Die Sportsektion des Elektrizitätswerkes tritt am 20. Mai 1922 mit einem 2:1 gewonnenen Spiel gegen den BSC Old Boys III in Erscheinung (getreu dem Vorbild der hiesigen Banken, hat sich auch unter den Angestellten und Arbeitern des Elektrizitätswerkes eine Sportabteilung für Fussball gebildet).
Etwa 1922 sind eine Sektion des Gas- und Wasserwerkes und die Sportvereinigung der Basler Strassenbahner entstanden. Das Basler Baudepartement spielt ab 1927 und das kantonale Arbeitsamt ab 1932.

(das Basler Finanzdepartement [als SC Fidep] und Bürgerspital [SC Kantonsspital, ab 2004 als SC Universitäts- und SC Bürgerspital] treten 1953 in den Regionalverband ein, während die Fussballer des Baudepartementes ab 1947 dem Satus ihre Treue schwören und Fussballbegeisterte des Kinderspitals 1974 im SFV Aufnahme finden. Später haben sich auch in der Hasenbühl Liestal [1992, ohne Teilnahme an der Meisterschaft], aus drei Lernenden des Erziehungsdepartementes BS (13.2.2013) oder im Jahr 2000 unter der Erziehungs- und Kulturdirektion Baselland Mannschaften ergeben)

Im Januar und Februar 1926 sind zahlreiche Treffen der Universität Basel erwähnt, die ihr Training als Sektion des Akademischen Sport- und Turnvereines ASTV auf der Spielmatte hinter dem neuen Zeughaus abhält:
Allschwil II - Hochschulmannschaft Basel 5:3: ein sehr faires Freundschaftstreffen (...) Bei den Studenten wirkte als Verstärkung Schneebeli von OB I mit (NZ 10.12.1925). Leiter der Sektion ist F. Blumer (BSC Old Boys), phil. II. Am 1. Juli 1928 besteht anlässlich des Hochschulwettkampfes Basel-Freiburg auf dem Stadion Waldersee erstmals Gelegenheit, sich an einer grösseren Sache zu beteiligen


Am 28.6.1928 feiert der Reichsbahn-Sport-Verein Basel, der insbesondere denjenigen Reichsbahnbediensteten entgegenkommen will, „deren Eigenart des Eisenbahndienstes (unregelmässige Arbeitszeit usw.) die Betreibung von Sport und Turnen in anderen Vereinen nicht zulässt“, in Weil-Leopoldshöhe sein zweites Stiftungsfest. Am 25.9.1929 besiegt die Vereinigung den eingeladenen Reichsbahn Turn- und Sportverein Köln auf dem Landhof mit 3:2: Fischer I; Vogel, Kaufmann; Letze, Fischer II, Fries; Müller, Behr, Dieboldt, Senn, Wegmann.
Ein 'von der Verwaltung gehätscheltes Pflänzchen', kommentiert dazu der Basler Vorwärts. Die hiesigen Unternehme hätten es von den deutschen Ausbeutern gelernt, wie man den Arbeiter des Betriebs an das Unternehmen ketten und der gewerkschaftlichen Bewegung entfremden würde. Schon würden in einer ganzen Reihe von Bertrieben Fussballvereine mit den Betriebsnamen als Clubbezeichnung existieren, in deren Kreise dann der gewöhnliche Prolet mit dem Herrn Buchhalter und Bureauvorsteher zusammenkommen würde und vielleicht ein höheres Tier unter den Gönnern sei. Dort würde dann der Geist gezüchtet, der sich eines Tages aktiv gegen die Gewerkschaften richte.
Nach dem Krieg nimmt der 'Cercle Sportif SNCF Basel' (französische Staatsbahn) an der Meisterschaft teil.


35 sportbegeisterte Zöllner treffen sich am 5. Dezember 1935 im Hotel Post in Basel und gründen den Sportclub Zollbeamte mit der Absicht, sich einmal wöchentlich mit Arbeitskollegen zum Training zu treffen (Zitat Vreni Kümmerli).


Handel, Logistik:
Für die am Tor zur Schweiz wichtige Speditions- und Importbranche wagt der FC Danzas Basel den Anfang. Zum 2:0 gewonnenen, internen Duell gegen Danzas Zürich am 3.9.1922 auf dem Bäumlihof findet sich in der Schweizerischen Fussball- und Athletikzeitung ein Bericht. Rückspiel am 8.7.1923 auf dem Utogrund 1:4: Mannschaft des Siegers Meier, Schwegler, Jeck, Roth, Weber, Gschwind, Schneider, Streicher, Enderlin (später SC Glückauf), Fleshower, Dietz.
Natural (Reederei und Logistik), Neptun (Transport- und Schiffahrts AG als 1920 gegründete Tochtergesellschaft der Rhenania Speditionsgesellschaft Mannheim: Passivmitglied ab 1941, am 4.2.1948 entsteht mit zwei Sektionen ein neuer SC Neptun) und die Basler Lagerhausgesellschaft als eine Gründung der Union-Handels-Gesellschaft 1878, die Aufbewahrungsorte für Petroleum und andere Güter brauchte (alle um 1925):
FC Natural - FC Comptoir 2:1. Mannschaft des Siegers: Rauber; Raas, Dill (später FC Polizei); Lutz, Nebiker, Humbel; Walser, Aschmann, Meyer, Bastian, Scherer (November 1925 - die Genfer Gesellschaft hat 1911 eine Filiale in Basel eröffnet, deren langjähriger Direktor Albert Scherer den Fussballsport fördert).
1926 Jacky, Maeder & Cie. AG (internationale Transporte, Wallstrasse: Mitinhaber Paul Jacky war Mitglied des FC Basel):
auf dem Helvetik-Terrain begegneten sich Sonntag früh obige Mannschaften. Basler Lagerhausgesellschaft begann nur mit neun Mann, bald waren jedoch zwei Concordianer zur Stelle. Die Jacky-Mannschaft gewann 3:2“ (NZ 19.4.1926)

1926 Simonius-Vischer u. Cie. (Lanofa - Wollhandel) und Crowe (Speditionsunternehmen Crowe & Co AG - ab 1930 als FC Natural/Crowe):
FC Kreditanstalt siegte am Samstag auf dem Terrain des FC St. Louis gegen den neu gegründeten FC Crowe“ (NZ 11.10.1926)

ab 1927 Fruttabell und die am 12.2.1919 in Bern gegründete Schleppschifffahrtsgenossenschaft (ab 1938 als Schweizerische Reederei und Neptun AG).
März 1928 Goth & Co. AG (Elisabethenstrasse 45, SC Gothia - „die neugegründete Goth-Mannschaft hielt sich im ersten Spiel sehr gut“ [Merkuria - Goth 2:1]):
Samstag morgen  fuhren 40 Angestellte der Speditionsfirma Goth & Co. per Auto nach Zürich, um dort ein Freundschaftsspiel gegen den Schweizerischen Bankverein auszutragen (...) Den Baslergästen wurde ein ausgezeichnetes Mittagessen geboten. Am Nachmittag gings ins Strandbad und gegen Abend verliess die Gesellschaft in glänzender Stimmung Zürich" (National-Zeitung 1928)
Die Importfirma von Liebig-Produkten Jean Haecky (Laufenstrasse 12-18) unter dem Namen ihres Fleischextraktschlagers 'Oxo-Liebig'übernimmt im entstehenden Verband unter ihrem Buchhalter und späteren Personalchef Otto Sauter (1902-1968) eine federführende Rolle. Sauter lanciert ein baslerisches Blatt des Verbandes, welches er im August 1932 mit dem ebenfalls von ihm und Hans Neuburg-Coray ins Leben gerufenen Organ 'Firmensport' zusammenführt und 1944 zum Verbandsblatt ausbaut. 1941 wird er zusammen mit Max Blatter als Basler Vertreter in das Zentralkomitee des definitiv gegründeten Schweizerischen Firmensportverbandes SFV berufen:
Nach dreieinhalbstündiger Eisenbahnfahrt gelangten am vergangenen Pfingstsonntag die Spieler des FC Oxo-Liebig mit einigen Reisebegleitern nach Epinal und von da nach ihrem Reiseziel Thaon (...) Die Plakate kündeten ein Fussballwettspiel 'FC Oxo-Liebig (Concordia) - US Thaonnaise' an. Das Spielfeld mit Tribüne war von 1500 Personen besucht. Nach Fannion und Blumenübergabe wurde beidseitig ein faires und vor allem rasches Treffen vorgeführt, das von den Baslern überlegen mit 3:1 (2:1) gewonnen wurde. Pfingstmontag US Thaonnaise/Oxo-Liebig - Stade Français I 6:4. Die U.S. Th. waren durch fünf Aktive des FC Oxo-Liebig verstärkt, worunter vor allem Ehrenbolger I hervorstach (...) Gleichfalls gefiel Barrer (Concordia I). Die Basler haben gegen den französischen Meister den Schweizer Fussball würdig vertreten (NZ Mai 1928)
Letzten Samstag begegnete die Geschäftsmannschaft Oxo-Liebig dem neugegründeten Ballspielclub au dem Sportsplatz 'Heiligholz'. Ein rassiges, faires Treffen. Eine gute Tasse Oxo-Bouillon, die auf die ermüdeten Spieler erfrischend und stimulierend einwirkte, vereinte nach dem Spiel Sieger und Verlierer (8:1) (National-Zeitung 19.11.1928)
Anfangs 1933 hat sich unter dem Namen SC Glückauf („mit bereits über 60 Sporttreibenden“) ein Verein aus den hiesigen Kohlehandels- und Umschlagsfirmen gebildet.



Detailhandel:
Beim Verband Schweizerischer Konsumvereine besteht bereits etwa 1922 eine Sportsektion.
Der A.C.V. Basel ist unter diesem Namen ab 1930 gemeldet. 1935 wird eine Fusion zwischen A.C.V. und V.S.K. vom Verband nicht befürwortet.
Die am 5.12.1930 eben erst im Aktienregister eingetragene Migros A.G. Basel und das Warenhaus Rheinbrücke spielen ab 1932 Fussball:
Der SCR wurde 1933 mit viel Enthusiasmus in einer Zeit gegründet, als die Freizeit spärlicher, der sportliche Ehrgeiz aber stärker war als heute
Bald folgt auch die Filiale der 1907 aus dem Warenhaus Julius Brann hervorgegangenen Magazine zum Globus Basel.


Presse:
Die National-Zeitung - zusammengesetzt aus Redaktion, Administration und technischem Personal - absolviert ihre Einsätze zunächst noch als Einheit beim FC Black Stars (IIIb), bevor sie gegen ihre ehemaligen Kollegen am 10.1.1925 unter eigenem Namen aufläuft: eine Woche später gelingt der erste Sieg gegen die Gebrüder Hugo (Tabakverarbeitungsunternehmen im St. Alban-Tal). 1935 schliesst sie sich als Freimitglied dem 'Baselstädtischen Fussball-Verband der Unteren Serien' an (um vergeblichen Anfragen wegen Spielabschlüssen vorzubeugen, sei festgehalten, dass die Zeitungself nur an Samstag-Nachmittagen spielt):
Aufstellung gegen die Zürcher Sportjournalisten auf dem Terrain der Grasshoppers im April 1925: Fischer I; Flubacher, Strasser; Ratz, Fischer II, Oswald; Jent, Mäglin, Kaltenbach, Gass, Büttiker (Dr. Graeter, Frey): Nach gemütlichem Beisammensein in sangesfreudiger Runde wird der Abschiedsabend des FC Zürich vom goldenen Pokal der Schweizerischen Fussballmeisterschaft Serie A besucht. Am 2. Mai tritt man in Straßburg gegen die dortigen Sportredakteure an.
Rheinfelden II - National-Zeitung spielten am letzten Samstag auf dem neuen, hübsch gelegenen Platze des FC Rheinfelden. Das Spiel, fair durchgeführt, endete mit einem 7:0 Sieg der National-Zeitung (NZ 22.6.1925)
Das erste Spiel der Schweiz nach den neuen Abseits- und Einwurfregeln des IFAB soll am 11. Juli 1925 auf dem Hirzbrunnenareal zwischen National-Zeitung und Geigy gewesen sein.

National-Zeitung - Birkhäuser 3:5: „In dem Treffen zwischen den beiden 'Mannschaften der schwarzen Kunst' vermochte die neugegründete symphathische Elf der Buchdruckerei Birkhäuser verdient zu siegen“ (NZ 5.7.1926)
Am 1. Februar 1931 hat die Publicitas mit dem FC Basel-Verteidiger Ernst Weber gegen das Kinopersonal (FC Kino) ihre Premiere (8:2). Die ehrgeizigen Spieler der Insertionsagentur wechseln als 'Young Players' in den Baselstädtischen Verband, bevor sie sich dem FC Breite anschliessen.
1931 FC Monotype (Druckgewerbe)
1934 Druckerei Benno Schwabe.


1925 ergeben sich folgende Verbindungen: Ziegelei Allschwil, Katholische Kaufleute und Beamte 'Merkuria', Telephon Bell AG und 'Occasion':
Der FC Occasion spielte am Sonntag (13.2.1927) auf dem Bäumlihof gegen den FC Ouvrier-Mulhouse 1:1 unentschieden“ (National-Zeitung)
Schiedsrichtervereinigung Centralschweiz spielte gegen den aus Kaufleuten zusammengesetzten FC Merkuria und verlor 1:6 (...) Das wäre so weit alles schön und recht, hätten nicht Zivilpersonen und Mitglieder des FC Merkuria die Elf der Schiedsrichter komplettieren müssen (...) Es ist eine Blamage, wenn ausgerechnet eine Schiedsrichtervereinigung sich solche Müsterchen zuschulden kommen lässt“ (Schweizerische Fussball- und Athletikzeitung 1927)


1927 neu u.a. H. Meidinger & Co. (Elektromotoren, Maiengasse) und Ofen- und Gasherdfabrik Affolter, Christen & Cie. (Voltastrasse):
die neu gegründete Geschäftsmannschaft Affolter-Christen spielte am Samstag gegen Bankverein II 2:2 unentschieden (NZ 13.12.1927)
1929 Sauter AG (elektrische Apparaturen).


Am 20.1.1930 trennt sich auf dem Landhof das im Hotel-Sportclub Basel nunmehr vereinigte Gastgewerbe (auch die Hotelangestellten pflegen in freien Stunden Fussball zu spielen) in einem Städtespiel vom FC Hota Zürich 3:3. 1929 haben 20 Mann des im August 1926 eröffneten Hotels Metropole auch mit ehemaligen Mitgliedern des FC Bern und FC Luzern einen Club gegründet und ihre Premiere am 16. März gegen Ciba komb. 0:10 verloren. Gastrecht geniesst man auf dem Terrain des FC Black Stars
Finalist des 1. Internationalen Fussballturnier für Hotelangestellte am 19.6.1934 in Zürich mit Nutini; Hossli (SC Schleppschifffahrt), Gammenthaler; Herger, Grosshans, Baumann; Burri, Merkt, Diemand, Zryd und Tribolet (die Mannschaft wird von dem Internationalen Schott - dem ehemaligen repräsentativen Rechtsaussen - seit einiger Zeit trainiert und hat grosse Fortschritte gemacht - NZ April 1935). Der FC Hota setzt sich nach dem Krieg zur Hauptsache aus den beiden Berufsgruppen der Köche und Kellner zusammen (welche infolge der unregelmässigen durch den Beruf bedingten Freizeit nicht das Training eines Vereines besuchen können).

Am 1. Februar 1931 hat die Publicitas mit dem FC Basel-Verteidiger Ernst Weber gegen das Kinopersonal (FC Kino) ihre Premiere (8:2). Die ehrgeizigen Spieler der Insertionsagentur wechseln als 'Young Players' in den Baselstädtischen Verband, bevor sie sich dem FC Breite anschliessen.
Um 1931 Kühlschrankfabrik Fresco (Franz Eisinger Söhne & Co) und Blattner & Co.

Am 6. Dezember 1932 finden sich in ihren Ausstellungsräumen an der Viaduktstrasse 35 einige Angestellte der Agence Américaine, Vertreter der Automobile Buick zusammen, um einen Sportclub zu gründen (Buick-Sport).


Aus Binningen nimmt die Aluminiumwarenfabrik Gröninger, die nach 1935 für die Chemie Dosen, Tuben und andere Verpackungen herstellt, an der Meisterschaft teil, und aus Pratteln bald nach Eröffnung der 'modernsten Pneufabrik der Welt' 1935 der Reifenhersteller Firestone.

In dieser wäre (seit 1933) die Radio- und Kabelgesellschaft Radibus ein möglicher Gegner, die in ihrer Gruppe auch auf das Zimmereigeschäft Nielsen, Bohny & Co. (Geviert Chrischonastrasse/Rührbergstrasse/Wettsteinallee) trifft.

1934 Fussballsektion TC Hirzbrunnen, Sportclub Industriegesellschaft Schappe (die in den 1890er Jahren an der Isteinerstrasse gebaute Spinnerei wird stillgelegt und konzentriert sich auf die im Birstal gelegenen Fabriken Arlesheim, Angenstein und Grellingen).
Die neugegründete Fussballsektion Gebr. Gondrand AG hatte am vergangenen Samstag ihr erstes Treffen gegen FC Gothia auszutragen, welches mit einer 3:1 Niederlage endete (NZ 17.10.1934)
1936 FC Burckhardt (Maschinenfabrik, Gundeldingerquartier), Coiffeur-Sportverein FCA (Fussballclub Amsler).


Ambitionen hätte der tschechische Schuhproduzent Thomas Bata, der wie in seiner Heimatstadt Zlin, wo er eine Profimannschaft unterhält, mit der Werkself aus Möhlin „gegen erstklassige Klubs gewinnen könnte, um so die Marke bekannt zu machen“, von so einem Vorhaben jedoch schnell wieder absieht.
1938 und 1939 wird Bata mit Spielern wie Ibach, Schmidlin und Favre (alle FC Basel), Mohler und Goepfert (früher FC Nordstern) immerhin Serie A-Meister.
Auf dem Gelände unten am Rhein, wo sogar eine Holztribüne gebaut wird, bilden den eigentlichen Höhepunkt aber die Derbys gegen den Dorfrivalen. Der harte Konkurrenzkampf verunmöglicht Ryburg die Teilnahme an der kantonalen Meisterschaft 1938/39. 1945 fusionieren die beiden Vereine.



1931 entstehen bei Preiswerk + Esser (Schönaustrasse) und Bertrams (Vogesen- /Gasstrasse) Zusammenschlüsse „auf proletarischer Grundlage“ - der Versuch aber, auf dem Platz Basel ein Netz von roten Arbeitersportgruppen in den Betrieben zu schaffen, findet kaum mehr weiteren Anklang.
Unter der Losung 'Kampf dem Zuchthausgesetz' steht am 17.2.1934 ein Spiel zwischen einer Betriebsmannschaft von Ciba mit den Vereinigten Sportfreunden, nachdem zuvor bereits die Migros und eine Verbindung von Kinoangestellten auch gegen Vereine des Satus ihre Solidarität 'auf dem Boden eines antifaschistischen Kampfes' bekundet haben.


Verbandspositionierung, Verbände-Wettstreit:
2. Cup der Basler Arbeiterpresse. Der GV hat in seinem Rekursentscheid vom 23. Dezember zwei Spieler des AFC Slavia, die am 29. November beim Pressecupspiel Basel-Ost - Slavia (0:1) mitwirkten, als für diesen Tag nicht spielberechtigt erklärt, da sie tags zuvor ohne Bewilligung in einer Geschäftsmannschaft teilnahmen. Das Resultat des betreffenden Wettspiels wird deshalb in 3:0 forfait zugunsten Basel-Ost abgeändert (Offizielle Mitteilungen R.V. Nord Januar 1937)
'Slavia' nennt sich eine 1936 zustandegekommene Verbindung aus Angestellten der Basler Verkehrs- und Taxibetriebe, deren Vereine sich 1934 und 1935 gegen den bürgerlichen Sport und für eine Teilnahme am Satus entschieden haben.
Gesuche um Teilnahme in einer Geschäftsmannschaft sind an den Regionalvorstand zu richten. Erfolgt innert acht Tagen vom Datum des Gesuches an gerechnet keine Einsprache des RV, so sind die gemeldeten Spieler berechtigt, in den betreffenden Geschäftsmannschaften teilzunehmen (Offizielle Mitteilungen R.V. Nord 1938)
Die Delegierten der Region Nord des Satus beschliessen an ihrer Halbjahresversammlung im Januar 1947, ab Sommer des Jahres jegliche Aktivität im Firmensport zu verbieten. Aus wirtschaftlichen Gründen (Sicherung des Arbeitsplatzes usw.) war eine Doppelmitgliedschaft bis dahin in gewissen Fällen toleriert. Vor allem jungen Sportlern könne aber nicht mehr zugemutet werden, an Samstagen in ihrer Firmenmannschaft und anderntags im Verein zu spielen.

Werksportvereine, das sind sportliche Organisationen für die Arbeiter und Angestellten eines Betriebes. Sie geben sich natürlich ganz als neutral aus. In Wahrheit sind sie ein Werkzeug zur Beeinflussung und schließlichen Beherrschung der Arbeiter und Angestellten. Der Zweck ist ganz durchsichtig. Es gilt, die lieben Sportkameraden ihren klassenbewußten Arbeitskollegen zu entfremden“ (Die Gewerkschaft, 28.5.1930)


Der Historiker Christian Koller betont in einem Aufsatz über den Firmenfussball (unterklassig.ch/wp-content/uploads/2014/03/Zwoelf-Auszug-Firmenliga.pdf) die Angst vor einer Vereinnahmung durch den Sportverband der Arbeiterklasse als Motor: die rasante Entwicklung sei als Absetzungsbewegung gegenüber der in den Städten starken politischen Linken zu verstehen. Nach dem Krieg soll wiederum die Lancierung der Arbeiter-Landesliga der Grund für Gegensteuer gewesen sein.
Der Betriebssport im Sinne helvetischer Sozialpartnerschaft wird von ihm als eine restabilisierende Notwendigkeit gegen die Hoffnung auf gesellschaftliche Neuordnung interpretiert.

Vielleicht aber bezieht sich die auch in den Unternehmen, Branchen und staatlichen Organisationen aufkommende Begeisterung für den Fussball schlichtweg auf die eigene (immanente) Realität. Der Arbeitsort oder die Verbindungen innerhalb eines Gewerbes definieren die neuen sozialen Möglichkeiten: wo man ein und ausgeht, schliessen sich Gleichgesinnte für den Feierabend und Sonntag zusammen.

(Entstanden sei die Bewegung zu einer Zeit, als der Leistungssport dazu überging, die ihm nicht mehr voll dienenden Mitglieder abzustossen, worauf diese sich in den Firmenfussballclubs wiederfanden. Der bei der Gründung aufgestellten Zielsetzung, nur diese sogenannten 'wettkampfmüden' Sportler zusammenzufassen, sei sie aber längst untreu geworden und habe eine in finanzieller und organisatorischer Hinsicht begünstigte Konkurrenz zu den Fachverbänden aufgezogen, wird die Basler Dachorganisation für Turnen und Sport die weitere Entwicklung 1953 kritisch beschreiben[die Zahl der Sektionen im Schweizerischen Firmensportverband hatte sich mehr als verdreifacht]


Jedenfalls steht - bevor der Firmensport Fahrt aufnimmt, in Basel die Familie von Vereinen, welche linke Überzeugungen auf ihre Fahne geschrieben haben, im eigentlichen bereits fest und hat in ihrer Intimität auf lange nur einem Platz sowie den immergleichen Duellen längst Legitimation und Bedeutung gefunden.

Der Geschäftsfussball, der im Selbstverständnis Angehörige der Betriebe erfassen will, die sich nicht in Sportvereinen betätigen, positioniert sich als (ideologiefreie) Alternative gegenüber dem Ernst der (bürgerlichen) 'Punkthascherei', was in den ersten Reglementen der nur zögerlich eingeführten Meisterschaft seinen Niederschlag findet. Firmensport soll keine leistungsbezoge Investition mit Trainings- oder Spezialisierungszwang bedeuten, sondern eine Lücke zwischen Passiv- und Leistungssport füllen, heisst es dazu später.
Dieser Zielsetzung würde aber 'einigermassen Lügen gestraft', wenn die Teams überwiegend aus aktiven Spielern der Vereine bestünden (Kleinhüningen, Black Stars, Nordstern, Old Boys, Birsfelden, Kleinbasel), heisst es 1942 kritisch anlässlich des Corso-Cupfinales.

Die dem SFAV angeschlossenen Vereine betrachten die Geschäftsmannschaften nicht als eigentliche, aber wegen der Doppelbelastung lästige Konkurrenz. Am Firmenfussball beteiligen sich zuerst auch Serie A- und Promotionsspieler. So berichtet die Chronik des BSC Old Boys davon, dass zum 1. Liga-Aufstiegs-Hinspiel in Nidau „mit drei Ersatz“ angetreten werden muss, weil am gleichen Tag in Basel der Firmensport-Final stattfindet.
Im Rückblick wird von einem 'Kriegszustand' gesprochen, in dem man sich damals mit dem SFAV befunden hätte: die Basler Clubs hätten 1928 einer Aufforderung der Vegeba zu einer offenen Aussprache in der Safranzunft keine Folge geleistet, und lediglich die Landschäftler Vereine seien 'aus Versehen' anwesend gewesen.
An der Delegiertenversammlung des SFAV 1929 wird ein Antrag der Zürcher Blue Stars, Aufnahmegesuche von Geschäftsmannschaften in Zukunft abzuweisen, vom Zentralkomitee immerhin einer weiteren Prüfung unterzogen. 1934 stellt sich das Parlament auf den Standpunkt, die Bewegung trotz schlechter Erfahrungen in einigen Städten prinzipiell zu tolerieren und für diejenigen Fälle, wo Ungeschicklichkeiten zu tage treten, eine Basis auszuarbeiten.

An einer Tagung der davon besonders betroffenen Kantonalverbände Basel-Stadt und Baselland in Birsfelden 1939 wird eine Resolution über die Regelung der Spielerqualifikation verabschiedet, „denn das Verhältnis zum Firmensportverband ist derart unerträglich geworden, dass es einer durchgreifenden Beschlussforderung bedarf“. Auf Kritik stösst, dass in seinen Altersmannschaften sogar Junioren mitwirken und wegen der Pausen bis in den Sommer hinein um Punkte zu kämpfen sei.
Eine eingeführte Trennung soll bewirken, dass sich Spieler vor Saisonbeginn für eine Seite entscheiden müssen.

Als wesentliche Neuerung in der Verwirklichung des Firmensportgedankens beschliesst die DV immerhin bereits auf die Saison 1937/38, dass als zugezogene Spieler, deren Zahl pro Club auf maximal drei festgesetzt ist, keine mehr vermeldet werden dürfen, die in einem SFAV-Club schon als Aktive tätig sind. Vorher ist die Teilnahme nur untersagt, wenn derselbe Spieler am darauffolgenden Sonntag ein SFAV-Meisterschaftsspiel zu absolvieren hat.

Trotz Vorbehalten ist die Vegeba Teil der Interessengemeinschaft der drei Unterverbände Baselstadt-Baselland-Vegeba im März 1937 zur Konstituierung eines SFAV-Regionalkomitees in Basel (woraus 1939 der Regionalverband Nordwestschweiz hervorgeht). Die Opposition anerkennt zwar die vorbildlich und zuverlässig funktionierende Organisation des baselstädtischen Firmensportes, aber bestreitet ihm das Recht und die Notwendigkeit, mit einer eigenen und möglichst grosszügig aufgebauten Meisterschaft die Klubs und damit den Verband zu konkurrenzieren.

Am 22.6.1939 nehmen rund 30 Vertreter der Kantonalverbände Basel und Baselland eine Resolution an, die Tätigkeit des Firmensports in der vorliegenden Form grundsätzlich abzulehnen und wenden sich damit insbesondere gegen die Misstände, welche aus ihrer Sicht den ordentlichen Spielbetrieb der dem SFAV angeschlossenen Vereine stören.
Die Delegiertenversammlung des SFAV vom Wochenende des 22., 23. Juli 1939 in Zürich stellt die Geschäftsmannschaften vor die Alternative, im SFAV aufzugehen oder vom Verband boykottiert zu werden.
An einer ausserordentlichen Tagung vom 30.8.1939 in der Safranzunft unter der Leitung seines Präsidenten Ruckstuhl beschliesst der Vegeba infolgedessen ohne Gegenstimme, das Abkommen seines Vorstandes mit dem Komitee des Schweizerischen Fussball- und Athletikverbandes zu ratifizieren, welches als Gegenleistung für die Anerkennung als Unterverband in seinem wesentlichsten Punkte vorsieht, dass Spieler, die für den SFAV lizenziert sind, nicht auch im Firmensportverband tätig sein können.

Von „grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten“ auch wegen dem Mangel an Terrains ist bereits 1933 die Rede, die ab Dezember durch eine klare Trennung von Spiel-Sonntagen nur vorübergehend beigelegt (die Mannschaften der Unteren Serien lassen jeden ersten Sonntag eines Monats spielfrei) sind.
1936 öffnet an der Landauerstrasse mit dem Senioren-Kick-Off zwischen Bureau und Betrieb die grosszügige Anlage des SC Geigy. Nur der Eisenhändler Küderli (Sitz Kornhaugasse/ Leonhardsgraben auf der Lys), der selber eine Betriebself stellt, hat vorher in Birsfelden noch ein eigenes Feld angeboten (Gothia).

Infolge scheinbar unüberwindlicher Terminschwierigkeiten (SFAV- und Vegeba-Spiele) wird die Baselstädtische Meisterschaft im Turniersystem ausgetragen werden müssen (Mitteilung Kantonalverband März 1937)


Turniere:
Bevor sich ein Ligabetrieb strukturiert, werden die besten Vertreter an Turnieren ermittelt. Die vom Gas- und Wasserwerk gewonnene, dritte Austragung um den von der Zigarettenfabrik 'Turmac' (Turkish-Macedonian Tobacco Company) gestifteten Wanderbecher im Sommer 1928 auf dem Rankhof zählt zwölf Teilnehmer (1926 Ciba, 1927 Jacky, Maeder, 1929 und 1930 Geigy, 1931 Sandoz). Keine andere Schweizerstadt könne dieselbe Anzahl von Geschäftsmannschaften ausweisen, über zwanzig seien es momentan bereits“, wird stolz vermerkt. Auch der FC OXO-Liebig ist Organisator eines jährlichen Turnieres, welches 1929 an den beiden Spieltagen von rund 2000 Personen besucht wird (Sieger Gaswerk mit den Stürmern Bechtel [BSC Old Boys] und Haas [FC Concordia] vor Sandoz, Geigy, B.S.R., Stückfärberei, Affolter-Christen, Meidinger und Jacky, Mäder).
Ende September 1928 findet anlässlich der internationalen Bürofachaustellung in Basel auf den Sportplätzen 'im Langen Lohn' (Bankverein) und Landhof ein Geschäftsmannschaften-Turnier statt (Prinzip: 'gemeinsame Arbeit, gemeinsames Spiel'), an dem sich auch aus Zürich der Bankverein und Shell beteiligen:
Einsichtige Patrons hätten erkannt, dass - ganz besonders für die älteren Leute, die der Ehrgeiz nicht mehr an die bestehenden Organisationen bindet, der moderne, nervenverbrauchende Betrieb im Sporte beste Kraftspender finden kann

Im Sommer 1933 und 1934 organisieren auf dem Sportplatz Helvetik auch der FC Publicitas und der SC Geigy erstmalig ein Turnier für Geschäftsmannschaften. Im September 1934 hält der SC Rheinbrücke einen Sporttag mit einem Viererturnier ab (Rheinbrücke, Loeb Bern, Jelmoli Zürich und Globus Basel). Schliesslich findet im Juni 1936 auf dem Clavelgut mit 15 Mannschaften auch ein erstes Turnier der Vegeba selber statt: in Anbetracht der verkürzten Spieldauer von jeweils zweimal 15 Minuten wird die Zahl der zulässigen Zahl der Fouls pro Match auf vier reduziert, fünf ergeben 1/4 Punkt Abzug.

3. Kaiser-Cup-Turnier auf dem Sportplatz Dreispitz des SV Helvetik Ende Juni 1938, veranstaltet vom FC Kaisers Kaffee-Geschäft ('Europas grösster Kaffee-Rösterei-Betrieb' mit Fabrikationsanlagen auf dem Dreispitz-Areal): dieses Turnier darf als traditionelle Veranstaltung für Firmensportmannschaften betrachtet werden (...) Sämtliche Preise werden von der Firma Kaisers Kaffee-Geschäft gestiftet
(Streichung des Sportclubs zufolge Auflösung 1945)


Vegeba - Verband für Geschäftsmannschaften Basel:
Die Verständigung im Basler Geschäftsfussball geht auf eine Anregung des FC Ciba im Januar 1928 zurück (erste Delegiertenversammlung, offizielle Gründung der Vegeba im 'Amerbach'). Als Arbeitsaufgaben werden Terrainangelegenheiten und Matchabschlüsse angesprochen. Zentralkommission aus Boner (Präsident - Ciba), Schürch (Vizepräsident - B.S.R.), Sauter (Kassier - OXO-Liebig), Kobler (Sekretär - Ciba) und Traub (Technisches - Merkuria).

(Von den damals elf vetretenen Vereinen sind 1978 mit Ciba, Geigy, Jacky-Maeder, Meidinger, OXO-Liebig, Schleppschiffahrt und Sandoz sieben immer noch aktiv)

Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass die Jugendzeit nicht durchaus glücklich verlaufen ist. Vielmehr galt es zahlreiche Schwierigkeiten vorab finanzieller Natur zu überwinden und auch Widerstände der Arbeitgeberschaft und anderer Sportorganisationen in langwierigen Verhandlungen am runden Tisch zu beseitigen (...) In unseren Tagen erfüllt der Firmensport recht eigentlich eine Kulturmission. Seine Aufgabe und seinen Zweck sieht er in der Pflege des Gesundheitssportes im Rahmen der Betriebsgemeinschaft. Er verkennt dabei nicht, dass daneben auch der Leistungssport seine Daseinsberechtigung besitzt und verwehrt es daher seinen jungen Aktiven nicht, wenn sie zum Leistungssport übertreten wollen. Dass Gesundheitssport und Leistungssport sich nicht mehr konkurrenzieren wollen, geht auch daraus hervor, dass es dem schweizerischen Firmensportverband, resp. dem Regionalverband Basel, gelungen ist, mit dem SFAV und dem schweizerischen Handballausschuss vertragliche Abkommen über eine absolute Spielertrennung zustandezubringen (NZ 12.10.1953 anlässlich des 25. Geburtstages des Verbandes)
Für die Regionalverbände Basel, Bern und Zürich, denen die Spielertrennung aufgedrängt wurde, hat sich diese Lösung nicht als Nachteil erwiesen, im Gegenteil (Otto Sauter, Firmensportorgan 1959)


Die Schiedsrichter-Vereinigung Zentralschweiz II erhält vom Fussballkomitee die Erlaubnis, die Spiele zu leiten und nominiert u. a. die Herren Pollitz, Wunderlin, Feurer, Jordan, Moser und Speidel. Ausserdem gibt der Verband beim Baselstädtischen Verband unterer Serien ein Aufnahmegesuch ab.


Finalspiel 1930/31 FC Sandoz (Frey; Mohler, Gschwind; Meisburger, Hummel, Schnyder; Käser, Thüring, Ruf, Bolliger, Weber) - SC Gothia (Dieringer; Roth, Jakober; Plain, Gangloff, Urech; Indlekofer, Lunghi, Sisti, Feld, Dettwyler) 8:1

Im zweiten Meisterschaftsjahr kommen hinzu: BIZ, Frutta (Meister mit Bossi [Old Boys - Bossi ist der Bruder des Schweizer Internationalen, der beim FC Nordstern und FC Basel spielt] und Hediger [FC Nordstern]), Gaswerk, Hota, Kino und Polizei - Publicitas hat sich wieder abgemeldet, Ciba fällt weg: in den sechzehn Mannschaften sind über 300 Spieler und davon deren dreissig aus der Serie A des SFAV gemeldet.
1932/33: Gruppe I mit FC ACV II, FC Hota, FC Jacky, Maeder & Cie. AG, FC Locher u. Co., FC OXO-Liebig, FC Polizei A, FC Sandoz, SC Schweizerische Schleppschifffahrtsgesellschaft (S.S.G.) sowie Gruppe II mit FC ACV I, FC Basler Stückfärberei (B. St. F.), FC Bornstein (Kurzwarenhandel in der Volkswarenhalle an der Eisengasse), SC Frutta, SC Geigy, FC Kino, FC Polizei B und FC Sauter AG.
1933/34 findet bereits eine Erweiterung in zwei Stärkeklassen statt. Serie A 1. Gruppe (Doppelspiele) mit SC Frutta, FC Locher u. Co., FC Polizei, FC Sandoz. 2. Gruppe mit FC Basler Stückfärberei (B. St. F.), SC Geigy,  FC OXO-Liebig, SC Schleppschiffahrt (S.S.G.). Serie B (eine Gruppe mit einfacher Runde) mit FC ACV I, FC ACV II, FC Birkhäuser, FC Bornstein, Buick-Sport, SC Danzas, FC Gaswerk, SC Glückauf, FC Hota, FC Kino, SC Migros, FC Meidinger, FC Polizei II, FC Sauter AG, C. Speiser, Gutzwiller. Hands werden in der Fairness-Wertung nicht mehr mit Abzügen bestraft.
1934 zählt der Verband bereits 33 Sektionen, von denen 24 die Meisterschaft bestreiten.

Grundsätzlich sollen sich die Wettbewerbe auch dank der Fairness-Bewertung (nicht nur das Können allein wird belohnt, sondern auch das Benehmen auf dem Spielfeld, die Achtung und Schätzung des Kameraden im Gegner), deren Punkte für die Rangstellung eingerechnet wurden, durch ihre sportliche und weitgehend unfallfreie Austragung ausgezeichnet haben.
Absichtliche Fouls werden von anwesenden, neutralen Inspizienten notiert: zehn gewöhnliche, leichte Foulverstösse zum Beispiel ergeben einen Abzug von ¼ Punkt, ein einzelnes, grobes Vergehen wird mit einem gleichen Abzug bestraft. Ab 1931 werden zu den zwei Spielpunkten statt drei noch maximal zwei Fairnesspunkte verteilt.
Die Bewertungsliste wird vom Schiedsrichter nach Abschluss des Spiels zusammen mit dem Inspizienten ausgefüllt.

Ab 1935 ist der Corso- und Rheinbrücke-Cup ausgeschrieben.
Die A- und B-Klasse wird durch die Serie C ergänzt: dort versucht sich unter dem früheren OB-Mann Weber auch der im August 1937 gegründete FC Amexco der Firma 'The American Express Co. Inc.'.

1935 Beschluss Annahme des neuen Statutenentwurfes: Anschluss SFAV und Abänderung des Namens in 'Firmensport-Verband Basel'. Anfangs 1936 wird dieser (noch vor den Zürcher Kollegen) mit Richtlinien für die Zusammenarbeit als Regionalverband vom Schweizerischen Fussballverband anerkannt, desssen Wettspielreglement er ab 1942 unterstellt ist.

1937/38: Austragung der Meisterschaft in vier Gruppen zu vier Mannschaften: Serie A Gruppe 1 mit FC Bata Möhlin, FC Ciba Kleinhüningen, SC Geigy und SC Schleppschifffahrt. Serie A Gruppe 2 mit FC Ciba Basel, FC Nielsen-Bohny (Rückzug), SC Migros und FC Sandoz. Serie B Gruppe 1 mit SC Baloise-Vie., FC Burckhardt, SC Rheinbrücke und FC Sauter AG. Serie B Gruppe 2 mit FC Durand & Huguenin, FC Firestone, FC Polizei und SC Roche. Serie C Gruppe 1 mit SC Geigy II, FC Hota, FC Ciba Bureau, SC Roche II. Serie C Gruppe 2 mit FC Amexo, FC Bata Möhlin II, FC K.K.B. (Rückzug) und FC Polizei II. Nach wie vor zählen Spiel- und Fairnesspunkte.

Die ordentliche Delegiertenversammlung nimmt als neue Mitglieder Blaser & Cie., Baudepartement, Comestibles, Ford, Kobag (Kibag?), Singerbretzeli und Bankverein (Serie A-Gruppensieger und Finalist 1942) auf, womit die Zahl der angeschlossenen Sektionen auf 40 steigt.


1938 beginnt zwischen Ciba, Geigy, Roche, Sandoz, Rheinbrücke und dem SC Singerbretzeli (Bretzel- und Zwiebackfabrik Singer) eine Seniorenmeisterschaft, die dem Bedürfnis auch der älteren Sportler Rechnung tragen soll. Für das höhere Durchschnittsalter sind (wie durch die Fairnessbewertung) Punktzuschläge vorgesehen (Durchschnittsalter gemäss Jahrgängen von 26 bis 30 Jahren pro Jahr = 0,1 P.; Durchschnittsalter von 31 bis 35 Jahren = 0,2 P.).

'Der Firmensportverband scheint auch in den eigenen Betrieben noch nicht über einen wesentlichen Resonanzboden zu verfügen', bedauert 1941 ein Bericht die bescheidene Zuschauerzahl des Corso-Cup-Finalspieles zwischen den Mannschaften der chemischen Grossbetriebe Ciba und Geigy.


Vegeba-Stadtauswahl:
1.6.1930: Auswahlelf der Basler Geschäftsmannschaften - FC Basel Promotion (verstärkt) 3:3. Diringer; Bertrand, Greiner Rudolf; Bohny Ernst, Plattner Heinrich, Schnyder Ferdinand; Leisinger G., Laube Alex, Bösinger Josef, Kühner Ernst, Gall Emil
Am Bettagswochenende 1933 nimmt eine Elf des Verbandes der Geschäfts-Fussballmannschaften, die sich vorwiegend aus Erst- und Nationalligaspielern zusammensetzt, auf dem Landhof vor 600 Zuschauern ihre Rückspielverpflichtung gegen eine Städtemannschaft aus Antwerpen wahr:
Basel (weisse Hose, rotes Jersey) mit Rain (Geigy); Tschopp W. (Polizei - BSC Old Boys)Weber Hans Polizei - FC Concordia); Jaeggi Rudolf (Frutta - BSC Old Boys, FC Concordia), Bohny Ernst (Stückfärberei- FC Nordstern, FC Concordia), Mohler Jakob (Sandoz - BSC Old Boys, FC Nordstern); Rufer Walter (Frutta - FC Concordia), Greiner Hans ('Glückauf' - FC Black Stars, FC Basel), Heine Gustav (Locher - FC Nordstern), Grauer Ernst ('Glückauf' - FC Basel, FC Concordia; FC Basel, FC Nordstern), Buser Eduard (Birkhäuser - FC Basel II, SC Olympia, FC Basel).

[die vierte Auseinandersetzung der Auswahlteams der befreundeten Firmensportverände findet anlässlich des 25jährigen Bestehens des Regionalverbandes Basel nach drei gegen den FC Riehen, SC Kleinhüningen und BSC Old Boys ausgetragenen Trainingsspielen am 2.5.1953 in Antwerpen gegen den belgischen Firmenfussball-Meister, die Städte-Elf der Royal Ligue Sportive du Commerce d'Anvers statt: Vor 1500 Zuschauern verliert Basel mit Sutz; Bannier (beide Sandoz), Spinelli (Schindler); Brechbühl (Sandoz), Tresoldi (Schindler), Gabriel (NZ); Esposti (Schindler), Nyffeler (Sandoz), Hagius (Rheinbrücke), Rieder (Sandoz) und Weber (Ciba) mit 0:3. SC Geigy und die Elf der Gebr. van Wijk & Co. aus Leiden am 24.3.1951 auf dem Sportplatz an der Landauerstrasse sind als erste Geschäftsmannschaften aus Holland und der Schweiz gegeneinander angetreten]

1935 gewinnt die Vegeba-Stadtmannschaft (Burkhart Hugo [FC Concordia, FC Basel]; Burkhart Paul - Schleppschifffahrt [BSC Old Boys, FC Nordstern], Greiner Rudolf [FC Black Stars, FC Nordstern] - Schleppschifffahrt; Schaub Emil, Kalch Albert - FC Sandoz, Greiner Hans - 'Glückauf'; Dirr Max - Rheinbrücke [FC Concordia?], Schott Fritz - Hota [FC Basel], Rich Josef - Chemie [FC Allschwil, FC Biel, AS Saint-Étienne, FC Nordstern, AS Saint-Étienne, FC Nancy, SC Toulon], Buser Edi - Birkhäuser, Baumgartner Franz - FC Ciba) anlässlich der Weltausstellung in Brüssel vor dem Gastgeber, Amsterdam, Pathé-Natan und Paris eine Einladungsveranstaltung. Die Auswahl wird anlässlich eines Vorbereitungsspieles zwischen den kombinierten Basler Chemikern (Ciba, Geigy und Sandoz) und einer Mannschaft der besten Spieler der übrigen Verbandseinheiten zusammengestellt.

Am 5.11.1932 schlägt eine Basler Stadtauswahl die Angestelltenverbindung aus Bern auf dem Landhof vor 1000 Zuschauern deutlich mit 6:2. Das Spiel soll sich „auf der durschnittlichen Basis guter Promotionsklasse“ bewegt, mit der angekündigten Nationalligaklasse allerdings nichts zu tun gehabt haben.


Keimzelle des Schweizerischen Verbandes:
Ein Städteturnier anlässlich des 10jährigen Wiegenfestes der Vegeba, das die drei bestehenden Firmensport-Verbände Firmen-Sportverband Basel (mit den National- und 1. Liga-Spielern Ibach, Schmidlin, Zuber, Favre, Grauer, Schaub - alle FC Basel sowie Greiner II, Black Stars), Bernischer Firmensport-Verband und den Verband Stadtzürcherischer Banken- und Firmenfussballclubs unter dem Patronat von Hoffmann La Roche erstmals zusammenführt, gibt am 1.4.1938 schliesslich den Anstoss, aus dem am 16.4.1941 der Schweizerische Firmensportverband SFV ('zum Zwecke einer vermehrten Zusammenarbeit unter den bestehenden Verbänden') resultiert. Herr C. A. Staehelin (J.R. Geigy AG.) wird zum Zentralpräsidenten gewählt. Premierenmeister ist mit Betrams eine Mannschaft aus dem Regionalverband Basel.
Praktisch gleichzeitig können auf Initiative von Direktor Staehelin am 6./7. Juni 1942 erstmals die bereits 1939 geplanten und dem Kriegsausbruch zum Opfer gefallenen Basler Firmensport-Tage durchgeführt werden (Sektionen Fussball, Faustball, Boccia, Tischtennis, Korbball, Tennis - nach 1945 auch Handball, Schiessen, Bowling, Berg & Ski oder Kegeln).


Die Hochkonjunktur, das Aufblühen der Wirtschaft und die Einführung der Fünftagewoche führen nach dem zweiten Weltkrieg zu einem deutlichen Erstarken des Firmensports.

Das Beste wird erst noch kommen.

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Weitere Entwicklung:
1945/46: Serie A SC Sandoz 11, SC Rheinbrücke 9, SC Geigy 8, SC Ciba 6, SC Bertrams 6 Punkte. Serie B Gruppe 1 SC Reederei 7, SC Roche 4, SC Sandoz II 1. Gruppe 2 SC Durand & Huguenin 20, SC Glückauf 13, SC Ciba II 10, SC Globus 10, Maschinenfabrik Burckhardt 5, FC Sauter AG 2. Serie C SC Bâloise Feuer 12, SC Geigy II 10, FC Hota 7, Buick-Sport 7, SC Affolter-Christen (Eintritt SFV 1942) 4. Senioren SC Glückauf 12, SC Durand & Huguenin 8, SC Ciba 2, SC Sandoz 2.

1948/49: Serie A SC Ciba 18, SC Sandoz 12, SC Schindler 12, SC Schweiz. Reederei 9, SC Durand & Huguenin 5, SC Geigy 4 Punkte. Serie B SC Sandoz II 28, SC Schlotterbeck 23, SC Ciba II 20, FC Hota 18, SC Firestone Pratteln 14, SC Geigy II 13, SC Usego Olten 12, SC Roche 10, SC Omya Oftringen 6. Serie C Gruppe 1 Maschinenfabrik Burckhardt 23, Cercle Sportif SNCF 19, FC Warteck 19, FC Swissair 15, FC Kuhn (Gebrüder Kuhn) 13. Gruppe 2 Buick-Sport 29, FC National-Zeitung 14, SC Sandoz III 11, SC Jäcky-Maeder & Co. 10, SC Geigy III 5, FC Geba/Crowe 0. Gruppe 3 FC Telephon 22, Metallwerke Dornach 22, SC Glückauf 13, SC Schindler II 11, SC Roche II 8, SC Globus 7, SC Küderli & Co. 1 (Rangliste nach Finalrunde 1. Buick-Sport, 2. FC Telephon, 3. Maschinenfabrik Burckhardt).


Der Schweizerische Firmensportverband SFV tritt 1957 seine Kurzbezeichnung dem Schweizerischen Fussballverband ab und nennt sich mit seinen neun, fast ausschliesslich in der deutschen Schweiz Unterabteilungen bildenden Regionen fortan SFS.

Im Firmensport wird ab der Saison 1962/63 eine Auswechslung in der zweiten Halbzeit möglich, falls nicht schon in der ersten verletzungshalber getauscht wurde.



Die Abteilung Basel gründet 1982 eine Auswahlmannschaft, die sich 1985 als dreizehntes Mitglied der Europäischen Föderation des Firmensports anschliesst und die Schweiz zusammen mit Zürcher Kollegen an Länderspielen vertritt. In den Firmenfussballclubs mit damals rund 10000 Aktiven finden sich ehemalige Erst- und Zweitligaspieler, die dem SFS zu einem ansehnlichen Niveau verhelfen.
Bis Ende 1986 sind fünf Z-(Zugezogene) Spieler pro Mannschaft einsatzberechtigt. Ab der Winterpause können sieben fremde, sogenannte Z-Spieler, dazu noch EZ-Spieler, Fremdspieler, die drei Jahre dabei sind und EA-Spieler, zum Beispiel Ehemänner oder Söhne von Angestellten, eingesetzt werden. Diese Erleichterung wird zugestanden, da etliche Mannschaften mit Besetzungsproblemen zu kämpfen begannen:
Wir haben in den Meisterschaftsspielen oft etwas mehr Zeit, den Ball anzunehmen und zu kontrollieren. In der vierten Liga ist das schon nicht mehr möglich (Stimme eines Spielertrainers 1986)

An der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Firmensportverbandes im Frühjahr 1990 in Basel wird einstimmig beschlossen, den Einflussbereich auf die Westschweiz auszudehnen und ihre Fussballkorpoation aufzunehmen.
Mit der Durchführung der Schweizerischen Meisterschaft der Serie A der neun Regionalverbände Zürich, Schaffhausen, Graubünden, Bern, Solothurn, Olten/Zofingen, Ostschweiz, Innerschweiz und Basel im Jubiläumsjahr 1991 wird die Region Basel betraut. Alle Begegnungen mit Ausnahme des Finalspieles, das über die volle Länge ausgetragen wird, dauern auf den Sportanlagen Bachgraben und St. Jakob (Finalwochenende) jeweils zweimal 30 Minuten.
Die Anzahl der Aktiven ist mit noch etwa 4000 ausgewiesen, wovon ca. 700 auf die Nordwestschweiz entfallen.


Auf die Saison 1991/92 hin wird die Kategorie C infolge des Rückganges der teilehmenden Mannschaften aufgelöst. Die Entwicklung Richtung Individualsport macht es immer schwerer, die Kader zu halten, welche aus mindestens 15 Spielern bestehen sollten.

Aktive können nach der Aushandlung eines neuen Vertrages mit dem Schweizerischen Fussballverband ihre Lizenz weiterhin nur entweder in einem oder im anderen Verband lösen.

Das erste Hallenturnier des Schweizerischen Firmensportverbandes für die Region Basel wird 1973 ausgetragen.


Bezüglich ihrer Spielstärke siedelt der Verbandspräsident die Spitzenteams der Serie A 1987 in der unteren Hälfte der 2. Liga und den Rest im Mittelfeld der 3. Liga an. Im direkten Vergleich des Basler Cup fallen die Ferienabsenzen ins Gewicht.
In der Hochkunkunktur hätten gerade die Grossbanken mit ihren Firmensportmannschaften kokettiert. Der Bankverein leistet sich eine aus Spitzenfussballern geköderte Elf, um mit Ciba-Geigy Klybeck und vor allem Sandoz mithalten zu können.

Der SC Dornach erreichte durch einen mühsamen 3:2-Sieg über die Firmenfussballer von Sandoz den Viertelfinal im Basler Cup (...) Sandoz verkaufte sich nicht nur in diesem Spiel teuer, sondern sorgte in den vorherigen Runden mit Siegen über Old Boys, Telegraph und den Zweitligisten Laufen für Furore und vertrat den Firmensport grossartig“ (Basellandschaftliche Zeitung 10.10.1991)
Sandoz legte gestern abend ein gutes Zeugnis für den Firmensport-Fussball ab. Die Gäste vermochten das Spiel optisch sogar ausgeglichen zu gestalten (Basler Cup Viertelfinal FC Nordstern - SC Sandoz 3:0, Basellandschaftliche Zeitung April 1996)

Betrieblicher Zusammenhalt und die Identifikation mit dem Arbeitgeber treten endgültig hinter das Vergnügen und einen Beitrag der Unternehmen an die Freizeit und den Breitensport zurück, als anfangs der 2000er Jahre die Regel, wonach in einer Firmenfussball-Mannschaft nur sieben 'Fremde' gemeldet sein dürfen, gestrichen wird und neue Kombinationen möglich werden. In der Region Basel sind 2002 noch ca. 1000 Firmenfussballer lizenziert. Die Meisterschaft wird in den Kategorien Serie A, B und Senioren ausgetragen. Den Spitzenvereinen wird höchstens noch ein durchschnittliches 3- Liga-Niveau attestiert:
Die vielen Fusionen und die regen Stellenwechsel haben sich nicht gerade förderlich auf den Firmenfussball ausgewirkt. Der Druck in der Arbeitswelt wird nicht kleiner, die Zurückhaltung bezüglich zusätzlichen Engagements - z.B. den Vorstand eines neuen Vereins zu stellen, ist daher verständlich“ (Livio Campana 2002, Regionalpräsident Basel Abteilung Fussball)
Die meisten Leute wollen heute nicht mehr an Trainings- und Spielpläne gebunden sein, sondern Sport nach ihrem eigenen Gusto und Zeitplan betreiben. Hinzu kommt, dass sich der Trainingsort für Firmenfussballer nicht selten weitab vom Wohnort befindet. Da ist es einfacher und bequemer, sich bei einem lokalen Klub der Gemeinde anzumelden und dort zu spielen (Fredi Huttasch 2022, Co-Präsident Region Zürich Abteilung Fussball)