Basler Arbeiterfussball - Sport als Weltanschauung

1917 entstand als autonomes Bekenntnis zu einem Ideengut aus der Grütlibewegung der Schweizerische Arbeiter-Turnverband, der sich 1922 mit dem 1920 gegründeten Arbeiter-Sportverband zum Schweizerischen Arbeiter-Turn- und Sportverband Satus zusammenschloss.
Die Festlegung auf ein politisches Prinzip widersprach als einer der wesentlichen Voraussetzungen des neuzeitlichen Sportes dem Neutralitätsgebot.

Im letzten Drittel des 19. und zu Beginn des 20 Jahrhunderts formierten sich in verschiedenen europäischen Gebieten Arbeitersportbewegungen mit der Absicht, den politischen und kulturellen Einfluss der bürgerlichen Turn- und Sportorganisationen auf die Arbeiterschaft einzudämmen“ (André Gounot)


Herleitung, Prolog ('Die Arbeitersportbewegung in der Schweiz 1874-1947' von Dominique Fankhauser und aus Aufsätzen von Werner Hartmann)
Die Anfänge des Arbeitersports liegen in der Grütlibewegung. Nach dem Vorbild der damals zahlreichen deutschen Handwerksgesellen gründeten in Genf lebende Appenzeller und Glarner am 6. Mai 1838 als vaterländisch orientierte Arbeiterschar den ersten Grütliverein. Mit dem Motto 'Bildung zur Freiheit' sollte die Lage der Mitglieder verbessert werden, wofür die Ortsvereine sich ihrer fachlichen Fortbildung widmeten und ihnen Freizeitaktivitäten unterbreiteten. Auch die Förderung des nationalen Bewusstseins gehörte zur Aufgabe. Unterstützungskassen dienten der sozialen Wohlfahrt und federten die schlimmsten Auswirkungen von Arbeitslosigkeit, Krankheit und Invalidität ab.
Mit der Gründung des Bundesstaates 1848 verlor die Organisation den Charakter einer staatsbürgerlichen Gesellschaft und betätigte sich zunehmend als parteipolitische Kraft.
Der Grütliverein, der zu einem festen Bestandtteil der Arbeiterbewegung wurde und durch den Zustrom von Fabrikarbeitern den Charakter einer Arbeiterorganisation annahm, breitete sich im ganzen Land aus.

Turner, Schützen, Radfahrer:
Bereits 1860 riefen 23 Sektionen des Grütlivereins allerdings noch ohne endgültigen Bestand Turnklassen ins Leben.
1866 war in Lausanne die erste (eigentliche) Turnsektion entstanden, die sich am 8.6.1874 mit den Vertretern aus Genf, Bern, Biel, Neuenburg und Winterthur zum Grütliturnverband verselbständigte. Der Aufschwung der Arbeitersportbewegung fiel in eine Zeit des 12- und 14-Stunden-Tages. Das Ziel, „Einigung und Einklang in die Sache des Grütli-Turnvereins zu bringen und für Pflege und Verbreitung der edlen Turnkunst unter der arbeitenden Klasse zu sorgen“, schloss bis 1909 eine Doppelmitgliedschaft im Eidgenössischen Turnverein aber nicht aus.

1889 unterstellten auch die Schützen ihre Sektionen einer einheitlichen Leitung.

Der Grütliturnverein Basel verselbständigte sich am 24.1.1878 als Folge interner Querelen. In Basel bestanden bis dahin neben dem Bürgerturnverein der Turnlehrerverein sowie die Turnsektion der Kaufleute, die sich 1867 gegründet hatte. Erste Wirkungsstätte war die im Jahre 1876 errichtete Theaterturnhalle. Vor dem Steinentor (Viadukt) stand der einzige Turnplatz zur Verfügung. 1895 erfolgte die totale Loslösung von den Grütlianern und die Unbenennung in Stadtturnverein Basel. 1896 trat man dem kantonalen Turnverband bei. Vor dem ersten Weltkrieg regten sich die Interessen auch in Richtung der heutigen Leichtathletik und Ballspiele.
Im Baselbieter Kantonshauptort Liestal umfasste der Grütliverein eine Schützengesellschaft und einen Turnverein, der sich 1910 wie bereits 1883 die Schützen vom Grütliverein trennte und 1920 den Namen ATV Liestal annahm.


Im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert bekam der Grütliverein den härter werdenden Klassenkampf und die Konkurrenz der Gewerkschaften zu spüren. Neu dazustossende Mitglieder industrieller Arbeitsformen forderten eine kompromisslose Profilierung im Sinne der Arbeiterbewegung. 1901 traf man eine Regelung über die Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratischen Partei ('Solothurner Hochzeit').
Aus Entrüstung über Streikbrecher aus den Reihen der bürgerlichen Turner lösten sich viele Grütliturnvereine vom Dachverband und zogen ihre bereits erfolgten Anmeldungen für das Eidgenössische Turnfest 1909 in Lausanne zugunsten von eigenen Schauturnen zurück. Damit war der erste Schritt zur völligen Selbständigkeit getan. Die am 22.2.1914 von einer Delegiertenversammlung beschlossene Autonomie wurde abgesehen davon, dass ausserhalb von ihnen bereits eigene Arbeiterturnvereine entstanden waren, auch durch die Entwicklung des Arbeitersportes im Ausland beeinflusst. Mit der Gründung des Schweizerische Arbeiter-Turnverbandes am 27.5.1917 vollzog sich die definitive, klassenmässige Trennung vom Grütliverein.

Ein Basler Kantonal-Arbeiterturnverband konstituierte sich am 25.10.1919 in der St. Johanns-Vorstadt im Restaurant zur Mägd.

Der Schweizerische Grütli-Schützenbund zog im August des Jahres 1917 nach und gab sich den Namen 'Schweizerischer Arbeiter-Schützenbund' (SASB).
Bereits 1916 hatten in Thalwil die Delegierten von 40 Vereinen, nachdem ab 1896 in allen grösseren Ortschaften Arbeiter- Radfahrervereine aus dem Boden geschossen und 1905 auf den Plätzen Thalwil (St. Gallen) und Zürich Sektionsgründungen des Arbeiter-Radfahrer-Bundes 'Solidarität' erfolgt waren, beschlossen, sich vom Internationalen, bzw. deutschen Arbeiter-Radfahrer-Bund loszutrennen und einen eigenen Arbeiter-Radfahrer-Bund der Schweiz zu gründen, dem sie ebenfalls den Namen 'Solidarität' gaben.


Damit hatte sich endgültig eine von der Umwelt abgesonderte Arbeitersubkultur herausgebildet, die etwa mit dem Stichwort 'Ersatzheimat' versehen werden kann. Sie erfüllte für das sozialistische Lager eine Funktion, die derjenigen der katholischen Arbeitervereine für den politischen Katholizismus vergleichbar ist“ (Historisches Lexikon der Schweiz)
Der seit 2017 an der Universität Basel lehrende Professor für Sozialstrukturanalyse Oliver Nachtwey spricht wie bei den gestifteten Gemeinschaften der Kirche von Entlastungsinsitutionen, wo (im Zusammenhang mit einer Theorie) widerfahrenes Leid in einem Milieu der Solidarität und des Austausches rationalisiert oder zumindest affektiv geäussert werden konnte.



Der Grütliverein dagegen löste sich 1925 formell auf und empfahl seinen Mitgliedern den Anschluss an die Sozialdemokratische Partei.


Eines der Fundamente des Satus war der Grütli-Turnverband, der seinerseits den Grütliverein als Ursprung bezeichnen kann. Die Arbeiterschaft als eigene Klasse existierte bis weit ins 19. Jahrhundert hinein nicht, sondern profilierte sich mit dem Industrie-Zeitalter gewissermassen in Etappen, nachdem sie anfänglich aus unselbständigen Handwerkern und Kleinbauern bestand, die sich am Rande des Bürgertums angesiedelt hatten.
Der Grütliverein, der sich ohne betonten Klassencharakter innerhalb der liberalen Bewegung entfaltete, trat für den politischen und sozialen Fortschritt sowie für die Förderung nationalen Bewusstseins der Schweiz auf demokratischer Grundlage ein und verstand sich als eine Sammlung der neuen, vernachlässigten Bevölkerungsschicht zur Pflege der Arbeiter.
Drei Jahrzehnte später wurde aus dem Kreis der Grütlianer der Grütli-Turnverband gegründet (8.6.1874). Seine Initianten waren entschlossen, die fortschreitende Degeneration der Arbeiterschaft aufzuhalten, von der ein grosser Teil lungenkrank die letzte Zerstreung im Wirtshaus suchte. 23 Sektionen riefen mit dem Motto 'durch Bildung zur Freiheit' in dieser Zeit sogenannte Turnklassen ins Leben.
Die Sektionen des Grütli-Turnverbandes waren der Natur und dem 'Sport', bzw. dem, was man um die Jahrhundertwende als Sport definieren konnte, näher als dem (im schweizerischen Sinne) üblichen Turnen, zumal es vielerorts an der Einsicht in den Wert der Leibesübungen fehlte.

Ein zweites Fundament für den Satus bildeten die deutschen 'Handwerksgesellen', die in der Schweiz ihre beruflichen Wanderjahre zubrachten und 'landsmannschaftlich' verkehrten. An diesen fanden die politischen Flüchtlinge den sichersten Rückhalt, welche mithalfen, Arbeiterbildungsvereine wie im Jahre 1832 in Basel den 'Klub der Handwerksgesellen' ins Leben zu rufen. Die sich von 1851 an 'Deutsche Arbeitervereine' nennenden Organisationen mit 1859 18 Sektionen und annährend 2000 Mitgliedern nahmen mit der Zeit wie die Grütliturnvereine das Turnen ebenfalls in ihr Bildungsprogramm auf.
Als Beispiel gilt der spätere ATV Basel-Stadt, dessen Grundstein 1861 gesetzt wurde, als einige Mitglieder des Deutschen Arbeiterturnvereins Basel zusammenkamen, neben gesellschaftlichen Vergnügungen Turnübungen abzuhalten, woraus sich am 10.8.1862 (eigentliche Gründungsversammlung) die 'Deutsche Turnerschaft Basel' (Turnsektion des Deutschen Arbeitervereins Basel) entwickelte. Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Mitgliedschaft führten 1893 dazu, dass die bürgerlich eingestellten Mitglieder den Verein verliessen und dieser sich enger an die Turnsektionen des Grütlivereins anschloss. Die Aufnahme dieser 'Freien Turnerschaft' in den Grütliturnverband erfolgte aber erst zehn Jahre später. Während des Weltkrieges verlor der Deutsche Arbeiterverein fast sämtliche Mitglieder und war ausserstande, seinen Betrieb weiterzuführen, sodass die Turnsektion sich gezwungen sah, eine eigene selbständige Organisation zu gründen (28.7.1917 im Basler Rebhaus), die den Namen 'Arbeiterturnverein Basel-Stadt' annahm und dem Schweizerischen Arbeiter-Turnverband beitrat, der sich zur gleichen Zeit vom Grütliturnverband losgelöst hatte. Aus diesem ging nach der Abspaltung einer 'Neuen Sektion' 1928 vier Jahre später schliesslich auch eine Fussballmannschaft hervor.

Da sich der Grütli-Turnverband nur zögerlich am einsetzenden Klassenkampf beteiligte, setzte er sich dem Vorwurf zu enger Bindung an die bürgerlichen Turnvereine und mangelnder politischer Einsatzbereitschaft aus. Erst 1909 im Zusammenhang mit dem sogenannten 'Aeschbacherstreik' - wo noch 21 der 27 Grütliturnsektionen eine Doppelmitgliedschaft aufrechterhielten - verzichtete er auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Turnverein, worauf ihm von den Bundesbehörden die Subventionen gesperrt wurden. An der Delegiertenversammlung des Grütlivereins 1912 wurden die Arbeitnehmer aufgefordert, aus den bürgerlichen ETV-Turnvereinen auszutreten und Arbeiterturnvereine zu gründen.
Im Februar 1914 beschloss der Zentralverband der Grütliturnvereine die Trennung vom Grütliverein. Mit der Konstituierung zum Schweizerischen Arbeiterturnverband wurden gleichzeitig alle Bindungen zum ETV wie auch zum Grütliverein, von dessen Dachorganisation sich die Grütliturnvereine im Mai 1917 auch formell gelöst hatten, und der im politischen Leben inzwischen von der Sozialdemokratischen Partei abgelöst worden war, zerschnitten.
Die Spaltung geschah mit den wachsenden Spannungen um den Generalstreik, als die zum grossen Teil von Turnern gebildeten Bürgerwehren den Graben zwischen Bürgertum und Arbeiterschaft vertieften und die Kluft für viele Jahre unüberbrückbar wurde (u.a. Werner Hartmann)


Rotes Basel:
Der Erste Weltkrieg und die Jahre danach brachten der Arbeiterschaft materielle und soziale Not, obwohl die Industrie fette Gewinne gemacht hatte. Gegen die Ungerechtigkeit machte die immer stärker werdende, in der Sozialdemokratischen Partei versammelte Linke mobil, welche mit ihrer Politik auf die Strasse ging. Gleichzeitig stiegen die Spannungen innerhalb der Gewerkschaften und der SP um den Basler Arbeitersekretär und Streikführer Friedrich Schneider, der gegen den Abbruch des Landesstreikes gestimmt hatte. Schliesslich kam es 1920 über die Frage nach dem Beitritt zur Kommunistischen Internationalen zur Spaltung.
Die Sozialdemokratische Partei Basel-Stadt war mit dem Zuzug von grossen Teilen der Arbeiterschaft aus dem bürgerlich gewordenen mittelständischen Freisinn und mit der Proporz-Einführung 1905 zur grössten Partei herangewachsen. 1920 gewann sie zusammen mit vier Mandaten der genossenschaftlich ausgerichteten Grütlianer 67 der 130 Parlamentssitze und erreichte (bis 1923) als erster Schweizer Kanton eine linke Mehrheit im Parlament, zumal die beiden Vertreter der EVP regelmässig mit ihnen stimmten. Das Ziel einer Regierungsmehrheit wurde 1935 bis 1950 erreicht.
Nach der russischen Oktoberrevolution, den Streikjahren 1918/19 und dem Beginn der dritten kommunistischen Internationale hatte sich der bolschewistische vom rechten Flügel der SP losgesagt und die Kommunistische Partei Basel gegründet. Die formelle Trennung erfolgte am 20. Dezember 1920. 1929 erreichte die von der Sowjetunion aus zentralistsch organisierte KP, die sich kompromisslos für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzte, 25 Grossratsmandate (Wähleranteil 19,7%). In Basel verfolgte bis Ende der 20er Jahre aber auch die SP auf parlamentarisch kantonaler Ebene einen dezidierten Linkskurs. 

 
Sozialer Fortschritt:
Die Verkürzung der Arbeitszeit und die Hebung des Lohnniveaus haben für die Arbeiterschaft neue Lebensmöglichkeiten geschaffen. Die Arbeiter haben die Zeit und die Möglichkeit bekommen, sich auch mit anderen Dingen zu beschäftigen, als mit der blossen Sorge um das tägliche Brot. Neigungen und Wünsche, die bisher im Elend verkümmerten, haben sich Bahn gebrochen. Äusserlich tritt diese Wandlung zutage im Streben nach gesellschaftlicher Geltung (…) Vorerst suchten und fanden die Arbeiter Anschluss in den bestehenden Vereinen. Und mussten erkennen, wie diese Gebilde von der herrschenden Klasse als Stütze benützt werden für die Aufrechterhaltung der bestehenden Gesellschaftsordnung und ihrer Ideologie (…) So haben die gewerkschaftlichen und politischen Organisationen durch ihre Tätigkeit die Voraussetzungen geschaffen für das Werden und Wachsen der proletarischen Sport- und Kulturvereine  (AZ Arbeiter-Zeitung)

Mehr Freizeit für Gesundheit und sportliche Tätigkeit bedeutete aber auch Kampf um die Erhaltung des durch den Generalstreik erreichten 8 Stunden-Tages. Die geplante Wiedereinführung der 54- oder sogar 60 Stundenwoche durch die Unternehmerkreise, genannt 'Lex-Schulthess', konnte dank dem Referendum auch mit Hilfe der Arbeiterkultur-Organisation am 17. Februar 1924 mit 432000 Nein gegen 320000 Ja gebodigt werden. Das war ein grosser Schritt zum freien Samstag-Nachmittag“ (Jubiläumsschrift 50 Joor GBO - ASV Grossbasel-Ost)

 

Fussball im Schweizerischen Arbeiter-Sportverband 1920 bis 1922, Vorgeschichte
Wurzeln zurückdatiert auf 1910: „gründliche Säuberung von Elementen, die dem FC Fortuna nicht zur Ehre gereichen
Abgespaltener FC Fortuna wird später als ältester Schweizer Arbeiterfussballverein gelten (etwa zu einer Zeit, als der Fussball vor allem für die Jugend im deutschen Arbeiter-Turnerbund ATB langsam ins Programm aufgenommen wird - nach damaliger Lesart wurde der erste Arbeiterfussballverein in Basel allerdings 1914 mit dem späteren ASC gegründet, auch weil er - im Unterschied zu Fortuna - in der Zeit, als die Bewegung zusammenzukrachen drohte, treu zur proletarischen Sache hielt und als erster internationale Beziehungen mit den Arbeitersportvereinen anderer Länder anknüpfte).
Besonders der Fussball, der mit der Steifheit und den Disziplinierungsritualen des Turnens bricht, erfreut sich gerade bei der Jugend wachsender Beliebtheit und schafft im Sinne einer gemeinsamen Ausgestaltung der Freizeit (als „Sozialismus einer lebendigen Wirklichkeit“) eine Einheit von Idee und gelebter Realität herzustellen (aus 'Arbeitersport und Arbeiterkulturbewegung im Ruhrgebiet')

(Ab 1913 muss nach Vorstössen im Grossen Rat des FDP-Politikers und mehrfachem FCB-Präsidenten Ernst Thalmann für Fussballspiele unter Basler Mannschaften keine Gebühr mehr bezahlt werden, Billetsteuer und Ruhetagsgesetz aber bleiben

Spätestens ab 1914 reger Spielbetrieb unter den nicht im SFV gemeldeten Augustinia, Fortuna, Horburg, Grasshoppers, Vereinigten Sportfreunden oder Young Boys, die bereits eine Szene bilden, aber noch keinen Klassenstandpunkt kennen. Fester Punkt der neuen Ordnung sind die Langen Erlen. Unter dem Einfluss der politischen Unrast mit einem neuen Bewusstsein finden sich 1920 im neuen Arbeitersportverband in der Gruppe 'Fussball' zusammen mit Zürcher Vereinen der FC Augustinia Basel (Namenswechsel zu ASC Basel), FC Fortuna Basel und FC Young Boys Basel als offizielle Arbeiterfussballclubs wieder.
Hauptursachen: Streikfrage 1918 und 1919, Bürgerwehren und 'Knüppelgarden' an und für sich, bzw. ihre Haltung gegenüber den Arbeitern, Erziehung zum Militarismus in den bürgerlichen Sportvereinen, Klassenbewusstsein der Arbeitersportler, Achtstundentag/ 48-Stunden-Woche. Die Arbeitersportbewegung nimmt ihren richtigen Anfang erst 1918/19, als Vereine oder wenigstens einzelne Mitglieder davon der sogenannten Bürgerwehr beitreten.

Eine zweite Gründungswelle von Arbeitervereinen setzte nach dem Landesstreik von 1918 ein, der einen tiefen Graben zwischen sozialistischer Arbeiterschaft und Bürgertum aufriss“ (Historisches Lexikon der Schweiz)

Im Mai des Jahres 1914 taten sich sportbegeisterte Jünglinge aus dem unteren Kleinbasel zusammen, um Fussball zu spielen. Damals begann der Wald der Langen Erlen bereits hinter der Maulbeerstrasse und die ersten Spiele, unter dem Namen Augustinia, fanden auf dem sogenannten Hochbergermätteli statt“ (Vereinschronik ASC)
Einige Clubs, nicht zuletzt Augustinia, reihen sich nach den Generalstreiktagen in die Front der Arbeitersportbewegung ein und legen gewissermassen den Grundstein zur Bildung des Schweizerischen Arbeiter-Sport-Verbandes.

Die Tage des Landesstreiks vom 12. bis 14. November 1918 verliefen in Basel ohne grössere Zwischenfälle. Die Auseinandersetzungen im Auguststreik 1919 fussten in einem Lohnstreit von Färbereiarbeitern in der Fabrik Clavel & Lindenmeyer, der sich zum sogenannten Basler Generalstreik mit Forderungen unter anderem für Preissenkungen ausdehnte. Am Nachmittag des 1. August kam es im Kleinbasel an der Ecke Rebgasse/ Greifengasse und vor der Kaserne zu schweren Zwischenfällen mit dem Militär. Die Situation wurde durch in verschiedenen Quartieren tätige Bürgerwehren verschärft. Insgesamt soll es fünf Tote und mehrere Schwerverletzte gegeben haben.

Das Verhältnis verschiedener Sportvereine zur Bürgerwehr im November 1918 und im August 1919 veranlassen die Sportvereine, die fast ausschliesslich aus Arbeitern bestehen, sich von solchen Sportvereinen freizumachen, denen politische Betätigung in den Streikfragen vorzuwerfen ist (...) Auf Anregung dieser Vereine hin haben die vereinigten Arbeitersportvereine die Initiative zur Gründung eines Schweizerischen Arbeiter-Sport-Verbandes ergriffen. Die Gründungsversammlung findet am 22. Februar 1920 im Volkshaus in Olten statt“ (National-Zeitung 1920)

22.2.1920: auf eine Initiative von fünf Athletik-, zwei Wasserfahrvereinen und einem Fussballverein Gründung SCHWEIZERISCHER ARBEITER-SPORTVERBAND im Volkshaus in Olten aus 18 (16?) Athleten-, Wasserfahr- und Fussballvereinen mit über 2000 Mitgliedern. Als Vorort wird Basel und als erster Präsident einer Kommission zur Ausarbeitung eines Statutenentwurfes Viktor Haas (Basel) bestimmt.
26.2.1920: der neugegründete Arbeiter-Sportverband, dem Vereine der Schwer- und Leichtathletik, des Wasserfahr-, Fussball- und Boxsports aus allen Teilen der Schweiz angehören, wählt in Basel einen zehngliedrigen Vorstand und erlässt einen Aufruf an alle Arbeitersportvereine, die noch keinem Verbande angehören, dem neuen Verband bezutreten. Er will sich auf dem Platze Basel besonders darum bemühen, das von verschiedener Seite schon lange beabsichtigte Projekt eines gemeinsamen grossen Stadions bei Riehen oder an der hinteren Schützenmatte zu unterstützen.
Vereinigte Arbeiter-Sportvereine Basel: FC Augustinia, FC Fortuna, FC Young Boys St. Johann, Athletik-Sportverein, Kraftsportverein Basel (Gewichtheben, Seilziehen und Schleuderball), Kraftsportverein Riehen, Kraftsportverein Olympia Binningen, Wasserfahrverein (Arbeiter-Sportverein) und Arbeiter-Wasserfahrverein.


Durchführung und Organisation von Arbeiterfussball-Wettspielen:
21.3.1920: erste Möglichkeit, 'Arbeiterspörtler' (gegen 50 Cts. Eintritt) am Werk zu sehen. Ausscheidungskämpfe mit Fortuna, Young Boys und Augustinia zwecks Zusammenstellung einer kombinierten schweizerischen Mannschaft des Arbeiter-Sport-Verbandes.
22.8.1920: Sportfest für Jungmannschaften des FC Fortuna auf der Exerziermatte beim Pumpwerk (Lange Erlen).
7.11.1920: Propaganda-Tounier für Elfermannschaften des FC Young Boys (St. Johann) I + II, FC Fortuna Basel I + II sowie FC Augustinia (ASC) I + II auf dem Sportplatz des FC Young Boys neben der Friedmatt.

11.12.1920: gemeinsame Sitzung der Basler Fussballclubs im Restaurant zur Turnhalle, Klybeckstrasse 2 zwecks der „ab nächstem Jahr stattfindenden Clubmatchs“ (Arbeitersport-Verband Gruppe Fussball).

20.3.1921: erste Spiele des Schweizerischen Arbeiter-Sport-Verbandes beim Pumpwerk Lange Erlen. FC Fortuna Basel I - ASC I, FC Blue Stars Basel Ib - ASC IIa.

Grütlianer, 8.4.1921

FC Fortuna Basel wird standesgemäss erster Schweizer Arbeitermeister: (alphabetisch) Bender, De Petri, Effinger, Janda, Jermann, Kuhn, Müller, Stalder, Thiébaud, Zampieri I (Goalie), Zampieri II
10.7.1921: Finalspiel um die 'Schweizerische B-Meisterschaft des Arbeitersports' beim Pumpwerk Lange Erlen. FC Grasshoppers Basel I - ASC IIa 3:0.
Serie B mit ASC IIa, ASC IIb, FC Fortuna Basel II, FC Grasshoppers Basel I, FC Blue Stars Basel Ia und FC Blue Stars Basel Ib.
Young Boys Basel (SC St. Johann) hat seine anfängliche Beteiligung zurückgezogen, womit die neue Bewegung in Basel ohne ein Zuhause und ohne ein eigentliches Terrain dasteht. Auch der offenbar unterforderte FC Fortuna nimmt es 1922/23 mit den Mannschaften des Kantonalverbandes von der bürgerlichen Konkurrenz auf, wohin auch der FC Blue Stars (zum FC Breite) gewechselt ist. Einen Moment lang sieht es im Arbeiterfussball nicht gut aus, aber das Vereinsleben scheint darunter nicht zu leiden. Als an der Neuhausstrasse Land gepachtet werden kann (erster eigener Sportplatz ab 1924), geht es sportlich rasch aufwärts.

19.6.1921: „das erste internationale Arbeiterfussballwettspiel in Nürnberg
Turn- und Sportverein St. Johannis Nürnberg - ASC Basel 1:3
Freitag, den 17. Juni zog der ASC nach Nürnberg, um sich mit der ersten Mannschaft des Turn- und Sportvereins St. Johannis zu messen. Samstag, den 18. Juni kamen wir in Nürnberg an. Es wurde uns durch die Arbeiterspörtler ein Empfang bereitet, wie ihn jedenfalls noch kein Mitglied des Schweizerischen Arbeitersport-Verbandes erlebt hat (...) Der Präsident des Schweizerischen Arbeitersport-Verbandes dankte (...) und gab dem Wunsche Ausdruck, der deutsche Arbeitersport möge wachsen und das arbeitende Volk einer besseren Kultur entgegenführen. Sodann folgte noch eine Ansprache des Vertreters Adler des deutschen Arbeiter-Turn- und Sportbundes. Es folgte dann der eigentliche Unterhaltungsabend.
Sonntag, den 19. Juni zogen Tausende von Arbeitern und Spörtlern trotz der kalten Witterung nach dem neu angelegten, festlich dekorierten Sportplatz (...) Dem Fussballwettkampf gingen am Vormittag Einzelturnen und leichtathletische Wettkämpfe und am Nachmittag Geräteübungen und Stafettenläufe voraus. Als um 4.20 Uhr die Fussballmannschaft des ASC den grünen Rasen betrat, wurde ihr (...) ein lebhafter Beifall der 7-8000 zählenden Zuschauermenge zuteil (...) Der Montag wurde zur Besichtigung der Stadt verwendet, bei welcher Gelegenheit wir auch verschiedene Andenken aus der Revolutionszeit sehen konnten“ (Der Sozialdemokrat 25.6.1921)
Die Gründer reisen zu weiteren zahlreichen Freundschaftsspielen ins Ausland, z.B. nach Hamburg, Kiel, Mülheim, Breisach oder Eschwege und nehmen 1922 auch am grossen Arbeiter- Turn- und Sportfest in Paris, Arles und Nîmes teil (Zitat Vereinschronik).


14.8.1921: Turnier des FC Grasshoppers Basel u.a. mit SC Binningen.
30.10.1921: Beginn Saison 1921/22 mit Serie B FC Grasshoppers Basel I - ASC IIb

12.3.1922: zweites Endspiel um den Wanderbecher des Schweizerischen Verbandes beim Pumpwerk Lange Erlen ASC Basel - FC Strassenbahner Zürich 3:1 „vor einigen hundert Besuchern“ (Gruppe Basel/ Zürich).
https://web.archive.org/web/20160614151323if_/http://www.ascsh.eu/ASCSHBilder/Mannschaftsfotos/1914ASC-1.JPGASC
25.3.1922: Turnier des FC Fortuna u.a. mit Kickers Allschwil und dem FC Phönix (um die Exerziermatte am Schorenweg finden mit Verbesserung der sozialen Lage weitere Clubs ein geeignetes Terrain. Weil SFA-Vereinen Spiele gegen die 'Wilden' untersagt sind, bietet sich nicht organisierten Mannschaften der im Aufbau begriffene, um neue Mitglieder werbende Arbeiterfussball als Gradmesser an).



Satus-Fussball ab Saison 1922/23
18.8.1922 Fusion der Sektionen Schweizerischer Arbeiter-Turn- und Schweizerischer Arbeiter-Sportverband zum SCHWEIZERISCHEN ARBEITER-TURN und SPORTVERBAND SATUS (provisorische Statuten am 12.11.1922, die an der Delegiertenversammlung im Januar 1923 in Olten in Kraft gesetzt werden).
(im Bestreben, die schweizerischen Turner und Sportler zusammenzuführen und die schweizerische Turn- und Sportbewegung auf eine neue Basis zu stellen, war nach einer ersten Gründungssitzung am 30.4. in Bern am eigentlichen Gründungsakt am 9.12.1922 fast zeitgleich der Schweizerische Landesverband für Leibesübungen entstanden, nachdem im November 1921 dreizehn Verbände einem Ruf des Schweizerischen Ruderverbandes zu einer Zusammenkunft in Olten gefolgt waren und einen Antrag an die Delegationen des Eidgenössischen Turnvereins und des Schweizerischen Olympischen Komitees zur Ausarbeitung eines Statutenentwurfs eingereicht hatten).
Mitgliederbestand anfangs 1923 17149 (15200 in 116 Turnsektionen, 1237 in 37 Arbeiterinnen-Turn- und 1312 in 19 Sportvereinen).


Der Satus, Mitglied der Luzerner Sportinternationale, verstand sich zusammen mit anderen Kulturorganisationen als dritte Säule der Arbeiterbewegung neben der Sozialdemokratischen Partei und den Gewerkschaften“ - Christian Koller
(Die Gewerkschaften bilden das Rückgrat der organisierten Arbeiterschaft. In Basel wurde 1886 unter der Führung von Sozialdemokraten der Arbeiterbund mit rund 2000 Mitgliedern gegründet. 1900 folgte die Schaffung eines Arbeitersekretiariats. Der Arbeiterbund Basel war die lokale Zusammenfassung der gesamten gewerkschaftlichen, politischen und kulturellen Arbeiterbewegung. 1919 trat an die Stelle dieses einheitlichen Arbeiterbundes als organisatorisch getrennter Aufbau der politischen und gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung das Gewerkschaftskartell für rein gewerkschaftliche und die Arbeiterunion für politische Aktionen. Die Mitgliederzahlen der Basler Gewerkschaften waren unterdessen auf über 18'000 angewachsen. 1927 ging aus der Spaltung zwischen Kommunisten und Sozialisten das 'neue Gewerkschaftskartell Basel' hervor, das schon ein Jahr später wieder den alten Namen 'Arbeiterbund Basel' annahm. Die Dachorganisation der Basler Arbeiterschaft, welche sich nach der Auflösung des kommunistischen Kartells 1936 wieder vereint hatte, ersetzte 1947 den Namen 'Arbeiterbund' durch 'kantonales Gewerkschaftskartell Basel-Stadt'. Seit 1982 als 'Basler Gewerkschaftsbund', Reorganisation)

Fussball ab dem 27. August 1922 als Satus-Unterverband: seine erste Saison ist auch in den Jubiläumschroniken nicht dokumentiert. Basler Teilnehmer ASC, ASC Klybeck und FC Grasshoppers. B-Final um die schweizerische Meisterschaft 27.5.1923 FC Grasshoppers Basel II - ASC Zürich I Sportplatz beim Pumpwerk in den Langen Erlen.

24.6.1923: Turnier des ASC mit (u.a.) dem FC Alemannia (Eintritt Kantonalverband des SFAV 1923), Kickers Kleinhüningen (Eintritt Kantonalverband als SC Kleinhüningen 1925) und dem FC Viktoria.
2.9.1923: Turnier des SC Horburg.

25.12.1923: Wohltätigkeitsveranstaltung zu Gunsten der Deutschlandhilfe auf dem vom FC Basel unentgeltlich zur Verfügung gestellten Landhof vor 150 Zuschauern. ASC - Arbeiterturn- und -Sportverein Altstadt Zürich 4:0.
Der älteste Sportplatz Basels hat schon mancher Veranstaltung gedient. Indessen dürfte es wohl das erstemal sein, dass ein - sagen wir - politisches Fussballwettspiel auf ihm ausgetragen wurde. Schaden hat der alte Landhof deswegen sicher nicht gelitten“ (Schweizerische Fussball- und Athletikzeitung 25.1.1924)



1923/24: Serie A Regionalmeister ASC. Neu spielt mit den Plätzen Genf und später Lausanne auch die Region Romandie um den Titel. 1937/1938 wird die Zahl der Regionen mit der Region Zentral (ab 1927/28) wieder auf vier gekürzt, indem Lausanne von neuem Genf angegliedert wird.

1924/25: Kreismeisterschaft Serie A und Serie B kombiniert in einfacher Runde ohne Retourmatches mit ASC I, ASC II, ASC III, FC Grasshoppers I, FC Grasshoppers II, SC Horburg I, SC Horburg II, Vereinigte Sportfreunde und FC Hausen (Integration Mannschaften 1. Bezirk Oberbaden des deutscher Arbeiter-Turn- und Sportbundes). Serie A spielt lediglich um die Ehre mit und kann Becher nicht gewinnen.
Ab Februar folgen Ausscheidungsspiele um Verbandsmeisterschaft.


5.4.1926: erste grössere internationale Veranstaltung als Städtespiel zwischen Basel (rotes Triko, schwarze Hosen) und Nürnberg endet auf dem Sportplatz an der Neuhausstrasse vor knapp 2000 Zuschauern 2:2. Basel mit Baumgartner (Vereinigte Sportfreunde); Schaub (FC Grasshoppers - Capt.), Breh Emil (ASC, später SC Horburg - Serie A FC Basel und FC Nordstern); Schipper (SC Horburg), Hiss A. (SC Horburg), Huber (ASC); Christen (FC Grasshoppers), Breh Otto (ASC), Hinger (Vereinigte Sportfreunde), Quain H. (Vereinigte Sportfreunde) und Hiss J. (SC Horburg). Ersatz Schwarzenbach (Goalie - ASV Basel-Ost), Wolf (Vereinigte Sportfreunde), Stocker (SC Horburg) und Gamp (FC Grasshoppers).
24.10.1926: Basel - Mannheim kombiniert 3:5.
Ende Juni 1927 trägt eine kombinierte Basler Mannschaft drei Spiele in Wien aus.

1925/26: FC Grasshoppers Basel wird Kreismeister der Serie A, gewinnt Verbandsmeisterschaft Region Nord im Schlussfinal gegen Vereinigte Sportfreunde 3:0 und wird in der Poule gegen Sportclub Zürich und UST Genève-Ville Schweizer Satus-Meister. Finalspiele Sportclub Zürich - FC Grasshoppers Basel 0:1, FC Grasshoppers Basel - UST Genève-Ville (Union Sportive des Travailleurs de la Ville) 3:0.

1926: der Präsident der Region Nord Basel Karl Hänggi (FC Grasshoppers) übernimmt das Verbandspräsidium des Satus:
Der Satus-Fussball profitierte in dieser Zeit gewaltig, besonders die KP gab sich alle Mühe, ihre Leute und damit auch ihre ideologische Parteiauffassung in die Bewegung zu bringen (...) Die Jugenbewegung stand besonders in Basel auf einer hohen Stufe: so hatten wir in einer Saison mit den deutschen Vereinen zusammen über 16 Sektionen


20.6.1926: 11er-Turnier des ASC mit (Serie B) Ouvriers Bourgfelden. Letzmalige Erwähnung von Olympia und Viktoria.

4.7.1926: 11er-Turnier des FC Grasshoppers mit dem aus sieben Mann des FC Nordstern zusammengesetzten FC Blue Stars (dass es der FC Nordstern fertig bringt und sich an einem Turnier der Arbeiterspörtler beteiligt, wollen wir als gutes Omen betrachten - Basler Vorwärts 5.7.1926) und Union Breite (Debut im Arbeiterfussball).
1.8.1926: Internationales Sportfest in Lörrach mit (Serie B) dem SC Dreirosen (erstmalige Erwähnung).

1926/27: Kreismeisterschaft Serie A mit ASC, ASV Basel-Ost, FC Grasshoppers, SC Horburg, Vereinigte Sportfreunde und FC Lörrach (Finalspiel SC Horburg - FC Lörrach 3:0). Serie B Gruppe 1 mit ASC IIa, Vereinigte Sportfreunde, Kandern Ib, FC Lörrach II, AFC Freundschaft Rheinfelden D und ATV Schopfheim. Serie B Gruppe 2 mit FC Amicitia Basel, ASC IIb, ASV Basel-Ost II, FC Union Breite, SC Horburg, Brombach und Kandern Ia.
Schweizer Satus-Meister SC Horburg. Finalspiele SC Horburg - AFC Wipkingen Zürich 4:2 400 Neuhausstrasse, UST Genève-Ville - SC Horburg 2:7 200 Stade Varembé.
Integration ausländische Vereine auch in Verbandsmeisterschaft (mit grosser Mehrheit wurde beschlossen, die deutschen Vereine [Grenzrayon] an der schweizerischen Meisterschaft teilnehmen zu lassen - GV Gruppe Fussball 10.9.1926).

Im Juli 1927 soll die erste russische Fussballmannschaft in die Schweiz kommen - ukrainische Metallarbeiter aus Charkow, was den konservativen Basler Nachrichten eine Notiz über die Existenz des Arbeiterfussballs wert ist. Der Bundesrat ist aber anderer Meinung, obwohl die Sowjet-Fussballer bei ihren Gastauftritten durch ihr Spiel und ihr Benehmen überall einen guten Eindruck hinterlassen hätten
Der Entscheid mag für den SC St. Johann, der
mit dem späteren FC Nordstern-Spieler Fritz Kies damals immerhin Serie B spielt und bereits für die Vorrunde des Schweizer Cups 1927/28 ausgelost ist, Anlass gewesen sein, zum Satus überzutreten.

6.8.1927: „An die amerikanische Gesandtschaft Bern: die Monatsversammlung des Arbeiter-Sportvereins Basel-Ost nimmt mit Entrüstung Kenntnis von dem bevorstehenden Justizmord an den beiden unschuldig verurteilten Anarchisten Sacco und Vanzetti und fordert sofortige Freilassung der beiden

24.9.1927: Sportplatz Neuhausstrasse Arbeiter-Länderspiel Schweiz - Deutschland 0:10, 1200 Zuschauer mit den Baslern Breh (SC Horburg), Meier O. (ASC); Burger (FC Grasshoppers), Schipper; Hiss (beide SC Horburg), Quain (Vereinigte Sportfreunde) und Christen (FC Grasshoppers). Bis 1929 finden insgesamt 5 Ländertreffen gegen die ATSB-Auswahl unseres nördlichen Nachbarn statt (4:5 Niederlage 1929 auf dem Platz des bürgerlichen Karlsruher FV vor 5426 Zuschauern mit den Baslern Baumgartner - SC Horburg, Gröflin - ASV Basel-Ost, Randegger - FC Sparta, Schipper, Büche und Hiss - alle SC Horburg. Im Kader Blattner - SC Horburg, Breisinger - ASC und Rieder - FC Grasshoppers. Das Spiel kann über Rundfunkübertragung auf die Sender Stuttgart-Freiburg im Radio verfolgt werden), welche alle verloren gehen.

1927/28 mit FC Amicitia, ASC, ASV Basel-Ost, FC Grasshoppers, SC Horburg, SC St. Johann (Übertritt SFAV: gelb-schwarz gestreift, später blau-weiss), FC Lörrach D, AFC Freundschaft Rheinfelden D und Vereinigte Sportfreunde (Serie A). ASV Basel-Ost II, FC Grasshoppers II, SC Horburg II, Freie Turnerschaft Kandern D, FC Lörrach II D, ATV Maulburg D, ATV Schopfheim D, FC Sparta (Übertritt SFAV: gelbes Jersey mit schwarzem Kragen) und SC St. Johann II (Serie B 1. Gruppe). ASC II, Brombach D, FC Fortuna (Wiedereintritt: wir wünschen, dass es Fortuna gelingen wird, die Krise, welche ihnen verschiedene Spieler durch ihr unproletarisches Verhalten verursachten, überwinden möchte“ - Basler Vorwärts 1929), Haagen D (Neuaufnahme), ATSV Höllstein D (Neuaufnahme), FC Union Breite und Vereinigte Sportfreunde II (Serie B 2. Gruppe). Brombach II D, Haagen II D, ATSV Höllstein II D, Freie Turnerschaft Kandern II D, ATV Maulburg II D, AFC Freundschaft Rheinfelden II D, ATV Schopfheim II D, FC Sparta II und FC Union Breite II (Serie C). ASV Basel-Ost, Brombach D, SC Horburg, FC Lörrach D, FC Lörrach B D, AFC Freundschaft Rheinfelden D, FC Sparta und Vereinigte Sportfreunde (Kreismeisterschaft für Junioren).
Schweizer Satus-Meister SC Horburg. Finalspiele AFC Wipkingen Zürich - SC Horburg 2:5 Utogrund, SC Horburg - Prieuré-Grottes Genève 3:2 500 Neuhausstrasse (Zentralpräsident Weber - Zürich von der Untergruppe Fussball des Satus übergab dem Sieger sofort nach dem Spiel den Wanderpreis [...] Auch der Präsident des Regional-Comitees, Genosse K. Hänggi, beglückwünschte die Siegermannschaft). Verbandsmeister Serie B FC Sparta (das Spiel ist zu Ende, Sparta in Serie A aufgestiegen [...] Kameradschaftlichen Dank auch den Genossen des SC St. Johann, die in der Pause mit einem echt russischen 'Tschai', Tee aufrückten - Spielbericht Basler Vorwärts 18.7.1928). Kreismeister Serie A SC Horburg, Serie B FC Union Breite.
24.12.1927: Gründungsversammlung einer Junioren-Mannschaft für Fussballer ab dem 13. Altersjahr des ASV Basel Ost.

9.4.1928: Städtematch Basel - Bern 3:1 Baumgartner (SC Horburg); Wolf (Vereinigte Sportfreunde), Meier O. (ASC); Martin, Veltin R. (beide SC St. Johann), Schipper; Stocker, Büche, Hiss (alle SC Horburg), Gröflin (ASV Basel-Ost), Bailleux (SC St. Johann) - Ersatz Habi (ASV Basel-Ost), Bohni (FC Grasshoppers).

1928/29 neu auch mit oberelsässischen Mannschaften (Saint-Louis, ASV Bourgfelden 1925 und FC Ouvrier Mulhouse - Zusammenwirken der Grenzgebiete trägt zur Förderung der Internationalität bei“. In Elsass-Lothringen bestehen mit der Fédération Sportive du Travail d'Alsace et de Lorraine F.S.T.A.L. und der Fédération Sportive du Travail de France F.S.T.F. zwei Arbeitersportverbände).
Schweizer Satus-Meister SC Horburg (Baumgartner Fr. [Goalie, später FC Nordstern]; Blattner G., Bertrand Hans; Schipper Eduard, Breh Emil, Eiche; Stocker W., Büche (FC Nordstern), Hiss August (FC Basel), Motsch A. (FC Nordstern), Benz - Trainer Afflerbach). Finalspiele SC Horburg - AFC Ostermundigen 4:1 1000 Landhof, Union Zürich - SC Horburg 1:2 Hubertus, SC Horburg - Prieuré-Grottes Genève 6:0 700 Landhof. Vier Regionen (neu Zentral Region Bern) um nationalen Titel, Vorort Basel.
Einführung Serie Promotion (bzw. 1936/37).
1. Runde Kreismeisterschaft am 27.1.1929: „alle Mannschaften wurden in zwei Klassen eingeteilt. Wer ein Spiel verliert, scheidet ohne weiteres aus der Konkurrenz aus“ (Basler Vorwärts). Präsident Regionalkomitee neu Georg Strohmaier (SC St. Johann - Strohmayer war Initiant und Präsident der 1920 aus dem Fussballclub Young Boys Basel hervorgegangenen Wagenclique J.B.).
 

Am Sonntag, dem 3. April fand ein Wettspiel zwischen Union Breite und Horburg II statt. Dabei erlitt einer unserer Spieler einen Beinbruch, so dass er nun für längere Zeit seiner Existenz beraubt ist. Da der Genosse noch für seine Mutter zu sorgen hat, von der Unfallversicherung aber nichts bekommt, weil es ein Wettspiel war, so gelangen wir an die Arbeiterschaft Basels mit der Bitte, uns zu helfen, damit wir unseren Genossen finanziell unterstützen können (…) Wir appellieren an die Solidarität der Basler Arbeiterschaft  (AZ Arbeiter-Zeitung 9.4.1927)
1929 wird die Unfallversicherung auf Nichtbetriebsunfälle erweitert.
Die privaten Versicherungsgesellschaften wollen im Zuge der gesellschaftlichen Unruhen der frühen dreissiger Jahre die Arbeitersportler bei Sportunfällen nicht mehr versichern. Der Verband führt auf den 1.1.1935 eine eigene Unfallversicherung ein. 1938 wird an der Jahredelegiertenversammlung in Bern einem Obligatorium für aktive Spieler zugestimmt.
Schienbeinschoner für sämtliche Ligen werden in der Schweiz erst per 1. Januar 1991 obligatorisch.

 

Klassenkampf, Sport mit politischen Vorzeichen
(gegen die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft und ihre Sportorganisationen)
Lässt sich der Besuch von bürgerlichen Sportveranstaltungen mit Klassenbewusstsein und proletarischer Überzeugungen in Vereinbarung bringen? Nein! Jeder gewerkschaftliche oder politisch organisierte Arbeiter, welcher bürgerliche Anlässe besucht, verleugnet seine Gesinnung: er vergeht sich an seiner eigenen Sache. Darum Arbeiter, macht endlich einmal Schluss mit diesen üblen Gepflogenheiten und wendet eure Unterstützung dem Arbeitersporte zu“ (Basler Vorwärts 24.1.1930)

Medien Basel: 'Arbeiter-Zeitung' (offizielles Organ der Sozialdemokratischen Parteien von Basel Stadt und Baselland und der Kartelle der Gewerkschaft) und 'Basler Vorwärts'. Der am 3. Oktober 1883 erstmals erschienene Vorwärts ('Organ für die Interessen des arbeitenden Volkes') ist das Orientierungs- und Kampforgan der Arbeiterbewegung und versteht sich als politische Konkurrenz zu den bürgerlichen Zeitungen. Bei der Parteispaltung von 1921 nehmen die Kommunisten den Basler Vorwärts in die neue Partei hinüber, während die SP in der Folge die Arbeiter-Zeitung gründet.
Aufforderung an Leserschaft, Spielsonntage auf den Arbeitersportplätzen, über deren Verlauf mit den Jahren grosszügige Artikel abgedruckt sind, dem „künstlich erzogenen Vereins- und Personenkult“ der bürgerlichen Veranstaltungen vorzuziehen (Arbeiter meidet die bürgerlichen Sportsplätze).
Mit Saison 1937/38 halten die Mitteilungen in der 'National-Zeitung' Einzug. Diese sind als Abgrenzung bewusst unpersönlich und abstrakt gehalten und sollen allem Starmässigen abhold sein. Die Arbeiterverbände sind strenge Gegner von Auszeichnungen und allen Überhebungen der Sieger. Auch der Fussball soll nicht darüber hinaus interessant sein.
Im Gegenzug sind in der Arbeiter-Zeitung neu Spelberichte von den Basler Serie A-Clubs vorhanden.
Länderspiele der Satus-Verbandsmannschaft finden sich später im 'Tip-Sportmagazin', das neu auch die Resultate der Landesliga abdruckt. Auch die 'Basler Nachrichten' nehmen 1953 die Berichterstattung auf.

 

In Nr. 21 der Arbeiter- Turn und Sport-Zeitung vom 14. November 1924 wird redaktionell versucht, die politische Neutralität des SFAV in Abrede zu stellen (...) Der SFAV hat es nicht nötig, sich irgendwie in dieser Hinsicht zu verteidigen. Seine ganze bisherige Geschichte und sein Verhalten beweisen zur Genüge, dass er stets nach dem Grundsatz 'Trennung von Sport und Politik' gehandelt hat“ (Schweizerische Fussball- und Athletikzeitung 1924)

Wir haben in den grösseren Städten Zürich, Basel, Bern eine ganze Zahl von (SFAV-) Arbeitervereinen. Als Beispiel erwähne ich den Fussballclub Nordstern: würde man seine Aktiv- und Pasivmitgliederliste durchgehen, man würde einen Grossteil organisierter Arbeiter vorfinden. Schon im Jahre 1918 und 1919, als die ersten Arbeiterfussballvereine sich bildeten, habe ich versucht, eine Lösung zu finden“ (Dr. F. Hauser vom Centralcomité des SFAV bedauert in einem längeren Aufsatz gescheiterte Verhandlungen mit dem Arbeitersport bereits 1919 - Sitzung im Du Pont, bzw. eine ausbleibende Antwort auf den Vorschlag Aufnahme mündlicher Verhandlungen mittels einer Sitzung vom 2.2.1924 und wehrt sich mit einer Aufzählung von Massnahmen als Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt gegen den Vorwurf, den Arbeitersport infrastrukturell zu diskriminieren)
Der ehemalige Zentralpräsident des SFAV hatte trotz der damals scharfen politischen Gegensätze versucht, den SFAV und den Satus unter ein (Meisterschafts-)Dach zu bringen.

Der Basler Vorwärts, der 1929 Zeuge eines 'echt bürgerlichen Sportgesprächs' zwischen einem prominenten Mitglied des FC Basel und einigen Mitgliedern des FC Nordstern geworden sein will, eilt dem von Offerten bedrohten SC Horburg moralisch zu Hilfe und wühlt im Dreck: Nationalspieler Ehrenbolger soll (aber gegen den Willen derer Mitgliederversammlung) zum FC Concordia gewechselt haben, weil ihm der FC Basel das während eines Matches zerbrochene Gebiss nicht bezahlen wollte, heisst es (Stichwort 'Solidarität'). Über den BSC Old Boys soll das Wort 'Judenbande' gefallen sein. Die den FC Basel mindestens 80'000 Franken kostenden, angesagten Verstärkungen aus Wien sollen mit Arbeitsgelegenheiten auf dem Bankverein und bei der Druckerei Frobenius versorgt werden, wie vorher bereits die Gebrüder Putzendoppler (Haas'sche Schriftgiesserei in Münchenstein) versorgt worden sind. Gustav Putzendoppler, der um 20'000 zum FC Mülhausen weiterzieht (Stichwort 'Prämiensport') und mittlerweile als Trainer von Concordia nach guten Spielern im Arbeitersport Ausschau hält, hätte man nach einem 'Malheur' grosszügig die Alimente von 4'800 bezahlt. Im bürgerlichen Sport - bums! - ist alles korrupt.
Schon früh hatten wir Gepflogenheit, darauf hinzuweisen, wie im bürgerlichen Sport 'Kanonen und Rekorde' gezüchtet werden. Seit Bestehen des Arbeitersportes treiben sich bürgerliche Vereinslumpen in unseren Sportorganisationen herum und versuchen durch Geldmittel, Sauf- und Spritztouren sowie durch 'gute Stellen' die technisch qualifizierten Sportler ins bürgerliche Lager zu locken. Auf diese Weise sind schon einige Arbeitersportler, die nicht genügend proletarische Charakterfestigkeit besassen, im Sumpf des bürgerlichen Sportes versunken“ (Basler Vorwärts 9.9.1930)


Es gibt immer noch viele Genossen, die dem FC Nordstern angehören, weil sie sagen - und Nordstern war bis jetzt stolz darauf - es sei der ausgesprochene Arbeiterverein innerhalb des Schweizerischen Fussballverbandes. Das ist auch in bezug auf die Mitgliederzusammensetzung der Fall. Aber im Vorstand dieses Vereins hat sich in den letzten Jahren allerhand verändert. Es wird vielleicht schon manchem aufgefallen sein, dass seit Beginn dieser Saison die Leitung des FC Nordstern es nicht für notwendig befand, in der 'Arbeiter-Zeitung' zu inserieren, währenddem dies der Fussballclub Basel und der Basler Sportclub Old Boys regelmässig machten (AZ 15.11.1931)

Es war vor drei Wochen. Auf dem grünen Rasen der Grendelmatte in Riehen kämften zwei wackere Fussballelf des Satus um die wertvollen Punkte der Meisterschaft: St. Johann gegen Riehen. Den Rand umsäumte das Publikum in der Zahl eines guten Bäckerdutzends. Aus der Stadt aber hörte man von Zeit zu Zeit ein Tosen, wie von einer fremden Brandung. Es kam vom Landhof, wo Tausende von Proletariern dem Bürgersport Tribut leisteten“ (Freiheit 7.11.1936)

Der andere Fussball (ideologisches Selbstverständnis, schnöde Realität?):
Der reine Wettkampf- und Erfolgsgedanke soll durch die Orientierung an sozialistischen Idealen gezügelt werden
(Christian Koller). Sport als Selbstzweck sei eines der traurigsten Kapitel der bürgerlichen Sportgeschichte.

„...Setzten die sozialistischen und kommunistischen Fußballer auf Brüderlichkeit und Solidarität, Friedenserziehung und Völkerverständigung. Sie pflegten ein körperloses, schnelles und offensives Spiel, ohne knallhartes Tackling oder Wegrempeln des Gegners. Eigene Regeln, wie das Verbot von Torwartattacken, sollten die Gesundheit der Spieler schützen. «Das hat etwas damit zu tun», so Eike Stiller, «dass die Arbeiterfußballer den Anspruch hatten, die Gesundheit ihres Gegenspielers grundsätzlich zu respektieren, weil letztendlich darin auch immer der Klassengenosse und Kollege erkannt wird, der eine Familie zu Hause hat und seinen Körper braucht, um damit Geld zu verdienen. Das sind halt Amateure» “ (Eduard Hoffmann, Deutschlandfunk über eine Wanderausstellung zum deutschen Arbeiterfussball)
Da war die untergeordnete Bedeutung des sportlichen Wettbewerbscharakters, die Ablehnung der Heldenverehrung, die Betonung von Volksnähe im Arbeitersport. Und da wurden Haltungen bzw. Verhaltensweisen gefordert wie Fairplay, Ehre, Ansehen, Respekt, Einsatz und Hingabe für die Mannschaft – die als wichtiger erachtet wurden als ein Sieg“ (nordstadtblogger.de). Auch die Abschaffung der Wanderpreise (Beschluss Delegiertenversammlung Unterverband Fussball 1929) und die Betonung von Zusammengehörigkeit und Kollegialität verhindern aber Tätlichkeiten oder sogar handfeste Schlägereien wie beim Treffen zwischen Binningen und Grossbasel-Ost im Mai 1932 nicht. Aus der Ernüchterung wird jeweils kein Hehl gemacht:
Das Finalspiel 1928/29 zwischen Horburg und Prieure-Grottes wird von den Genfern in hässlicher Weise verunglimpft“ (Ausschlüsse Internationaler Zila und andere)
Das Spiel Burgfelden - Amicitia vom 11. September 1938 wird 3:0 forfait zugunsten Amicitia erklärt: es musste wegen Unsportlichkeit von Burgfelden beim Stande von 5:2 für Amicitia abgebrochen werden (Offizielle Mitteilungen R.V. Nord)
Einige Minuten nach Wiederbeginn gab Schiedsrichter Häring (Basel) wegen ständigen Reklamierens von Bader (Vereinigte Sportfreunde) Freistoss indirekt. Da dieser Spieler sein Maul nicht hielt, gab es nochmals Indirekten. Daraufhin wieder gut hörbare Bemerkungen und somit Platzverweis. Das erboste diesen 'Spörtler' derart, dass er dem Unparteiischen rechts und links ins Gesicht schlug. Die Folge davon war Spielabbruch in der vierten Minute der zweiten Halbzeit (Spielbericht Landesliga Vereinigte Sportfreunde - VB Zürich, NZ 13.4.1953)


Ablösespiele, welche unter den Vereinen des SFAV bei Übertritten nach gegenseitiger Vereinbarung üblich sind, werden von der Geschäftsleitung des Satus im Januar 1939 ausdrücklich untersagt.

Der Benefiz dieser Jahre heisst 'Solidaritätsspiel' und wird Streikenden oder anderen Notleidenden zugesprochen - so zum Beispiel am 11. September 1927 zugunsten der Wiener Opfer ('Julirevolte' - Städtematch Basel - Zürich), 20.7.1928 für die streikenden Hafenarbeiter (FC Sparta - Vereinigte Sportfreunde), 8.9.1929 zugunsten des Antikriegsfonds (FC Sparta - ASC) oder den Arbeitersport-Verband der Region Nord im Januar und März 1933 für die Opfer einer Demonstration mit dreizehn Toten vom November 1932 in Genf.
 

Fussballstätten, Platzsorgen
Erstes eigenes Spielfeld ab 1924 an der Neuhausstrasse. 1929 endgültige Aufgabe wegen Bau Gasfabrik.
(Das Terrain beim Pumpwerk in den Langen Erlen dient noch bis mindestens 1927 für Turniere und Freundschaftsspiele)

Kompensation durch Freiflächen äussere Grenzacherstrasse hinter der Bierburg beim Bettingerweg (Sportplatz Grenzacherstrasse) ab Herbst 1927.
Der FC Union Breite hat sich bereit erklärt, den Platz jeweils zu zeichnen (Offizielle Mitteilung des RV Nord Februar 1930)

Das damals unbebaute, nur duch die Güter Landauer und Bäumlihof bewirtschaftete Land wird der Sportplatz-Union für Freizeitsport zur Verfügung gestellt - jedoch wird verlangt, dass während der Heu-Saison nicht Sport betrieben wird.
Das Land wurde durch die Küngelzüchter gemäht und, nach Absprache mit den Vereinen, zum Fussballspielen freigegeben. So kam es, dass ein Spiel angesetzt wurde, während die Züchter noch am Mähen waren
“ (Vereinschronik ASC)


1927 heimisch auf anderer Rheinseite: Übertritte SFAV-Vereine FC Sparta (gelbes Jersey mit schwarzem Kragen) und SC St. Johann (mit insgesamt drei Mannschaften - „nach unermüdlicher Agitation“), welche mit dem Sportplatz Friedmatt eine Anlage miteinbringen. 1930 Neubau notwendig wegen Abgabe für Pflanzlandzwecke.

Weitere Spielmöglichkeit ab 1929 auf dem Clavelschen Gut ('Rotsport'-Vereine - offizielle Eröffnung Sommer 1931). Verlust 1936 wegen Bau Hafenbecken II.

Weniger erfreulich ist die Tatsache, dass alle Wettspiele auf einem Terrain, dem Sportplatz Friedmatt durchgeführt werden müssen (...) Die Ursache dieser Zustände ist darin zu suchen, dass viele Fussballer im Verlauf des Frühlings und Sommers nicht für notwendig fanden, Solidarität zu zeigen und die nötige Anzahl Stunden zur Herrichtung unserer neuen Sportplätze zu opfern (...) Statt dass die Fussballer ihre Wettkämpfe auf zwei neuen schönen Sportfeldern ausrichten können, müssen sie vorläufig mit dem kleinen und unebenen Sportplatz Friedmatt vorliebnehmen“ (Basler Vorwärts 28.9.1929)

Frühjahr 1923 ins Leben gerufene 'Sportplatz-Union Basel' - mit dem Zweck, für die Arbeiter- und Sportvereine Basels einen eigenen Sportplatz zu errichten: Verwaltung Neuhausstrasse, Flughafenstrasse und Landauer.
'Arbeitersportplatz-Genossenschaft Basel' - Verein zur Unterhaltung von Arbeitersportplätzen: Satusgrund.

 
Arbeitersportplatz Friedmatt, 1930 und 1950


SC Horburg - Arbeiter-Fussballverein Lörrach 1:0 abgebrochen: "welch Ironie - der Sport bezweckt Gesundheits- und Körperpflege und um diesem Zweck zu dienen, wälzten sich 22 Leute in Kot und Wasser. Ja, wir haben es in dieser Beziehung noch nicht weit gebracht. Wo bleibt die proletarische Sportauffassung, die im Gegensatz zur bürgerlichen eine Auffassung der menschlichen Vernunft und nicht eine solche des Geschäfts oder der Sensationsbegierde ist. Man unterstellt die Gesundheit von 22 Spielern der Willkür eines Menschen, des Schiedsrichters, dessen Handlungen von starren Paragraphen oder Direktiven gelenkt werden. Da kann von Sport, aber noch Arbeitersport, keine Rede mehr sein. Und nun, um das Mass der sportlichen Degeneration voll zu machen, liessen sich die Lörracher zu etwas hinreissen, was man Schädlingsarbeit im Arbeitersporte nennen muss. Der Schiedsrichter quittierte mehrere gefährliche, gemeine Fouls mit Hinausstellen der Fehlbaren, und die Mannschaft verlässt geschlossen das Spielfeld. So unverantwortlich das brüske Vorgehen des Schiedsrichters in Bezug des Spielenlassen war, so unverantwortlich war die Handlungsweise der Lörracher, die ungeachtet des schwierigen Terrains gemeine unsportliche Beinarbeit leisteten. Die Genossen von Lörrach sind sich gar nicht bewusst, welchen Schaden sie unserer Bewegung zufügen. Schaden in materieller und moralischer Beziehung (...) Ich beschränke meinen spielerischen Bericht auf die Feststellung, dass das Spiel alles andere als Fussball war (...) 15 Minuten vor Spielschluss verlässt Lörrach das Spielfeld. 22 menschenähnliche Gestalten begeben sich in die Kabinen“ (Basler Vorwärts 19.1.1931)

Zell - SC Basel-Nord 3:4: „bei 15 bis 20 Zentimeter Schnee treten beide Teams an, Basel-Nord mit Ersatz für den linken Back, der wegen Todesfall verhindert war, zu spielen. Der Schiedsrichter entscheidet 3:0 verloren für Zell, weil der Platz nur seitlich gestreut war, der Innenraum aber fehlte. Da die Genossen aber da waren, entschied man sich für ein Freundschaftsspiel“ (Basler Vorwärts 12.2.1931)



Neue Heimat Friedmatt, Fussball im Schweizerischen Arbeiterfussball-Verband 1930-1936
Verlust Fussballplatz Neuhausstrasse fällt in Zerwürfnis der linken Positionen und Unterwanderung und Spaltung des Arbeiterfussballs.

Satus seit 1923 von Sozialdemokratischer Partei unterstützt - dagegen starke Stellung der Kommunisten in Satus-Fussballvereinen. In Deutschland hat sich der 'Rot-Sport' mit der Hochburg Berlin gegündet.
An der Delegiertenversammlung des Unterverbandes Fussball vom 24.6.1928 in Biel wird die 'Zeitungskomission des Arbeitersport' in Basel beauftragt, mit Obligatorischerklärung für die Schaffung eines eigenen Fussballorgans einen Vorschlag auszuarbeiten. Der Satus wittert eine 'Spaltungspolitik' der Basler Kommunisten ('die Fussballer als Stosstrupp benutzend') und droht, 'mit aller Konsequenz' für seine Arbeiter-Turn- und Sportzeitung (als einziges obligatorisches Organ) und den Gesamtverband einzutreten.
(Die Gruppe 'Fussball' des Schweizerischen Arbeiter- Turn- und Sportverbandes, Region Zentralschweiz mit dem 1. Bezirk von Baden gibt bereits ab dem 4.9.1927 ein eigenes Mitteilungsblatt heraus)

Satus-Delegiertenversammlung 1929 hebt 1921 beschlossene (offizielle) Neutralitätsformen gegenüber den beiden Linksparteien auf, bekennt sich explizit zur Sozialdemokratischen Partei und zum Gewerkschaftsbund und verbietet jeglichen Sportverkehr mit Oststaaten und ausländischen Rotsportteams („Lockrufe Moskaus und ausgeheckte politische Parolen ausserhalb des Satus stehenden Zirkels“ - 'Aarauer Beschlüsse').
Sperre des Meisters der Jahre 1927-1929 SC Horburg in Folge eines 2:6 verlorenen Freundschaftsspieles gegen eine nichtgesinnte Berliner Stadtmannschaft des märkischen Kreises im Lichtenberger Stadion (es ist zur Tatsache geworden, dass der Sportclub Horburg Basel einer Einladung der oppositionellen Arbeiterspörtler folgen und Ende nächster Woche nach Berlin reisen wird - Basler Vorwärts 10.10.1929) für die ganze Saison 1929/30 mit Androhung des Ausschlusses bei einer weiteren Übertretung dieses Verbotes (trotz dem neuerlichen Beschluss des Zentralvorstandes gegen Horburg findet dieses Wettspiel statt. Die Basler Genossen stehen geschlossen hinter Horburg und dem Gruppenvorstand - SC St. Johann - SC Horburg 1:2 15.12.1929).
Freitagnachmittag wird der Sportclub Horburg seine Deutschlandreise antreten. Er spielt am Samstagnachmittag in Dresden gegen den bei uns gutbekannten mehrmaligen Bundesmeister Dresdener Sportverein 1910. Das zweite Spiel wird Horburg am Sonntag absolvieren gegen die Berliner Stadtmannschaft - Ausgeschlossene (Basler Vorwärts 17.10.1929 - eine Stadtmannschaft ist bereits im Juli 1929 beim Dresdner Sportverein 1910, der Freien Turnerschaft Potschappel und beim VfL Südost Leipzig angetreten).
Mit Ausschluss aus dem Verbande wird denjenigen gedroht, die es wagen, gegen Sektionen der Roten Sportinternationale anzutreten
Einstimmige Ablehnung aller Basler Arbeiter-Fussballvereine dieser „sozialdemokratischen Parteidiktatur“: sehen im Verband 'Filiale' der Sozialdemokratischen Partei. Am 17.11.1929 scheitert an einer ausserordentlichen Generalversammlung der Fussballer in Biel der Antrag des Gruppenvorstandes, aus dem Satus auszutreten und nach französischem Vorbild einen eigenen Verband zu gründen, an der Gegenwehr der Geschäftsleitung, der Region Zentral-Bern und einigen Basler Sektionen, nachdem sich bereits an einer Führungsversammlung vom 26.10.1929 in Basel drei der fünf aufgerufenen Sport-Unterverbände (Schwimmer, Wasserfahrer und Boxer) gegen einen Austritt aus dem Satus entschieden haben.

Solidaritätsbekundungen nach definitivem Ausschluss des SC Horburg aus dem Verband nach weiteren Spielen gegen deutsche Vereine im Januar 1930 führen zu Bruch (die reformierten Führer machen den Versuch, den Klassenkampf im Arbeitersport zu liquidieren. Sie solidarisieren sich mit dem Völkerbund und dem Internationalen Arbeitsamt, den Machtinstrumenten der internationalen Bourgeoisie - Stimme eines Genossen des SC Horburg). Insgesamt 24 Fussballvereine, darunter bis auf den ASV Basel-Ost alle Basler, müssen den Satus verlassen (Beschlüsse Zentralvorstand des Satus vom 23.2.1930 an seiner ordentlichen Sitzung in Aarau: durch das oppositionelle und statutenwidrige Geschäftsgebaren des Basler Gruppenvorstandes wurde die Lage in den letzten Wochen derart verschärft, dass grundsätzliche Beschlüsse der Verbandsbehörden unbedingt notwendig wurden“. Von den zwanzig anwesenden Zentralvorstands-Mitgliedern stimmen nur die Vertreter des Unterverbandes Fussball und die Schwerathleten aus Basel dagegen)
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Albert Büche (1911-1981) war bereits als kleiner Bub bei den Schüler-Mätschli auf der Exi in den Langen Erlen aufgefallen. Damals gab es noch keinen Kinderfussball, und zur Eingliederung in eine Juniorenelf war er noch zu schmächtig. Mit siebzehneinhalb Jahren kam Büche in der ersten Mannschaft des SC Horburg zum Zuge und wurde in die Schweizerische Satus-Nationalmannschaft berufen. Er nahm an der Spartakiade in Moskau teil. Der damalige Trainer des SC Horburg und Alt-Internationale Robert Afflerbach brachte das Fussballtalent zum FC Nordstern, wo der Mittelstürmer mit sechs Treffern gegen Grenchen einen glänzenden Einstand feierte. Seine Spezialität war, mit einer Steilvorlage blitzartig auf und davonzusprinten und, im Strafraum angelangt, mit unerhörter Wucht abzudrücken. Sein Debüt in der Nationalmannschaft gab Büche mit 20 Jahren am 29.3.1931 beim 1:1 gegen Italien in Bern (Max Heiniger).

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Die vom Satus ausgeschlossenen Arbeiterfussballvereine, welche sich an internen Urabstimmungen und derjenigen des Unterverbandes Fussball gegen die Verbandsleitung gestellt haben und an der Neutralität festzuhalten, gründen am 27.4.1930 in Renens mit 50 Delegierten und davon 16 aus Basel mit dem Schweizerischen Arbeiterfussball-Verband eine neue Organisation. Der sich parteipolitisch anfangs noch neutral gebende SFAV tritt der am Wochenende des 21., 22.3.1931 im Restaurant Amerbach in Basel nach deutschem Vorbild entstandenen, als Dachverband und Interessengemeinschaft für die den Kommunisten nahestehenden Sportvereine gegründeten 'Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit' ('Rotsport'), mit Beschluss vom 23., 24.7.1932 bei (Tagung im Zürcher Limmathaus).

Am 3.6.1931 findet im Restaurant zur Mägd als Vereinheitlichung der bestehenden Arbeitersportvereine die konstitutionierende Versammlung des zentralen Arbeiter-Sportvereins Basel statt mit den Arbeiterfussballvereinen AFC Sparta, SC St. Johann, SC Horburg, Vereinigte Sportfreunde und ASC.

Die im Herbst 1929 unter dem Satus gestartete Meisterschaft wird weitergeführt. Finalspiele SC Horburg - AFC Wipkingen Zürich 10:1 400 Grenzacherstrasse, Prieuré-Grottes Genève - SC Horburg 2:4 800 Varembé. Einige 'Kanonen' des SC Horburg - darunter Albert Büche, Hans Bertrand (Übertritte FC Nordstern - Bertrand erklärt, der Charakter unserer Organisation nähme immer extremere Formen an“; mit ihm wird an der Generalversammlung vom 11. Januar auch 'sein Busenfreund' Ernst Göpfert ausgeschlossen), Eduard Schipper (Beteiligung im FC Concordia), August Hiss (der sich von den bürgerlichen Sportmagnaten kaufen liess - FC Basel) und A. Motsch (FC Nordstern, beide Ende 1931 - Motsch später SC Kleinhüningen) - kehren dem Arbeitersport den Rücken, worauf seine vierjährige Vorherrschaft im Arbeiterfussball endet.
So hat der Fussballklub Concordia, der in dieser Beziehung schon einiges auf dem Kerbholz hat, seine Spürhunde auf Auskundschaftung neuer brauchbarer Spieler im Arbeitersport geschickt (erste publik gewordene Abwerbungsversuche durch den damaligen Trainer des FC Concordia - Gustav Putzendoppler - vom SC Horburg im Juni 1929).
Der Basler Vorwärts, der Zeuge eines 'echt bürgerlichen Sportgesprächs' geworden sein will, klärt über den 'Sumpf'
Badische Landesmannschaft - SC Horburg 4:1: Horburg hat einer Einladung der Mannheimer Genossen zu ihrem Roten Sportfest Folge geleistet und hat vor 10'000 Zuschauern im Mannheimer Stadion ihr Debut gegeben. Doch was man zu sehen bekam, war keine überzeugende Leistung (Basler Vorwärts Juli 1930)

Jeder oppositionelle Arbeitersportler trägt das Nadelabzeichen der Opposition mit obiger Inschrift ('Rote Sporteinheit')

24.5.1930: Der FC Fortuna hat in seiner Sitzung beschlossen, dem Mitglied Heinz Faible die Subjekten-Medaille für niederträchtige Leistungen zu verleihen und für seine heldenmütige Streikbrecherarbeit im Rheinhafen Kleinhüningen den Ausschluss aus unserem Verein bekanntzugeben“. 'Unproletarisches Verhalten' und Anbandelungen mit dem bürgerlichen Sport ziehen die Ächtung nach sich.


Juni und Juli 1930 Russlandtournee einer schweizerischen Arbeiterfussballauswahl über Berlin und Warschau mit Spielen in Erfurt (Deutschland 3:1 gew.), Berlin (Stadtmannschaft Berlin 0:3 verl., Lichtenberger Stadion), Moskau (Österreich 1:6 verl., 20'000 Zuschauer Dynamo-Stadion, Elektrofavod Moskau 2:3 verl.), Rostow (Gewerksmannschaft Rostow 2:3 verl., Stadtmannschaft Rostow 5:4 gew. und Revanche 2:5 verl.), Krasnodar (1:0 und 2:0 gew.), Daganerog im Donbassin 0:5 verl., Nischni Nowgorod (4:1 gew. und 0:5 verl.) und Minsk (Weissrussland 3:5 gew.).

29.6.1930 Sportwerbetag in Lörrach.
27.7.1930 Sportwerbetag in Brombach-Hauingen.
14.6.1931 internationales Ländertreffen der roten Sportler in Friedlingen (Sportplatz bei der Schiffbrücke).

Arbeiter-Fussballverband Saison 1930/31: Serie A mit ASC, FC Fortuna, FC Grasshoppers, SC Horburg, Lörrach, AFC Sparta, SC St. Johann und Vereinigte Sportfreunde. Serie Promotion mit ASC II, ASV Bourgfelden, Brombach, Höllstein, SC Horburg II, Schopfheim und SC St. Johann II. Serie B mit SC Basel-Nord, Lörrach II, Rheinfelden D, AFC Sparta II, Vereinigte Sportfreunde II und Zell. Serie C mit SC Basel-Nord II, Brombach II, Höllstein II, Lörrach III, Schopfheim II und Zell II. Rückzug AFC Union Breite.

Stadtmannschaft Basel des Arbeiterfussballs gegen Zürich mit Kündig (ASC); Ruff (SC Horburg), Fritz Wolf (Vereinigte Sportfreunde); Wolfelsperger (Vereinigte Sportfreunde), Burger (SC Horburg), Haller (FC Fortuna); Wuest, Kies (beide SC St. Johann), Hiss, Motsch (beide SC Horburg), Christen (Vereinigte Sportfreunde). Ersatz Mühlemann, Quain (beide Vereinigte Sportfreunde). 

Illustration Gehässigkeiten aus dem Jahre 1931, als Vereinigte Sportfreunde ('Rotsport') anlässlich Propagandatreffens gegen Stadtmannschaft Mannheim am Karsamstag auf Rheinbrücken mittels Flugblatt für Rückgewinnung zum bürgerlichen Verband übergelaufener 'Kanonen' werben (deren Namensnennung allerdings ausbleibt) und dafür in der sozialdemokratischen Arbeiterzeitung als „billige Schinder ehemals Geächteter und Verstossener, denen auf der Strasse auf die Schuhe gespuckt wurde“, an den Pranger gestellt werden. Das von den Baslern 3:2 gewonnene Spiel vor ca. 1000 Besuchern gilt als eines von drei Propagandaspielen als Auftakt zur (schliesslich verbotenen) Spartakiade in Berlin: Schori; Wolf, Zampieri; Wolfelsperger, Ottolini, Haller; Bader, Kneubühler, Quain, Christen, Mühlemann.

Eine 23 Mann zählende Gruppe des AFC Sparta fährt nach Paris, um die Ostertage bei den revolutionären Sportlern in der französischen Hauptstadt zu verbringen: bei der Abreise auf dem Westbahnhof ertönten unsere Kampflieder, durch die Bahnhofhalle donnerte der Ruf: «Front rouge»

Unter dem Namen Gruppo Sportivo dei Operai Italiani schliessen sich im Sommer 1931 italienischsprechende Arbeiter in Basel zu einem Sportclub zusammen, „um nicht bei den unter dem Faschisten-Konsul stehenden Bottecchia mitwirken zu müssen“ (Basler Vorwärts) und treten als 'Italia' dem Verband bei.

Gründung von 'roten' Betriebsmannschaften bei Preiswerk u. Esser und Bertrams (12.6.1931) ohne den erhofften Nachhall - der Geschäftsfussball hat sich schon als eigenständig etabliert: als Novum sei noch erwähnt, dass der Verteidiger Preiswerk-Essers, in sonstiger Eigenschaft populärer Keeper eines bürgerlichen A-Clubs, mit den Händen zwei sichere Tore verhütete. Beide Elfmeter waren geschenkt (Spielbericht Preiswerk u. Esser - Horburg 1:5, ausgetragen am 11.4.1931)

Arbeiter-Fussballverband Saison 1931/32: Serie A mit ASC, ASC Basel-West, ASV Bourgfelden, FC Grasshoppers, SC Horburg, Lörrach und Vereinigte Sportfreunde. Serie Promotion mit ASC II, ASC Basel-West II, AFC Binningen, Brombach, ASV Grossbasel-Ost, Höllstein, SC Horburg II, Italia und Schopfheim. Serie B mit ASC III, FC Grasshoppers II, Lörrach II, Rheinfelden D, Vereinigte Sportfreunde II und Zell. Junioren mit ASC, ASC Basel-West, SC Horburg, Lörrach und Vereinigte Sportfreunde (Rückzug Brombach und Schopfheim).

Der 1928 ins linke Lager übergewechselte SC St. Johann, der im SFAV bis in die Serie B aufgestiegen war, muss wie der SC Horburg den Abgang bewährter Kräfte vermelden (Kaperei von seiten bürgerlich faszistischer Clubs) - darunter Kies zum FC Nordstern, die auf die Gängelungen keine Lust mehr zu haben scheinen. 1931 bis 1933 ist als 'Basel-West' eine Konzentration mit dem AFC Sparta notwendig. Dieser gewinnt am Stephanstag 1931 auf dem Clavelgut vor 800 Besuchern gegen Paris-Champigny mit 5:0 Toren: R. Inderbitzin; Rud. Veltin, E. Veltin; B. Leori, H. Randegger, H. Inderbitzin; W. Wagner, A. Schleh, Fr. Wirz, R. Inderbitzin, H. Hottinger.

Mai 1932 Städtespiele gegen Berlin auf dem Clavelgut 5:0 und Landhof 1:4 (bei prächtigem Wetter umsäumten über 1000 Personen den Landhof). Im Rahmen von einer Reihe von internationalen Spielen erreicht die Stadtmannschaft am 12.7.1932 gegen eine spanische Auswahl auf dem Landhof vor immerhin fast 3000 Zuschauern ein 2:2.
Die gerade in Basel unternommenen Anstrengungen des Arbeiterfussballs, das Geschehen an zwischenzeitlich vier Standorten als eine 'wichtige Sache' notwendig werden zu lassen, laufen aber in die Leere. Während seine Organisation von den zahlreichen Aktiven und Mannschaften gerne angenommen wird, verlieren sich nur wenige Interessierte zu ihren Spielen. Dass abgesehen ihrer Absonderung die als Zusammenkunft der Bewegung mit anderen geteilten Sportplätze die vereinseigene Zugehörigkeit und Rivalität auch untereinander nur bedingt herstellen, ist Teil der sich von Anfang an widersprechenden Konzeption. Gegeneinander um etwas anzutreten, aber gleichzeitig eine einzige, harmonische Familie sein zu sollen, geht nicht auf.
Aber noch mehr zieht sich der dunkle Strich der Interessenlosigkeit der gesamten Arbeiterschaft an den Spielen unserer Arbeiter-Fussballer durch die jahrelange Geschichte unserer, mit eisernem Willen und grossem Opfermut aufgebauten heutigen guten Bewegung, heisst es dazu geradezu literarisch in der Arbeiter-Zeitung vom 25.1.1929. Nichts Sehnlicheres würde sich der Arbeiterfussballer wünschen, als dass er von Gleichgesinnten unterstützt wird.
Die Basler Arbeiterfussballer haben durch die Verpflichtung des Dresdner Sportvereins ein gewaltiges finanzielles Risiko auf sich genommen, haben doch früher schon ähnliche Veranstaltungen den Beweis erbracht, dass es sehr schwer fällt, die Arbeiterschaft auf unsere Sportplätze zu bringen (AZ 9.8.1928). Der Dresdner Sportverein war vor seiner Spaltung der beste Arbeiterfussballclub Deutschlands.
Dass unter grosser Propaganda ausgetragene Spiel Basel-Ost 26 gegen Wien 1910 hatte nicht den gewünschten Erfolg. Wohl waren etwa 700 Personen auf dem Landhof, aber für ein solches Spiel sollten es mindestens  1500 sein (...) Die gemütliche Unterhaltung im Saale des Greifenbräu Horburg sah einen besetzten Saal vor sich (...) Gen. Hänggi bedauerte sehr, dass nicht noch mehr Zuschauer dieser hochinteressanten Partie beiwohnten. Ganz besonders ermahnte er die Anwesenden daran, nicht nur dem Tanze nachzulaufen, sondern auch vor allem die Sportbewegung zu unterstützen (AZ 2.7.1929). In den Arbeiterwirtschaften wird das Treffen, das zum ersten Mal eine Wiener Arbeitermannschaft in Basel sieht, durch grosse blau-weisse Schriftplakate angekündigt. Basel-Ost mit Leubin; Habi, Kolb; Ottolini, Wunderle, Ballmer; Capretti, Metzner, Wahl, Hiss, Quain H.

1932/33: Finalspiele  AFC Wipkingen Zürich - Vereinigte Sportfreunde 1:2  (Sportfreunde haben ein Transparent auf dem Platz befestigt: «Für die Einheit aller sporttreibenden Arbeiter gegen den Faschismus» ), Vereinigte Sportfreunde - FCO Gervaisia Genf 6:1 Clavelgut (Schäublin, Wolf, Mühlemann, Wolfelsperger, Müller, Ottolini, Pasetto, Quain, Dischinger, Christen, Hottinger).



Bereits 1933 muss in Thalwil eine ausserordentliche Sitzung einberufen werden, weil einige Clubs auch aus Basel dem Rotsport schon wieder den Rücken gekehrt haben. Bedauern ob der zahlreichen Weggänge ist - auch angesichts der sich abzeichnenden Auferstehung des Satus - bereits 1932 spürbar. Der ASV Grossbasel-Ost, der einen 'Zugvogel' begnadigt hat, mahnt Milde an. Es sei eben einmal so, dass gerade manch junger Arbeiter den verheissungsvollen Verlockungen der bürgerlichen Agenten nicht widerstehen kann. Die Auffassung aber, dass er nicht mehr in die eigenen Reihen aufgenommen werden soll, wäre zu absolut.

Letzte Spiele gegen deutsche Mannschaften nach Machtergreifung Hitler am 26.2.1933. Die für den 5.3. am Tag der Reichstagswahl angesetzten Begegnungen finden nach dem Reichstagbrand in der Nacht vom 27. auf den 28.2. und dem Übergang zur NS-Diktatur nicht mehr statt. Auf Grund der neu erlassenen Verordnung über den Schutz von Führer, Volk und Staat wird der Rotsport verboten und im Mai der der SPD nahestehende Arbeiter-Turn- und Sportbund aufgelöst. Das Vermögen wird beschlagnahmt.
(Wiederaufnahme von Freundschaftstreffen und Turnierbeteiligungen mit Mannschaften der badischen und elsässischen Nachbarschaft, welche in der Besatzungszone aber nicht mehr politisch gedacht sein sollen, ab den 50er Jahren: die Schweizer sollen gegenüber den deutschen Teams in balltechnischer Hinsicht klare Vorteile gehabt haben, aber in Härte und Schnelligkeit unterlegen gewesen sein)

Juni 1933: Freundschaftstreffen im Zeichen der Einheitsfront für die Opfer des Hitler-Faschismus. SC Horburg - Arbeitermannschaft Bürgersport (FC Nordstern, FC Basel und FC Concordia kombiniert - ein Bravo den Spielern des FC Nordstern, FC Basel und FC Concordia, die mit einem ehrlichen Wettkampf ihre Verbundenheit und ihre Solidarität mit den proletarischen Opfern des Faschismus dokumentierten - Basler Vorwärts) 2:8 1500 Clavelgut. Den durch den Nationalsozialismus unterdrückten Arbeiterfussballern wird auch an der Delegiertenversammlung des Satus vom 30.7.1933 ihre anteilnehmende Sympathie übermittelt.
7.8.1937 führt der FC Grasshoppers Basel im Saale des Greifenbräu Horburg eine Solidaritätskundgebung für die spanische Bevölkerung durch, die durch den verbrecherischen Aufstand faszistischer Generäle namenloses Elend zu tragen hat


Arbeiter-Fussballverband Saison 1933/34: Serie A mit ASC, ASV Bourgfelden, Freie Sportler, FC Grasshoppers, ASV Grossbasel-Ost, SC Horburg, AFC Sparta, SC St. Johann und Vereinigte Sportfreunde. Serie Promotion mit ASC II, AFC Binningen, FC Grasshoppers II, SC Horburg II, AFC Sparta II und Vereinigte Sportfreunde II. Serie B mit Freie Sportler II, AFC Sparta III, SC St. Johann II und Vereinigte Sportfreunde III. Senioren mit ASC, SC Horburg, AFC Sparta und Vereinigte Sportfreunde. Schüler mit ASC I, ASC II, AFC Binningen, ASV Bourgfelden, Freie Sportler, AFC Sparta und Vereinigte Sportfreunde.

22.8.1934 vom SAFV organisiertes Auswahlspiel Basler Mannschaft 'Rotsport' - verstärkt durch drei Spieler des Satus - gegen Sovietrussland. Für Verstimmung sorgt der (nicht namentlich genannte) Einsatz eines bürgerlichen Spielers (der frühere Arbeiterfussballer Emil Breh ist von 1930 bis 1936 Trainer des FC Laufen). Da der Bundesrat den Russen die Einreise verweigert, wird die Partie, die vor 6000 Besuchern 2:5 endet, auf der elsässischen Seite in den Grenzort Saint-Louis verlegt. Wie bei Arbeiter-Länderspielen üblich wird von einer Musikkapelle statt der Nationalhymne die 'Internationale' intoniert (die von den Massen stehend mitgesungen wird). Eintritt 1.50, Damen und Arbeitslose 0.80 Franken.
Mannschaftsaufstellung: Lüthy (ASC); Ruff (Vereinigte Sportfreunde), K. Gröflin (ASV Basel-Ost); Richener (FC Grasshoppers), Randegger H. (AFC Sparta), Pascher E. (ASV Basel-Ost); Rieder (FC Grasshoppers), Alt (SC St. Johann), Schwarzenbach (ASV Basel-Ost), Breh Emil (ASC), Hottinger (Vereinigte Sportfreunde).
Für eine Bewilligung, auf dem Rankhof ein aus dem FC Basel und FC Nordstern gebildetes Team gegen die Sowjets antreten zu lassen, soll sich vergeblich auch der damalige Basler Ständerat Ernst Alfred Thalmann bemüht haben, weshalb es weitere 20 Jahre dauern wird, bis das in Rekordzahl erschienene Basler Publikum mit 'Torpedo' aus den Moskauer Stalin-Autowerken am 20.11.1955 erstmals eine russische Mannschaft auf heimischem Boden bestaunen kann.


1935/36 Lancierung 'Vorwärts-Cup' mit 22 Mannschaften auch für Vereine, die dem Verbande und überhaupt der Arbeitersportbewegung nicht angehören als Brückenschlag zwischen Arbeitern und Angestellten (Gewinner SC St. Johann und SC Bertrams).


Insgesamt verdeutlicht die Geschichte des Schweizerischen Arbeiterfussball-Verbandes nicht nur die marginale Stellung des schweizerischen Kommunismus, sondern auch eine lebensweltliche Inkommensurabilität von Fussball und politischem Aktivismus (...) Der Rotsport, wie - wenn auch tendenziell etwas abgemildert, der Satus - mit seiner explizit politischen und weltanschaulichen Ausrichtung, vermochte gerade das Bedürfnis nach unpolitischem Ausgleich (Freizeitvergnügen) nicht zu erfüllen“ (Christian Koller)



Neue Heimat Satusgrund, Fussball im Satus 1930-1936
1929/30: Satus mit ASV Basel-Ost nur ein verbliebener 'Verräter' (22:15 Stimmen - zusammen mit ATSV Neue Sektion, Kraftsportverein Basel und Arbeiter-Wasserfahrverein Breite), der 1930 zum Regionalmeister erklärt wird, und in den Finalspielen Bern-Nord und Union Zürich unterliegt. Der Bestand des polysportiven Vereins ist durch die Spaltung auf vorübergehend 50 Mitglieder reduziert worden:
Dem Sportverein Basel-Ost ist nun die hohe Ehre zuteil geworden, als Meister der Region Nordschweiz des Unterverbandes Fussball des Satus erklärt zu werden. Dieser 'grosse Erfolg' muss um so höher eingeschätzt werden, als Basel-Ost noch vor wenigen Wochen - als die Spaltung noch nicht vollzogen war - den Schwanz der Tabelle zierte (...) Am letzten Sonntag fand nun in Zürich der erste Final - Union Zürich gegen Basel-Ost - statt. Das Spiel wurde - wie es bei solchen Anlässen üblich ist - in grosszügigem Rahmen durchgeführt. Zwei Dutzend (nicht zwei Tausend) Zuschauer hatten sich eingefunden. Schiedsrichter war der bekannte Theaterdirektor Minnig aus Bern. Laut uns zugegangenen Mitteilungen muss das Spiel speziell in der 2. Hälfte sehr interessant gewesen sein. Ein Zürcher Spieler soll einem 'Ostlemer' «eine gespritzt haben». Als Ost das ausgleichende Tor machte, gab es ein grosses Geschrei bei den Gegnern. Nachdem der Theaterdirektor von einem Zürcher «am Hals» genommen wurde, annulierte derselbe das Tor und gab abseits (Spott und Hohn im Basler Vorwärts, 3.5.1930)

Der Arbeiterverein Basel-Ost ist der einzige von den 9 Basler Fussball-Clubs, der nicht ausgeschlossen wurde. Die Mehrheit der aktiven Fussballer war vor den Ausschlüssen auf Seiten der Opposition. Trotz Aufforderung durch die Mitgliedschaft hat es der saubere Vorstand dieses Vereins verhindert, dass die Mitglieder zur Situation Stellung nehmen konnten. Jüngeren Genossen, die sich diese Verhandlung nicht gefallen liessen, wurde von Vorstandsmitgliedern mit Tätlichkeiten geantwortet. Der Vorstand von Basel-Ost setzt sich in der Hauptsache aus Leuten zusammen, die sich mit Unterwürfigkeit gegenüber sozialdemokratischen Bonzen fette Posten und Pöstchen erringen wollen (Hetzschrift im Basler Vorwärts vom 9.4.1930)
Wir erklären hiermit im Namen aller Mitglieder, dass wir unsere unerschütterliche Treue zum Satus hochhalten. 'Rot Sport', für dich ist in Basel kein Platz. Wir bekämpfen dich leidenschaftlich, weil dort der Unrat aller jener Elemente vorhanden ist, die mit Terroraktionen einverstanden sind. Wir wissen zu gut, warum wir von jener Schlingpflanze weggegangen sind. Euch Kommunisten, die ihr alles zerschlagen habt, gilt der Kampf (AZ Januar 1932)

30.8.1930 Delegiertenversammlung des Unterverbandes Fussball im Volkshaus Bern: die Arbeiterfussballbewegung des Satus steht durch die Spaltung der Sportopposition an einem toten Punkt, der zuerst überwunden werden muss
12.10.1930 Freundschaftstreffen ASV Basel-Ost - Kandern 1:1 abgebrochen (Regen): kurz nach Abbruch des Spieles überflog 'Graf Zeppelin' den Arbeitersportplatz

Zwischen Grenzacherstrasse und Allmendweg 1930 Inangriffnahme neuer Sportplatz am Rhein (Satusgrund) „nicht ohne finanzielles Risiko“ (der Staat spricht eine einmalige Entschädigung von 5000 Franken zu) in freiwilligem Arbeitsdienst durch ASV Basel-Ost und ATSV Basel - Neue Sektion. Einweihung 1931.
Beleuchtung Trainingsfeld ab 1939.

1930/31: Saisoneröffnung Region Ost mit nur drei Vereinen (nach langer Zeit des Wartens und des Verhandelns fanden sich Zürich und Basel zu einer Region zusammen) mit ASV Basel-Ost - AFC Wiedikon-Zürich 1:1, neuer Sportplatz am Rhein (Eintritt 80 Cts.). Der 1. Bezirk Oberbaden zählt nach der Spaltung noch die Vereine Schopfheim, Maulburg und Kandern, aber bereits 1931 folgen Neugründungen in Lörrach, Wyhlen, Badisch-Rheinfelden sowie Friedlingen.
1930/31: ASV Basel-Ost Satus-Schweizer Meister gegen Bern-Stadt (4:1 Neufeld Bern) mit (alphabetisch) Balmer, Blatter, Götz, E. Gröflin, K. Gröflin, Mösch, Pascher, Quain [Goalie], Saner, Schwarzenbach, Trenkle.

Arbeiter- Turn- und Sportverein Neue Sektion, dessen Gründer alle Politiker der Sozialdemokratischen Partei sind, muss aus Aktiven des Hirzbrunnen-Quartiers 1932 Fussballsparte improvisieren (1935 Namensänderung zu SC Basel-Nord).

19.7.1931 wird der neugegründete AFC Binningen - „der kürzlich schon Spiele in Kandern ausgetragen und siegreich gestaltet hat“ - vom Satusmeister ASV Basel-Ost begrüsst, aber entscheidet sich für die neue Saison für die Teilnahme am Rotsport.
9.8.1931 Arbeitersportwerbetag in Weil-Friedlingen mit (aus Spielern von Basel-Ost und Fortuna zusammengesetzter) Stadtmannschaft Satus Basel - Bezirksmannschaft (1. Bezirk, 10. Kreis) 3:1 vor über 500 Personen (erstmals stand wieder eine Stadtmannschaft von Basel auf dem Rasen).
27.8.1931 Sport-Werbetag in Riehen des neugegründeten Arbeiter-Turn- und Sportvereins Riehen auf dem Sportplatz der Gemeinde an der Grendelgasse.
31.1.1932: mit Basel-Ost II und Austria II treten zum ersten Mal wieder zweite Mannschaften auf dem Satusgrund auf (Meisterschaft Serie A mit FC Austria, ASV Basel-Ost, FC Fortuna [Wiedereintritt, nachdem als erster Verein bereits die Zürcher Strassenbahner in den Satus zurückgekehrt sind: der FC Fortuna zog seine Mannschaft aus der Meisterschaft des Rotsports im März 1931 zurück] und ATSV Riehen). Aufschwung der Junioren-Bewegung mit ASV Basel-Ost und sechs deutschen Vereinen.

1.5.1932 Satus Stadtmannschaft Basel - Satus Stadtmannschaft Bern 2:1: Frey (FC Austria); Habi, Hofer; Pascher, Schwarzenbach (alle ASV Basel-Ost), Jenny (FC Austria); Gröflin E., Gröflin K. (beide ASV Basel-Ost), Kalmbach (FC Fortuna), Saner (ASV Basel-Ost), Buser (FC Austria).
4.12.1932 Satus Stadtmannschaft Basel - Bezirksmannschaft Oberbaden 3:1: Kempf (ATSV Riehen anstelle von Lehmann, FC Fortuna; Habi (ASV Basel-Ost), Hofer (FC Fortuna); Barrer, Comment (beide ATSV Neue Sektion), Pascher; Frick (beide FC Fortuna), Gröflin K., Schwarzenbach (beide ASV Basel-Ost), Ballerini (ATSV Riehen), Haller (FC Fortuna). Felix Herren, der das Spiel in grosszügiger Weise leitete, wie es ja von einem Manne mit internationaler Pfeifenkunst nicht anders zu erwarten war, sprach sich dahingehend aus, dass er überrascht sei von der Disziplin der beiden Mannschaften, einer Disziplin, wie man sie bei Mannschaften des schweizerischen Fussballverbandes selten mehr antreffe

1932/33: Serie A mit ASV Basel-Ost, FC Fortuna, ATSV Neue Sektion (aus FC Austria) und ATSV Riehen. Serie B mit FC Fortuna II, ASV Basel-Ost II, ATSV Riehen II, ATSV Neue Sektion II und ASV Neue Sektion Spalen. Neben den Spielen um die Schweizerische Meisterschaft findet analog der Kreismeisterschaft im Arbeiter-Fussballverband ab Dezember zusätzlich wieder eine baselstädtische Meisterschaft statt. Sämtliche Klassen werden vom FC Fortuna gewonnen, der mit Karl Frick auch den Regionalpräsidenten stellt. Vier Schülermannschaften.


1933/34: Regionalmeister ASV Basel-Ost, Baselstädtischer Meister FC Fortuna (Serie A), ASV Basel-Ost II (Serie B). Neue Sektion mit frisch gegründeten Untergruppen Wagons-lits (Neue Sektion II) und Neue Sektion Spalen:
Fortuna II gewinnt das Spiel gegen die mit 8 Mann antretenden Wagon-lits, die infolge des Bahndienst nicht komplett antreten konnte. Das schwere Terrain war für die weniger gut durchtrainierten Wagons-lits eine schwere Kraftprobe, die sie verhältnismässig gut überstanden (AZ 30.1.1934)
Das Vorspiel Wagons-lits - Basel-Ost II konnte infolge Nichterscheinen der ersteren Mannschaft, der das Antreten durch plötzliche Dienständerung durchkreuzt wurde, nicht stattfinden (AZ 6.11.1934)
Freundschaftsspiele von Satus-Vereinen gegen Palace, Strassenbahn, die Vereinigung der Kinoangestellten und den Sportclub Migros (es ist an der Zeit, dass man wieder einmal auf die Frage der Gründung neuer Arbeiter-Fussballclubs zu sprechen kommt). In der Basler Arbeiter-Zeitung findet sich im Mai 1933 erstmals ein (ausführlicher) Hinweis auf die Finalspiele um die Basler Geschäftsfussball-Meisterschaften des Vegeba, aus dessen Umfeld man wie der Arbeitersportverband um die Aufnahme von Mannschaften buhlt. Von den öffentlichen Betrieben sind die Post und die Eisenbahner bereits dem kantonalen bürgerlichen Verband 'anheim gefallen'.

31.12.1933 Satus Stadtmannschaft Basel - Stadtmannschaft Zürich: Kempf; Martin (beide ATSV Riehen), Jenny; Barcchi (beide Neue Sektion), Schmid, Heuer (beide ATSV Riehen); Trenkle, Saner, Gröflin (alle ASV Basel-Ost), Ballerini (ATSV Riehen), Bretscher (Neue Sektion).

17.6.1934 1. Fussball-Tournier des Regional-Komitee Basel mit Beteiligung von Mannschaften aus Zürich (AFC Zürich), Schlieren, Winterthur, Reinach AG, Ostermundigen und Burgdorf. Finalsieger FC Fortuna Basel.
22.7.1934 wird an der Delegiertenversammlung des Unterverbandes Fussball ein Antrag von Basel-Ost, zur Erweiterung der sportlichen Konkurrenz mit Vereinen des Rotsports Spiele auszutragen, mit 14 gegen 24 Stimmen bei 10 Enthaltungen abgelehnt
.

Am 28. September 1934 war es endlich soweit. 11 Mann fanden sich im Restaurant Willmann ein, um über das Schicksal des FC Strassenbahn zu bestimmen. Im Zentrum stand die Frage, ob ein Verein gegründet werden soll, um so dem Satus-Verband beitreten zu können, oder ob man nach wie vor mit dem Rot Sport zusammenarbeiten will. Diese Frage scheidet die Geister und es kam zu heftigen Diskussionen. Nachdem man ca. 2 Stunden über das wenn und aber gesprochen hatte, schritt man zur Wahl. Mit 7 gegen 3 (wahrscheinlich 1 Enthaltung) wurde der Gründung eines Vereins und dem damit verbundenen Übertritt zum Satus zugestimmt (...) Bereits 6 Wochen später musste jedoch eine erste ausserordentliche Vorstandssitzung einberufen werden. Grund hierfür war, dass der Satus-Verband Aufnahmebedingungen stellte. Der neu gegründete Verein sollte demnach sämtliche Beziehungen zum Roten Sport gänzlich abbrechen. Dies war keinesfalls einfach. Da waren zum einen die MItglieder welche die Ansicht vertraten, dass die Rotspörtler disziplinierter sind als die Satusspörtler und zum anderen wollte der Präsident den eben eingeschlagenen Weg nicht wieder verlassen (zudem ist zwischen den Protokollzeilen zu lesen, dass es wahrscheinliche zu einem heftigen Streit zwischen dem Rotsport und dem FC Strassenbahn gekommen war). Neben dem Präsidenten, der dem Beitritt zum Satus positiv gegenüberstand war da noch der Trainer, der ebenfalls zum Satus wechslen wollte. Dies deshalb, weil die Spieler nur für Satusveranstaltungen die Freigabe des Fahrdienstes erhielten“ (Cluborgan SC BVB)
Bei den Strassenbahnern stand Mitte 20er-Jahre der Nordstern-Internationale Karl Ehrenbolger im Kader, der 1922 als Hilfsarbeiter in die BStB eingetreten war und 1943 Wagenführer wurde. Später übernahm er das Traineramt.


1934/35: Serie A ASV Basel-Ost 10/14, FC Strassenbahn 10/11, Neue Sektion 10/11, FC Fortuna 10/10, ATSV Riehen 10/8, AFC Mulbeer 10/6.

1935/36: Serie A AFC Sparta 14/24 (Beschluss Wiedereintritt am 5.7.1935), AFC Mulbeer 14/19 (mit dem früheren und späteren FC Basel-Goalie Kurt Imhof), FC Fortuna 14/18, ASV Basel-Ost 14/11, FC Strassenbahn 14/11, FC Taxi 14/10, ATSV Riehen 14/10, Neue Sektion 14/9. Serie B mit ASV Basel-Ost II, Neue Sektion Spalen, AFC Sparta II und FC Success.

Der Wechsel von Sparta in den Satus wird von der Kampfgemeinschaft als 'Rückenschuss' bezeichnet und von der Sportplatzunion als ihre administrative Instanz mit der Sperrung des Sportplatzes Friedmatt gerächt.

Das Städtespiel Strassburg - Basel vom 5.5.1935 mit Satus- und Rotsportlern steht im Zeichen beginnender Verständigung im Arbeitersport.

Der Zentralvorstand des Satus, der am Wochenende des 23./ 24.11.1935 in Bern tagt, heisst entsprechend dem Antrag der Geschäftsleitung einstimmig den Anschluss der Sektionen der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit gut. Die Bedingung ist, dass sich die KSG auflöst und ihre sämtlichen Vereine auffordert, dem Satus beizutreten.


Einreihung in geistige Landesverteidigung, Wiederherstellung Einheit im Arbeiterfussball
Der Schweizerische Fussball- und Athletikverband, der vor ein paar Wochen vom Bundesrat die Bewilligung erwirkte, bei seinen Veranstaltungen die Hakenkreuzfahne hissen zu dürfen, setzt sich über die Gefühle aller derer, die noch an Gerechtigkeit und Menschlichkeit glauben, hinweg und bekundet offen und zynisch den Willen, freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten mit den Peinigern des deutschen Volkes, mit den Totengräbern der deutschen Kultur, mit den Bedrohern des Friedens, mit den Feinden der Demokratie. Deshalb, Schweizer Arbeiter und Arbeiterinnen, heraus aus den faszisten-freundlichen bürgerlichen Sportorganisationen, boykottiert ihre Veranstaltungen! Steht geschlossen zur Arbeiter-Sportbewegung!  Sie kämpft mit euch für Freiheit, Frieden und Brot (Zentralvorstand Satus 25.9.1933)

16.10.1934 beschliesst die Basler Regierung in ihrer Sitzung, den dem Kartell angeschlossenen Vereinen: Arbeiterturnverein Basel-Stadt, Arbeitersportverein Grossbasel-Ost, Arbeitersportverein Basel, Arbeiter-Athletiksportverein Basel, Schweiz. Arbeiterfussballverband RC Nord sowie Sportplatzunion Basel ihre Subventionen zu entziehen. Dem Rotsport, dessen verfassungsmässige Legitimation wie diejenige des Satus im Zweifel steht, wird auf den 1. November vom Erziehungsdepartement das Pachtverhältnis für den Sportplatz Clavelgut gekündigt.

Die Kommunisten stellen im Zeichen des VII. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale (Komintern) von der erfolglosen Taktik der Bekämpfung der Sozialdemokatie ('Sozialfaschismusthese', 'Einheitsfronttaktik') auf die 'Volksfront' um. 1935 erringen die Sozialdemokraten mit Unterstützung der Kommunistischen Partei die Mehrheit in der Basler Regierung ('Rotes Basel'). SP und KP begehen den 1. Mai gemeinsam auf dem Marktplatz: „gestern Sonntag, den 2.6.1935, übernahmen die Arbeiterorganisationen ihren durch die Ludwig-Regierung geraubten und wieder zurückeroberten Sportplatz (...) Über 1500 Arbeitersportler und andere Werktätige fanden sich ein“ (neuer Vertrag Clavelgut, Basler Vorwärts. Der Veloclub Olympia war freiwillig von seinem Vertrag zurückgetreten).
Die Kommunistische Partei wird 1940 verboten. 1944 organisiert sie sich unter der Bezeichnung 'Partei der Arbeit', bzw. 'Liste der Arbeit' neu und erreicht bei den Grossratswahlen 14 Mandate. Mit 31 Sitzen wird sie 1947 hinter der SP zweitstärkste Fraktion.

Mit Bruch des Versailler Vertrags, zunehmender Destabilisierung Europas und aufkommende Kriegsgefahr durch Hitlerdeutschland (Austritt Völkerbund 14.10.1933, Anschluss Saarland 13.2.1935, Einführung allgemeine Wehrpflicht 16.3.1935, deutsch-britisches Flottenabkommen 18.6.1935 und Rheinlandbesetzung 7.3.1936) bekennt sich Satus unter Beibehaltung seiner weltanschaulichen Grundlage, auf kulturellem Gebiet an der Schaffung des Sozialismus mitzuarbeiten, zur Landesverteidigung. 1939 wird im Rahmen einer Totalrevision der Verbandsstatuten von 1933 der Wille betont, den Interessen einer demokratischen Schweiz zu dienen.
Das Spiel Burgfelden - Mülhausen musste aus naheliegenden Gründen ausfallen (Deutsches Memorandum über die Rückgabe des Sudetengebietes an die Tschechoslowakei vom 23.9.1938, Einberufung junger Jahrgänge als letzte Massnahme Frankreichs vor der allgemeinen Mobilisation)
3./4. 4.1937 Verbandstag Satus im Bieler Volkshaus mit Neuorientierung: Anerkennung der unbedingten Landesverteidigung (188 gegen 141 Stimmen), Teilnahme am turnerischen Vorunterricht (170 gegen 57) und Beitritt Dachorganisation helvetischen Sports - Schweizerischer Landesverband für Leibesübungen (166 gegen 61).
Wiedererlangung Subventionen. Die jährliche Unterstützung von 25000 Franken war von 1933 bis 1936 mit der Begründung der 'antimilitaristischen Einstellung des Satus' nicht mehr entrichtet worden.


1.1.1936 Vereinigte Sportfreunde - ASV Basel-Ost 7:1 auf dem Clavelgut als Auftakt zur Einheit im Arbeitersport (Zentralisation) und weiteren Einheitsspielen. Die Verständigung im Arbeitersport nahm bereits am 5.5.1935 mit dem Städtespiel Strassburg - Basel als gemischte Mannschaft von Satus- und Rotsportlern ihren Anfang.

Sonntag, den 15.12.1935 fand im Volkshaus in Bern eine Konferenz der Unterabteilung Fussball Satus und ihrer Regionen gemeinsam mit der VK der VSAFV und Vertretern ihrer Regionalverbände statt. Der Sprecher der VSAFV gab seiner Freude Ausdruck, dass die Arbeitersportler durch die Herstellung der Einheit der Gesamtarbeiterschaft in ihrem Kampfe gegen Krieg und Faschismus beispielgebend vorangegangen sind (...) Der VSAFV tritt gemäss dem Abkommen Satus-KGS im Januar 1936 mit allen seinen Vereinen dem Satus bei. Die begonnene Meisterschaft wird vollständig zu Ende gespielt“ (Basler Vorwärts)
19.1.1936 beschliessen am Landeskongress im Saale des Bläsitors alle Sektionen des KGS die organisatorische Einheit durch Eintritt in den Satus und werden rückwirkend ab 1. Januar wieder als gleichberechtigte Mitglieder geführt.

15.3.1936 erstes Treffen zweier Schülermannschaften auf dem Satusgrund: ASV Basel-Ost - Vereinigte Sportfreunde 1:7.
21.6.1936: erstmals Schülermannschaften in einem „geschlossenen Ganzen“ am Turnier des ASV Basel-Ost. ASC, ASV Basel-Ost, ATSV Riehen, SC St. Johann und Vereinigte Sportfreunde.

5.7.1936 Einheitsfinal AFC Sparta (Meister Satus) - SC St. Johann (Meister VSAFV) 5:1 („mit seltener Spannung erwarteten die Basler Arbeiter-Fussballer und darüber hinaus diejenigen der ganzen Schweiz dieses Treffen, das als äusseres Zeichen dafür gelten sollte, dass nun die Zeit der unseligen Spaltung vorüber sei und die schweizerischen Arbeitersportler wieder gewillt sind, in gemeinsamer Tätigkeit ihr Ziel, nämlich die Erfassung aller arbeitenden Sportler in einem mächtigen Verband, zu bestreben“)

21.7.1936 muss die Abreise der Basler Delegation für die Spiele um den 'Pokal für Bezirks- und Provinzmannschaften' an der Volksolympiade in Barcelona mit Willi Ehret (SC Horburg), Willi Erdin (ASC), Adolf Götz (AFC Sparta), Otto Götz (SC Horburg), Willi Hellstern (SC St. Johann), Ernst Horisberger (SC Horburg), Rudolf Jaeggi (AFC Slavia), Ernst Kündig (SC Horburg), Max Leuenberger (AFC Mulbeer), Lodi Rizzini (Vereinigte Sportfreunde), Secondo Masciadri (FC Fortuna), Walter Meier (Neue Sektion), Fritz Wolf (AFC Sparta) nach Militärputsch und Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges abgesagt werden.


1936/37: Serie A mit Gruppe I ASV Basel-Ost, FC Grasshoppers, SC Horburg, AFC Mulbeer, ATSV Riehen und SC St. Johann und Gruppe II mit ASC, FC Fortuna (Rückzug), Neue Sektion, AFC Slavia, AFC Sparta und Vereinigte Sportfreunde (ab Dezember als eine einzige Gruppe mit elf Mannschaften). Serie Promotion mit ASC II, ASV Basel-Ost II, SC Horburg II, FC Palace, FC Success, FC Union Breite und Vereinigte Sportfreunde II. Serie B mit ASC III, ASV Basel-Ost III, ASV Bourgfelden, FC Grasshoppers II, Neue Sektion Spalen, AFC Slavia II, AFC Sparta II und SC St. Johann II. Senioren mit ASC, ASV Basel-Ost, AFC Bäumlihof, FC Fortuna, SC Horburg, SC St. Johann und Vereinigte Sportfreunde. Schüler mit ASC, ASV Basel-Ost, ATSV Riehen, SC St. Johann und Vereinigte Sportfreunde (die Juniorenbewegung geht bereits in der darauffolgenden Saison um die Hälfte zurück und ist Ende 1938 'auf dem toten Geleise gelandet').
Stadtmannschaft mit Lüthy (ASC); Ruff (Vereinigte Sportfreunde), Gröflin (ASV Basel-Ost); Wolfelsperger (Vereinigte Sportfreunde), Richener (FC Grasshoppers), Trenkle (ASC); Breh (ASC) - Schumann (Vereinigte Sportfreunde), Otter (SC St. Johann), Flubacher (AFC Slavia) - Lodi-Rizzini (Vereinigte Sportfreunde), Ehrismann (FC Palace), Kündig (SC Horburg) - Hottinger (Vereinigte Sportfreunde). Regionalpräsiden Hugo Trenkle (ASV Basel-Ost).
Eintrittspreise 55 Rappen (Einzelspiele), 1 Fr. (Doppelspiele). Arbeitslose bei allen Spielen 30 Rappen, Frauen frei.
Neu 'Cup der Basler Arbeiterpresse' in zwei Klassen Serie A und Promotion (Gewinner SC St. Johann) sowie Serie B mit Senioren (AFC Bäumlihof). Die Spiele gehen bis zur Entscheidung maximal zweieinhalb Stunden. Ein Teil des Reinertags fliesst den Stiftern 'AZ' und 'Freiheit' zu.
Als neuer Anruf zu Beginn von Wettspielen wird für das ganze Verbandsgebiet 'Rot-Sport' gewählt, der anstelle des etwas antiquiert wahrgenommenen 'Sport Heil' tritt.


Satus-Städtespiel Basel-Genf 3:0: das Spiel fand vor 500 Zuschauern auf dem Sportplatz Friedmatt in Basel statt und zählte zum (seit 1936 ausgetragenen) 'Städtecup des Satus'. Mit seinem gestrigen Siege errang Basel den Titel eines Satus-Städtemeisters zum zweitenmal nacheinander (NZ 21.3.1938) Götz (SC Horburg); Hellstern (SC St. Johann), Gröflin (ASV Basel-Ost); Wolfelsperger (Vereinigte Sportfreunde), Richener (FC Grasshoppers), Leuenberger (AFC Slavia); Schumann, Bandini (beide Vereinigte Sportfreunde), Fehr (ASV Basel-Ost), Ehrismann (Vereinigte Sportfreunde), Stocker (ASV Basel-Ost).
Über Ostern weilt die Basler Satus-Stadtmannschaft in Paris, wo sie gegen eine Auswahlmannschaft der Pariser Betriebsmannschaften (Selection Cooperative) 2:5 veriert und sich von der Pariser Stadtmannschaft, gegen die sie vor Jahresfrist in Basel 5:0 gewonnen hat, vor ca. 4000 Zuschauern 1:1 trennt (zwischen dem Satus und dem Pariserverband der FSGT bestehen Abmachungen über die Austragung von Städtespielen zwischen Paris und Basel).
Satus-Städtespiel Basel (infolge Militärdienst stark ersatzgeschwächt) gegen Zürich 4:2 Satusgrund (1.5.1939 - Basel bleibt seit 1936 in 'ununterbrochemem Besitz' des Wanderpreises): Berger (Vereinigte Sportfreunde); Gogel, Gröflin (ASV Basel-Ost); Bader (Vereinigte Sportfreunde), Müller (Vereinigte Sportfreunde), Martin II (Vereinigte Sportfreunde); Ernst Horisberger (AFC Sparta), Buner (AFC Sparta), Martin I (Vereinigte Sportfreunde), Planinsek (FC Grasshoppers), Ehret (Vereinigte Sportfreunde, vorher SC Horburg).

Bei Ausbruch des Krieges drei Spielklassen mit schliesslich 25 Equipen, worunter viele zweite oder gar dritte Reserven fallen und ständige Rückzüge und Nachmeldungen Tabellenübersicht erschweren. Austritt FC Fortuna.
Serie A mit ASC, ASV Basel-Ost, FC Grasshoppers, SC Horburg, AFC Sparta, SC St. Johann, SC Strassenbahn, Vereinigte Sportfreunde. Serie Promotion mit AFC Amicitia Riehen (Feuertaufe der fusionierten Mulbeer-Riehen im Juni 1937 am Sportplatzturnier auf dem Satusgrund), ASC II, SC Basel-Nord, ASV Basel-Ost II, ASV Bourgfelden, SC Horburg II,  AFC Sparta II, Vereinigte Sportfreunde II. Serie B mit AFC Amicitia Riehen II, Ball-Boys (Debut am Turnier des AFC Amicitia Riehen im Juli 1938), Arbeiter-Ballspielclub, ASV Basel-Ost III, FC Grasshoppers II, SC St. Johann II, SC Strassenbahn II.

                                                                                                       

ASC 1920, SC Horburg 1922, Vereinigte Sportfreunde 1924, FC Amicitia Riehen 1931, ASV Basel-Ost 1926, FC Sparta 1920, SC Münchenstein 1951, SV Rapid 1962


21.4.1940: Wohltätigkeitsspiel zu Gunsten der Nationalspende (nach den SFAV-Regeln mit Torabstoss und Outeinwurf) SFAV Region Nordwestschweiz (FC Basel und FC Nordstern kombiniert sowie ein Spieler des FC Birsfelden) - Satus Region Nord 9:1 (1:1) 2000 Rankhof. Satus mit Götz (SC Horburg - statt Bonato/ AFC Sparta); Martin II (Vereinigte Sportfreunde), Schleeh (AFC Sparta); Pascher (ASV Basel-Ost), Leuenberger (SC Strassenbahn, nachher AFC Sparta), Bader (Vereinigte Sportfreunde); Weisshaar (ASC), Planinsek (FC Grasshoppers), Martin I (Vereinigte Sportfreunde), Saner (ASV Basel-Ost), Rahmen (SC Strassenbahn). Ersatz Moll (SC Strassenbahn), Hartmann (Vereinigte Sportfreunde). Trainer C. Aebi. Tenue rotes Jersey und weisse Hose. „Der Präsident des Satus, K. Hänggi, der Präsident des SFAV Region Nordwestschweiz Dr. Betschon, die Vertreter der beiden Kantonsregierungen , die Regierungsräte Dr. Ebi (Basel-Stadt) und Mosimann (Baselland) würdigten den historischen Augenblick“ (NZ)
Erstes offizielles Messen der Satus-Fussballer mit dem SFAV: die Satus-Elf spielt einen einfachen, zweckmässigen und sehr raschen Fussball

1940/41: ASV Basel-Ost Schweizer Satus-Meister gegen Ostermundigen (trotz zweier Ersatzleute - Mittelstürmer und linker Half) mit Kunz, Inderbitzin, Gröflin; Götz, Pascher, Schmid; Schneider, Brinks, Schnebel, Saner, Hoderegger.

1941/42: Vereinigte Sportfreunde 14/24, FC Grasshoppers 20, AFC Sparta 17, ASC 16, ASV Basel-Ost 12, SC St. Johann 9, SC Horburg 7, SC Strassenbahn 7 Punkte (Serie A). Vereinigte Sportfreunde II 20/37, ASV Basel-Ost II 36, ASC II 27, ASV Basel-Ost III 21, FC Young Players 20, AFC Sparta II 18, SC Basel-Nord 16, FC Grasshoppers II 16, SC Horburg II 14, AFC Amicitia Riehen 11, SC St. Johann II 4 Punkte (Serie B). AFC Sparta 5/10, Vereinigte Sportfreunde 6, ASC 4, FC Grasshoppers 2 Pinkte (Senioren)

27.8.1944: Wohltätigkeits-Meeting zugunsten der russischen Integrierten in der Schweiz auf dem Sportplatz Friedmatt vor rund 1000 Besuchern mit (als Hauptteil) einer Anzahl von Vorsaisonspielen und einer Ansprache von Regierungsrat Dr. C. Miville.


Weitgehend hinfällig wurden die gegenkulturellen Ambitionen mit dem ideologiegeschichtlichen Kontinuitätsbruch in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre, der im Abschluss des 'Friedensabkommens' in der Maschinenindustrie sowie in der Zustimmung der Arbeiterbewegung zur militärischen und kulturellen Landesverteidigung gipfelte. Daran vermochten auch verschiedene Wiederbelebungsversuche nach 1942 nichts zu ändern. Noch war damit aber die soziale und gesellschaftliche Integration der Arbeitervereine nicht vollzogen. Weit über das Kriegsende hinaus verharrten sie in einer Art subkulturellen Absonderung“ (Historisches Lexikon der Schweiz)

Der Satusfussball hat durch die Spaltung gewaltig an Mitgliedern und Sektionen verloren (...) SP und Gewerkschaften wurden desinteressiert, weil nach dem Völkerringen 1939-1946 die politische Auseinandersetzung innerhalb des Satus wieder Platz gegriffen hatte, bis das Verbot der Geschäftsleitung kam, über die Funktionäre, die der Partei der Arbeit angehören (...)
Wie kommt es, dass Gewerkschaftsmannschaften im SFV oder bei dem Geschäftsmannschaften-Verband spielen, wo ist da die gewerkschaftliche Überzeugung. Der Kommunisten-Schreck, der als Entschuldigung gedient hat, besteht im Satus nicht mehr, oder wir wollen nur samstags spielen, hat auch keine Bedeutung mehr, es wird bei uns jetzt auch samstags gespielt (Karl Hänggi, Verbandspräsident 1926-1930)



Nachkriegszeit, goldene Jahre? Aber immer noch gegen den 'Gladiatorensport'
Nachdem sich der Arbeiterfussball durch die ideologischen Abarbeitung am Klassenfeind und durch Richtungskämpfe selber im Wege stand, geht es wieder aufwärts. Die Revision der Zentralstatuten des Satus 1943 hat den einzelnen Sparten durch Gründung zentraler Sportverbände wie derjenige für Fussball organisatorische Selbständigkeit gegeben.
Die Zahl der Mannschaften steigt zu Beginn der Saison 1945/46 von 18 auf 30 und schweizweit auf 115.
Der Schweizer Fussball ist (neben dem Katolischen Turn- und Sportverband) mit dem Schweizerischen Fussball- und Athletikverband (SFAV), dem Schweizerischen Arbeiter-Turn- und Sportverband (Satus) und dem Schweizerischen Firmensportverband (SFV) weiter in drei Organisationen aufgespalten, was boykottierten Spielern ermöglicht, durch Übertritte ihrer Strafe auszuweichen (dazu Fall 'Casali' 1954):
Liegt es im Interesse des Satus, wenn Sportsleute, die nachgewiesenermassen auf der Transferliste des SFAV stehen, ihre Wartefrist im Satus absitzen, resp. abspielen? Gehört es zu den Aufgaben unseres Verbandsorgans und der Parteipresse, Fussballspieler, die auf dem Wege ihrer Wanderschaft durch eine hübsche Zahl von Fussballclubs des SFAV für kurze Zeit bei einem Satusverein Station machen, als eine beliebte Attraktion wie auf dem Jahrmarkt anzupreisen? (Saus Sport 1949)

Für böses Blut jetzt in die andere Richtung sorgt eine Zeitungsglosse über den Satus als 'Sekten-Sport der Sozialdemokratischen Partei'. Wolle er politisches Instrument sein, könne man dies nicht ändern. Wolle er jedoch mitten drin sein im Amateursport der Arbeiter, Bürger und Schweizer, stehe er vor einer längst fälligen Entscheidung. Gemeint ist die Prüfung einer Zusammenfassung der 'ideell gerichteten Kräfte' im Schweizer Fussball. Es sei offenbar eine beleidigende Zumutung, mit dem politisch und religiös neutralen sogenannten 'bürgerlichen Sport' - verrrucht und verflucht - praktizieren zu müssen.

1944/45: Neugeschaffener Schweizer Satus-Cup („um der Breitenentwicklung gerecht zu werden“) mit den Vereinigten Sportfreunden (Sieger) und dem SC St. Johann, für den von jeder der vier Regionen mit damals gut 80 Mannschaften - nach vorangegangener Ausscheidung - zwei Clubs qualifiziert sind. Dagegen wird auf die Saison 1945/46 der Städtecup sistiert.
Wiedereinführung 1957/58 anstelle der eingestellten Landesliga.
Satus-Cup 1. Runde vom 25.11.1946 ASV Basel-Ost – AFC Sparta 1:1 n.V. (1:1) Satusgrund (Wiederholungsspiel notwendig): „Eine bewegte erste Hälfte sah Ost chancenmässig leicht im Vorteil: seine Stürmer waren indessen zu weich oder zu klein, um die robuste gegnerische Verteidigung bezwingen zu können. Spartas Leistung gefiel wesentlich besser als am Vorsonntag, vor allem klappte es diesmal vom Zenterhalf aus. Beidseitig wurde der Ball zu hoch geführt. Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel ging Sparta in Führung. Ehe die Verteidigung von Ost sich nur darüber einig geworden war, wie und wo aufstellen, sass der vom Mittelläufer geschlagene Strafstoss schon im Netz. Der verdiente Ausgleich fiel eine Viertelstunde später, doch benötigte der Sturm von Ost bezeichnenderweise vier Versuche, um aus einem Gedränge heraus den Ball über die Linie zu stossen. Glücklicher Schütze war der Rechtsaussen. Das war das letzte der Tore, und das Spiel dauerte von da an noch eineinhalb Stunden! Die Leistungen blieben bis zum Schluss ausgeglichen, das Spiel weiterhin fair, aber ausser dem Umstand, dass das Mittagessen kalt wurde, passierte nichts mehr von Belang. Schiedsrichter Häring“ (AZ Arbeiter-Zeitung 26.11.1946)

19.6.1945: Satus-Mannschaft Basel-Stadt - Frankreich (FSGT) 6:3 (2500 Landhof) mit Frick (SC St. Johann); Müller (Vereinigte Sportfreunde, Holderegger (ASV Basel-Ost); Meier (ASC), Bader (Vereinigte Sportfreunde), Rainer (ASV Basel-Ost); Weiler, Weber (beide SC St. Johann), Martin (Vereinigte Sportfreunde), Schäublin (SC Strassenbahn), Hartmann (Vereinigte Sportfreunde)
Am Vormittag wurden die Gäste von der Basler Regierung empfangen, die sich durch ihren Präsidenten, Dr. Ebi, vertreten liess

1945/46: Regionalmeister ASC mit Götz; Erdin, Max Sutter (1950-1952 FC Basel, nachher Spielertrainer FC Concordia); Meier, Knup (FC Black Stars, FC Bern, FC Basel), Rieder (FC Nordstern); Hug, Leuthardt, Weisshaar (FC Basel), Weber, Kündig. Trainer Breh.
Satus-Fussballauswahl 1946 mit den Baslern Holderegger (ASV Basel-Ost), Weiler (SC St. Johann), Leuthardt (ASC), Schäublin (SC Strassenbahn Basel), Martin I und Martin II (beide Vereinigte Sportfreunde) - rund 4000 Zuschauer harrten nach der Rangverkündung auf dem OB-Platz noch aus, um sich das Spiel gegen die erstmals in der Schweiz weilenden Polen anzusehen“ - Verbandsfest Juli)

1946/47: Schweizer Satus-Fussballmeister Vereinigte Sportfreunde mit Imhof (nachher FC Concordia, SC Binningen); Müller, Joss; Süss, Oswald, Leonardi; Hartmann A., Bader P., Martin I, Martin II, Hartmann M.
11.5.1947 Cupfinal Vereinigte Sportfreunde - AFC Bern West 4:1 Sportplatz Landauer (mit Sauer anstelle Süss).
Regionalpräsident Karl Thoma.

1947 wechselt Seppe 'Goldfiessli' Hügi mit seinem Bruder Hans (die ihre Schüler und Juniorenzeit beim FC Basel und beim BSC Old Boys verbracht haben) und einigen Kollegen für zwei Jahre in den Satus-Fussball:
Fortunas Ausgleich markiert Hügi Jos. - Halbrechts“ (Spielbericht NZ FC Grasshoppers Basel - FC Fortuna Basel 16.4.1947). Namensnennungen im Arbeiterfussball sind zu dieser Zeit selten: der Satus ist sich offenbar bewusst, was für eine 'Bombe' da in seinen Reihen aufläuft.

1.5.1947: Schweizer Satus-Auswahl auf dem Satusgrund gegen Frankreich 6:2 vor 3500 Besuchern mit den Baslern Sutter (ASC), Kaufmann (ASV Basel-Ost);  Hügi (Fortuna), Martin I und Martin II. Im Aufgebot Weiler (SC St. Johann).

Angestelltenmannschaft National-Zeitung wechselt als Einheit mit Allgemeinem Consumverein ACV 1947 in Satus über.

1947/48: Serie A ASC 29, ASV Basel-Ost 24, Vereinigte Sportfreunde 23, SC St. Johann 18, AFC Sparta 13, SC Strassenbahn 13, FC Fortuna 13, FC Grasshoppers 10, Ball-Boys 1 Punkt(e). Promotion ASC II 33, SC Baudepartement 28 (Neuaufnahme), SC Strassenbahn 27, Vereinigte Sportfreunde II 27, SC ACV 21 (Neuaufnahme), AFC Amicitia Riehen 20, ASV Basel-Ost II 20, SC Horburg 18, SC Basel-Nord 16, SC St. Johann II 4, FC Fortuna II 4. Serie B Ball-Boys II 27, Vereinigte Sportfreunde III 27, AFC Sparta II 24, SC Baudepartement II 22, AFC Amicitia Riehen II 21, SC ACV II 16, FC Grasshoppers II 15, SC Basel-Nord II 15, ASC III 14, SC Horburg II 0. Senioren SC Strassenbahn 15, Vereinigte Sportfreunde 9, ASC 8, ASV Basel-Ost 7, AFC Sparta 1.


Zur Saisoneröffnung 1948/49 starten in zwei Gruppen um die Ehre eines baselstädtischen Satus-Juniorenmeisters auch die neu formierten elf Juniorenmannschaften zur 'ersten regulären Juniorenmeisterschaft' (Zitat). Regionalpräsident Karl Thoma (SC Baudepartement).

Landesliga:
Nationale Liga von 1948 bis 1957. Die von einem Initiativkomitee aus Basel vorgeschlagene Landesliga wird am Wochenende des 3., 4. Juli 1948 an der Verbandstagung im Bieler Volkshaus mit 98 gegen 27 Stimmen angenommen und wird aus den fünf Regionalmeistern ASC Basel, Nordstern Zürich, Ostermundigen, Geneva und Olympia Morges sowie aus den zweitplatzierten Mannschaften der Regionen - ASV Basel-Ost, Neumünster Zürich, Biel, Carouge-Genf und Yverdon gebildet.
Das erste 'Basler Spiel' wird am Sonntagvermittag des 13.9. auf dem durch Regen glitschigen Boden des Satusgrund zwischen Basel-Ost und Ostermundigen ausgetragen. SC Baudepartement (1953 und 1954) und Vereinigte Sportfreunde (1952) werden in dieser Periode Schweizer Satus-Meister.
Zeitgleich unternimmt die Verbandsleitung Schritte, die neugeschaffene Liga zwecks Anrecht einer Beteiligungs-Entschädigung in den Sport-Toto-Wettbewerb unterzubringen.
Auf die Saison 1950/51 wird die Mannschaftszahl von neun auf zwölf erhöht.
Als im Jahre 1948 die Landesliga beschlossen wurde, glaubte man für den Satus-Fussball den Vogel abgeschossen zu haben. Was brachte uns diese höchste Spielklasse? Sie brachte uns zum Teil interessantere Spiele, an manchen Orten grössere Zuschauerzahlen. Viel grössere Propagandamöglichkeiten im Radio wie in der Tagespresse. Besseres Spielermaterial (...) Die ersten Jahre, als die Vereine noch den nötigen Mumm hatten mitzuwirken, ging es noch an. Doch bald machten sich Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Die langen Reisen wurden von den Spielern nicht mehr gewünscht. Vereine verzichteten auf die Mitwirkung der Landesliga (...) Vereine, die spielerisch nie in die Landesliga gehörten, mussten gebeten werden mitzuwirken (...) Dazu gesellten sich 1957 Finanzschwierigkeiten, die eine Weiterführung verunmöglichten. Nirgends war Geld aufzutreiben und auch Lotteriebewilligungen waren nicht mehr erhältlich (Verbandspräsident Walter Jakob 1952-1957)
1954: Antrag Basel Revision Meisterschaftsmodus (und stattdessen interregionalen Cup einzuführen) wird anlässlich Delegiertenversammlung in Ostermundigen mit 61 zu 31 Stimmen abgelehnt, Landesliga bleibt. „Seitens der Basler Vereine wurde der Landesliga schon seit Jahren Opposition gemacht und zeitweise hatten sie sich ganz aus dieser Meisterschaftsklasse zurückgezogen“ (NZ 23.7.1957 zum Beschluss des Satus, die Landesliga aus finanziellen Gründen zu beenden)

1957 wird Landesliga, die auch in zwei Zehnergruppen und zuletzt in eine Gruppe ausgetragen wurde, durch Satus-Cup ersetzt: je vier Mannschaften pro Region, insgesamt 16, gelangen in eine Endrunde. Der Titel des Satusmeisters wird unabhängig davon in einer Endrunde der vier Regionalmeister ermittelt.


Tradition freundschaftlicher Beziehungen und Kontakte mit ausländischen Mannschaften: („die Arbeitersportbewegung betrachtet es als eine ihrer schönsten Aufgaben, gute internationale Beziehungen zu pflegen“):
Über die Osterfeiertage werden einige unserer Vereine Spiele austragen gegen ausländische Mannschaften. Es war bis heute ein grosser Mangel in unserer Sportbewegung, dass sie wenige oder gar keine Beziehung zum Ausland hatte“ (Basler Vorwärts 13.4.1927 - ASC in Thüringen gegen Freie Turnerschaft Eisenach und in Hessen-Nassau gegen Spielvereinigung Eschwege und Sportverein Kassel, ASC II in Freiburg gegen Vorwärts, Amicitia Basel in Mülhausen, Vereinigte Sportfreunde und SC Horburg (Kauerndorf und Umgebung) ebenfalls in Thüringen. ASV Basel-Ost in Basel gegen Saarbrücken)
Die schönen Pfingsttage hatten in unserem Sporte keine grossen Wellen geschlagen. Hier, auf dem Platze Basel, war vollständige Ruhe. Vier Mannschaften spielten auswärts: Basel-Ost in Frankfurt, Sportfreunde in Essen, St. Johann in Heidelberg und Union Breite in Stuttgart (AZ 30./ 31.5.1928)
Auf Einladung des SC St. Johann und des SC Baudepartement befanden sich über das Wochenende zwei belgische Arbeiter-Fussballmannschaften auf dem Sportplatz Friedmatt zu Gast. Als erste spielten am Samstagnachmittag SC Baudepartement – AEZ Bruxelles 1:1 (…) Die Hitze hatte inzwischen erheblich nachgelassen und das zweite Spiel SC St. Johann – Eglantine Bruxelles 3:2 erfreute sich deshalb auch grösserer Lebendigkeit (…) Mit diesen beiden Spielen hätte es eigentlich sein Bewenden haben können (…) Dessen ungeachtet trat Eglantine am Sonntag aber ein zweites Mal an und verlor gegen ASC Basel 2:4. Auch St. Johann stellte sich nochmals und musste Nordstern Zürich mit 4:6 das bessere Ende überlassen. Daneben spielten noch Baudepartement II gegen St. Johann II 1:0 und ACV gegen St. Johann II 1:4, womit die Liste der Spiele auf sechs stieg und die Veranstaltung eine verzweifelte Ähnlichkeit mit einem landläufigen Turnier bekam. Ob die Veranstalter mit dieser dem Arbeiterfussball einen Dienst erwiesen haben, mögen sie mit sich selbst abmachen. Wie wenig ernst die Sache übrigens gemeint war, wurde einem durch den Umstand klar, dass der Lautsprecher während aller Spiele laut und deutlich seine Melodien über das Spielfeld krähte und sogar die Schiedsrichter-Pfeifen manchmal Mühe hatten, sich durchzusetzen“ (AZ Arbeiter-Zeitung 18.8.1947)

1947 grösste und bis dahin bedeutenste Reise des ASC ins noch nicht stalinisierte Polen. In 14 Tagen werden vor grossen Zuschauermassen Spiele gegen Vereine von Warschau, Łódź und dem oberschlesischen Zabrze ausgetragen.
Nachdem am 9.7.1949 aus Anlass des 25jährigen Jubiläums die mit Internationalen besetzte Betriebsmannschaft der Chemiewerke Dynamit Nobel, Dynamitka Bratislava vor 2500 Zuschauern auf dem Landhof gastiert hat (Verereinigte Sportfreunde verstärkt mit Bonato [ASV Basel-Ost, vorher AFC Sparta]; Müller, Holderegger [ASV Basel-Ost]; Bind, Bader, Gundelfinger; Süss, Leuthardt [ASC], Martin, Hartmann III, Hartmann I unterliegt 0:3), absolvieren die Basler ein Jahr später als Gegenbesuch eine Tournee mit vier Spielen durch die jetzt unter Herrschaft der kommunistischen Partei stehende Tschechoslowakei.

Ostern 1949: auf Einladung des Fussballverbandes von Jugoslawien, welches sich dem sowjetisch dominierten Ostblock entwunden hat, trägt der SC St. Johann drei Wettspiele in Belgrad und Zagreb aus.

13.8.1949 Vereinigte Sportfreunde auf der Schützenmatte gegen Austria Salzburg als Vorspiel zur Begegnung FC Basel - FC Bayern München (die Ansetzung dieses Arbeiterfussballtreffens darf den Anspruch auf Originalität erheben, war es am Samstagabend doch das erstemal, dass in Basel auf dem Spielfeld ein Zusammenwirken SFAV-Satus stattfand)

1950/51: als jüngstes Verbandsmitglied wird an der Delegiertenversammlung der SC Geba willkommen geheissen, womit die Zahl der Vereine in der Region Nord auf 15 steigt. An der Meisterschaft beteiligen sich 36 Aktiv- und acht Juniorenmannschaften (Meister AFC Ball-Boys). In die Landesliga entsendet der Platz Basel die Clubs ASV Basel-Ost, Vereinigte Sportfreunde, ASC und SC Baudepartement. Die Serie A wird gebildet aus den Vereinen SC ACV, SC Basel-Nord, SC BVB, FC Fortuna, FC Grasshoppers, SC Horburg, AFC Amicitia Riehen, AFC Sparta und SC St. Johann. Regionalpräsident Karl Thoma.

1951/52: neues Verbandsmitglied SC Münchenstein.
Satus-Landesliga Schweizer Meister Vereinigte Sportfreunde mit (alphapetisch) Paul Bader, Binci, Gundelfinger, Alfred Hartmann, M. Hartmann, Kästli, Keller (Goalie), Leonardi, Müller, Rieder, Werner Süss, Voser.

1952/53: Satus-Landesliga Schweizer Meister SC Baudepartement Basel (mit einigen ehemaligen Nordsternlern) unter dem Alt-Internationalen August Oberhauser mit (alphabetisch) Emil Bretscher (Goalie), Georges Dick, Dill, J. Gürtler, Hägler, Erwin Kaltenbrunner (ab 1954 Spielertrainer AFC Amicitia Riehen), Josef Keller, Jordi, Oser, Peter Rinaldi (auch SC Kleinhüningen, später Trainer von Ciba), Schmid, Urfer.
Der frühere Nationalliga-Spieler Heini Keller (Keller II), der mit 17 Jahren sein Debüt in der NLB-Mannschaft von Nordstern gegeben hatte, bezeichnet als Karrierehöhepunkte später die Spiele der Satus-Ländermannschaft gegen Frankreich in Paris, Belgien (Brüssel) und Österreich (Graz), wo er im selben Team mit Seppe Hügi stand.
Schweiz B gegen Deutschland B (SFAV) im Herbst 1951 mit den drei aus dem Satus stammenden Sutter, Hügi I und Bader.
Basler Satus-Internationalen dieser Zeit sind Holderegger und Kaufmann (beide ASV Basel-Ost), Schmid, Jordi, Keller (alle SC Baudepartement), Leuthardt I (ASC Basel) oder Hartmann A., Hartmann M., Martin I, Martin II, Süss (alle Vereinigte Sportfreunde).
Präsident Regionalvorstand neu Hans Wild.


Menetekel Eiserner Vorhang:
Satus-Verbandstag 1953 in Zürich stellt Grundsatz auf, dass nur mit den Ländern Sportverkehr möglich sei, wo die Arbeiterschaft gleiche Freiheiten und Rechte hat, wie sie in der Schweiz gelten und appelliert, einen klaren Trennungsstrich gegenüber solchen Organisationen und Staaten zu ziehen, die sich zu einem System der nackten Gewalt bekennen (Genehmigung Ausserverbandsstarts mit 177:2 Stimmen). Der Antrag der Versammlung, den Sportverkehr mit den Oststaaten zu gestatten, wird mit 154:38 Stimmen abgelehnt.
Der Satus will für die Ausübung des Sports und der Leibesübungen der arbeitenden Bevölkerung eintreten und mithelfen, ein gesundes, frohes und lebensbejahendes Volk heranzubilden

Ausschlussverfahren des Regionalverbandes gegen SC St. Johann eingeleitet, der einer Einladung der polnischen Gewerkschaften gefolgt ist und drei Freundschaftsspiele in Warschau ausgetragen hat. Strenge Abgrenzung gegenüber Totalitarismus des Ostblocks. 1955 befindet sich auch der ASC wieder in Polen, das nunmehr eine Diktatur ist und verliert mit Hoffmann (Müller); Fuchs, Vogel; Liechti (Hurter), Willimann (vorher AFC Sparta?), Roth; Müller H., Niederberger, Thüler, Zolin, Bürgin in Sopot, Danzig und Opole.
1954 erfolgreich gestellter Antrag des AFC Sparta Zürich, Spielverkehr mit den Verbänden der Oststaaten wieder auzunehmen (61:37 Stimmen), am Verbandstag 1955 abgelehnt. Im SFAV exisitiert eine solche Einschränkung nicht.

Die Generalversammlung des FC Grasshoppers Basel folgt 1955 einem Antrag seines Vorstandes, aus dem Verband auszutreten und zieht seine beiden Mannschaften vom Meisterschaftsbetrieb (vorübergehend) zurück. Solche Gedankenspiele, in die 4. Liga des SFAV zu wechseln und den Arbeiterfussball hinter sich zu lassen, verdeutlichen nicht abbrechende interne Diskussionen über die Positionierung und die anhaltende Schwierigkeit, die unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen.

Tagung der Delegierten in Schaffhausen im März 1963. Für den Satus hat der Sportverkehr mit den Oststaaten zwar keinen offiziellen Charakter, doch kann den einzelnen Mitgliedern und Verbänden in besonderen Fällen die Bewilligung erteilt werden. Wer sich unter Missachtung dieser Bestimmungen in den Osten begibt, kann aus dem Satus ausgeschlossen werden.

1968: auf Einladung des SC Baudepartement unternimmt die slowakisches Mannschaft Rapid Bratislava (CSSR) eine Schweizer Tournee.
1968: internationales Fussballtreffen der Altgedienten auf dem Landauer zwischen den Vereinigten Sportfreunden und einer Auswahl aus Bratislava (CSSR) mit den ehemaligen Internationalen Benedikovic, Gogh, Jankovic und Pukalovic. W. Müller; Hartmann, Stöcklin, Hotan, P. Bader, E. Müller, Voser, R. Bader, Martin, S. Hügi, R. Müller
1970: FC Amicitia Riehen folgt einer Einladung in die Sowjetunion und absolviert drei Spiele gegen örtliche Vereine, darunter vor 12000 Zuschauern gegen Torpedo Jeisk (Quelle Jubiläumsbuch).




Der Nachwuchs kommt aus der Fabrik, Wohlstand für alle
Wirtschaft dreht auf Hochtouren: Resultat von Konjunktur, Arbeitsabläufen, Beschäftigungszahlen, Zuwanderung und Kontingenten, welches im individualisierten Fortschritt angekommen ist, zehrt noch von Strukturen bereits im Zerfall begriffenen Gemeinsinns. Aufkommender Relativismus und Nivellierung im Zuge sozialen Ausgleichs, die weltanschaulichen Gegensätze treten in den Hintergrund.
Gerade heute, wo ein Teil des Sports immer mehr zum kommerziellen Betrieb und zum Geschäft wird, ist es der Arbeitersport, der die Gelegenheit gibt, der breiten Masse eine gesunde Sportausübung möglich zu machen ('Warum heute noch Arbeitersport?' - die Argumentationslinie einer Wortmeldung aus dem 'Satus-Sport' von Mai 1954 folgt derjenigen des Firmensportes)
Satus aus seiner Selbstsicht weiterhin „Teil des sozialen Fortschritts, der mithelfen soll, der arbeitenden Bevölkerung bessere Verhältnisse zu schaffen
Auch in diesen nicht mehr so klassenkämpferischen Tagen bleibt die Anrede 'Genosse' oder 'Sportgenosse' üblich, und der Aufruf zur Teilnahme an 1.-Mai-Kundgebungen ist normal (Clubchronik FC Amicitia Riehen):
Es ist selbstverständliche Pflicht jedes Arbeitersportlers, am Weltfeiertag der Arbeiterschaft mit derselben zusammen zu demonstrieren. Der RV erwartet, dass alle Fussballer geschlossen am Demonstrationszug des Arbeiterbundes teilnehmen (Offizielle Mitteilungen des RV. Nord 1937)
Das Bewusstsein als Arbeiterfussballer drückte sich darin aus, dass man sich auf dem Platz und ausserhalb als politischer Aktivist verstand, z.B. als Mitglied in der Gewerkschaft und Teilnehmer bei Kundgebungen“ (www.vereinsnamen.de)


Arbeiter-Länderspiele:
- 15.6.1958: Satus-Länderspiel Schweiz-Belgien 4:2 auf dem Rankhof mit Franz Gürtler (SC Baudepartement), René Wirz (AFC Amicitia Riehen), René Gurtner (SC BVB), Alfred Hartmann (Vereinigte Sportfreunde), Alfred Gschwind (AFC Amicitia Riehen), Moritz Wirz (AFC Amicitia Riehen - Ersatz). „Beide Teams wurden am Sonntagvormittag vom Basler Regierungsrat, vertreten durch Regierungsrat A. Schaller, empfangen. Dieser wies in seiner Begrüssungsansprache auf die guten Beziehungen beider Länder hin, die durch die Weltausstellung in Brüssel noch enger gestaltet werden. Insbesondere auch die Rheinschiffahrt trägt dazu bei, dass auch in wirtschaftlicher Hinsicht (...) gute Beziehungen bestehen. Nach dem Willkommensgruss vom Präsidenten des Satus-Fussballverbandes Region Nord, E. Hubschmid, dankte der belgische Vertreter für den verbindlichen Empfang (...) Beim anschliessenden Apéritiv lernten sich dann die Vertreter der beiden Länder noch besser kennen“ (National-Zeitung 16.6.1958)

- Satus-Länderspiel Schweiz - Österreich 1:1 vor 1500 Zuschauern auf dem Satusgrund mit Fritz Burger, Henry Schuhmacher, René Gurtner (alle SC Baudepartement) und Füri (SC Basel-Nord). „In der 8. Begegnung der beiden Nachbarländer vermochten die Eidgenossen ein schmeichelhaftes Unentschieden zu erreichen, nachdem sie in den sieben vorhergehenden Partien jeweils geschlagen worden waren“  (Tip-Sportmagazin 10.10.1961)
- 26. Länderspiel der Satus-Fussballauswahl Schweiz gegen Frankreich (Bilanz 13 Siege, 7 Unentschieden und 6 Niederlagen, erste Begegnung 1922) 'FSGT - Fédération Sportive et Gymnique du Travail' 1:3 vor 1800 Zuschauern mit Schär (ASV Basel-Ost), Beying und Ineichen (beide SC Baudepartement), Siedler (FC Amicitia Riehen) und J. Winteler (ASC). „Im Rahmen der Veranstaltung zum 1. Mai trafen sich die Satus-Fussballer der Schweiz und Frankreich auf dem prächtig im Fahnenschmuck sich präsentierenden Satusgrund. Nach der Begrüssung der beiden Equipen durch Generalkonsul Boulant und Satus-Fussballpräsident E. Wyss aus Bern intonierte der Arbeiter-Musikverein Basel die Nationalhymnen“ (National-Zeitung 3.5.1965)


Einige Arbeiterspörtler in Allschwil gründeten einen schon lange geplanten Arbeiterfussballclub. Der Vorstand: Präsident Max Leuenberger Binningerstrasse 120, Vizepräsident Ernst Pfister, Sekretär Eugen Lutz, Kassier Louis Imsand, 1. Beisitzer Rolli Bianchi, 2. Beisitzer Hans Urtz“ (National-Zeitung April 1956)
Ein Wachstum über die nahtlos in die Vororte übergehende Stadt hinaus scheint aber keine Option. Die Ausnahmen Allschwil, Münchenstein (1965) und Riehen bestätigen nur die Regel.

Alex Ebner (FC Basel, Cantonal Neuchâtel) wird Spielertrainer bei (seinem Arbeitgeber) Baudepartement.
1957 kehrt der Alt-Internationale René Bader, der den FC Basel als Spielertrainer zur Meisterschaft geführt hat, zu seinem Stammverein Vereinigte Sportfreunde zürück. Beim FC Basel haben neben seinem Bruder Paul (1945/46, 1951/52 - 1953-1956 Spielertrainer BSC Old Boys) auch seine Clubkollegen Werner Martin (1945/46) und Alfred Hartmann (1953/54, 1954/55) sowie Romano Zolin (1954-1958 - ASC) Nationalliga A gespielt.
Vor der seltenen Zuschauerzahl von rund 500 Personen handelte es sich bei diesem Spiel um eine vorzeitige Prüfung der Meisterschaftsanwärter. Dass Baudepartement dabei unterliegen würde, war zu erwarten, denn auch diesmal war für die Sportfreunde René Bader der Spielmacher. Zwei Treffer steuerte der ehemalige Internationale selbst bei und dirigierte auch sonst das Spielgeschehen während der neunzig Minuten“ (SMUV-Cupfinal 1958, Basler Nachrichten)

1959/60: Schweizer Satus-Meister Vereinigte Sportfreunde mit Kottmann; Süss, Weil; Frei, Martin, Meier, Rolf; Kobler, Rohrer, Gundelfinger, Hotan, Villa.
1960/61: Serie A mit AFC Amicitia Riehen, (Arbeitersportclub) ASC, SC Basel-Nord (mit den Zwillingsbrüdern und Internationalen Maurer, vorher FC Nordstern), ASV Basel-Ost, SC Basel-West (Namensänderung aus SC ACV - Rückzug), SC Baudepartement, SC BVB, FC Grasshoppers, SC Horburg, AFC Sparta, Vereinigte Sportfreunde (Meister). Promotion mit ASC II, FC Ball Boys (Aufsteiger), SC Basel-Nord II, ASV Basel-Ost II, SC Baudepartement II, SC BVB II, SC Münchenstein, SC St. Johann, Vereinigte Sportfreunde II. Serie B mit AFC Amicitia Riehen II, AFC Amicitia Riehen III (Nachmeldung Rückrunde), FC Ball Boys II, SC Basel-Nord III (Rückzug), FC Fortuna, FC Fortuna II, FC Grasshoppers II, SC Horburg II, AFC Sparta II, Vereinigte Sportfreunde III.

1961: SC Baudepartement Basel in Ostermundigen erstmals Schweizer Satus-Cupsiegermit Mayer; HP. Hartmann, Gürtler; Arnold Urfer (ex FC Breite), R. Burger, Fankhauser; Bürgin, R. Zingg, Heinz Büchler, Mory, R. Urfer.


Blutauffrischung durch italienischen Fremdarbeiter mit drei Neugründungen (US Juventina Allschwil, US Palermo Basel bzw. US Olympia Basel und AS Timau Basel).
Juventina, das in der Serie B beginnen muss und die Gegner zweistellig vom Platz fegt, gelingt im Cup Sensation gegen Sparta (den Siegestreffer in der Verlängerung schiesst der frühere 2. Liga-Spieler des FC Allschwil, Roland Bianchi) und scheint auch in der folgenden Cup-Saison den Serie A-Vertretern ebenbürtig. Nach einem Platzverweis gegen den Goalie mit den auf das Feld stürmenden Tifosi entwickelt sich eine Keilerei. 1962/63 scheitert der Verein nach Punktgleichheit um den Aufstieg in die Serie A erst in einem Entscheidungsspiel am FC Fortuna.
Timau wird im letzten Jahr des Satus Meister der Promotion.



1964: ASV Basel-Ost gewinnt durch Tore von Denicola, Schädler, Morath und Wirz regionalen SMUV-Cup.
1964: internationales Turnier des ASC Basel anlässlich seines fünfzigjährigen Bestehens mit FV-Haltingen (Sieger) und Tuchfabrik Lörrach. ASC mit Rufener, Ledermann, Stoob, Botinelli, Miserez, H.P. Winteler, Ulrich, Kurth, Huonder, Schaub und J. Winteler.
1966: SC Baudepartement Basel mit Kuster, Keller, Ineichen, Fankhauser, Zolin, Osellame, Weber, Willaredt, Büchler, Beying und Mory holt das begehrte Double von Cup und Meisterschaft und gewinnt durch ein 12:2 über Rapid zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren auch den regionalen SMUV-Pokal. SC Baudepartement Basel - SC Zürich 3:0 Rankhof: „zum Final wurden die beiden Mannschaften von Regierungspräsident Hauser begrüsst (...) BD-Departementschef Regierungsrat Wullschleger konnte sichtlich erfreut aus der Hand von RV-Präsident Buess für seine Mannschaft den Meisterbecher an den Captain weitergeben“ (Basler Nachrichten 4.7.1966)
1967: SC Baudepartement Basel Schweizer Satus-Meister mit Stingelin, Hefti, Bürgin, Osellame, Zolin, Fankhauser, Beying (ex Binningen), Sonderegger, Decker, Schöni und Mori.
1967: ASC Schweizer Satus-Cupsieger mit Rufener, M. Tschanz, Miserez, Schwarz I, Schaub, R. Kurth, W. Kurth, P. Tschanz, Schwarz II, J. Winteler H.P., Schneeberger, Räber, Ulrich, F. Hofmann (nicht im Finalspiel: Frank, Stoob).




Integration in SFV, das Kriegsbeil wird begraben
Die ersten Bestrebungen, einen gemeinsamen Spielbetrieb SFV/Satus durchzuführen, sind mit der Gründungsgeschichte des Fussballverbandes Nordwestschweiz verbunden und können mit einem Auswahlspiel zwischen den beiden Verbänden zu Gunsten der Soldatenfürsorge im April 1940 als Startphase für eine Gleichschaltung sportlicher Betätigung gedeutet werden. Doch die beidseitigen Traditionen und Verpflichtungen liegen noch zu weit auseinander. Der Prozess der Annäherung und der Öffnung nach links und rechts beansprucht 15 Jahre.

Im Herbst 1955 finden erstmals Verhandlungen mit dem Regionalverband Nordwestschweiz über die Aufnahme eines beschränkten Spielbetriebes statt. In Erinnerung an den verstorbenen Regierungsrat Hauser, der sich zeitlebens für die Aussöhnung eingesetzt hatte, liegt ein Vorschlag des Satus vor, seine besten Vereine nach dem Cupsystem mit den 2. Liga-Vereinen zusammenzuführen ('Fritz-Hauser-Cup'), was beim Regionalverband, der nur ein vom Fussbalkomitee des SFAV befürwortetes Spiel pro Jahr anbieten will, trotz der Durchschlagskraft von Ernst B. Thommen, dass in einer Zeit des sozialen Ausgleichs und des gegenseitigen Vertrauens ein zweigleisiger Fussballbetrieb nicht mehr zu rechtfertigen sei, noch auf zu grosse Vorbehalte stösst.

Am Turnier der Vereinigten Sportfreunde im Juli 1958 nimmt mit dem FC Bubendorf erstmals eine Equipe des SFV teil und gewinnt die Klasse der Promotion. Bald findet ein reger Freundschaftsbetrieb zwischen Vereinen des Satus und des SFV statt. Der SC Baudepartement (Kuster; Hoch, Gürtler; Oser, René Wirz, Moritz Wirz; Sonderegger, Büchel, H.P. Hartmann, Keller, Nussbaumer) beweist in der Rückrundenvorbereitung 1959 mit Siegen gegen den FC Black Stars und FC Laufen seine Konkurrenzfähigkeit.

1963: am durch den AFC Amicitia Riehen organisierten fünften Turnier des Satus auf der Grendelmatte nimmt als Novum für ein Satus-Turnier mit zwei SFV-Mannschaften der FC Riehen teil.
1963/64: mit den Vereinigten Sportfreunden trägt erstmals ein Juniorenteam des Satus wöchentlich Spiele gegen regionale Mannschaften des SFV aus.

1964: anlässlich seines 40. Geburtstags internationales A- und B-Junioren-Turnier der Vereinigten Sportfreunde unter dem Motto 'gemeinsamer Spielverkehr' mit sieben SFV- und acht badischen Mannschaften. Seine 1956 gegründete Juniorenabteilung bleibt über Jahre die einzige des Basler Satus.
1964: Turnier der Vereinigten Sportfreunde auf dem Landauer für Aktive und Senioren (FC Basel Meistermannschaft 1953, FC Riehen, SC Kleinhünigen, FC St. Clara, SC Baudepartement und Gastgeber) anlässlich ihres vierzigjährigen Bestehens.

Saison 1964/65: Einen vielversprechenden Auftakt abseits der verbandspolitischen Schranken bildet die Höchstbeteiligung um den Basler Cup (Vorrunde) mit 39 Mannschaften“ (Basler Nachichten, September 1964). SC Baudepartement Basel Basler Cup-Gewinner mit Amsler, Keller, Gürtler, Fankhauser, Inneichen, Osellame, Kuster, Sonderegger, Jordi, Beying und Mory. In der darauffolgenden Saison erreicht der ASV Basel-Ost den Final.

Neuer Präsident im Regionalverband wird Werner Buess, der den langjährigen Präsidenten Paul Krämer (SC Baudepartement) ablöst.

Am Seniorencup 1964/65 nehmen drei Vereine vom Satus teil: zwei beteiligen sich an der erstmals seit langem wieder ausgetragenen Veteranenmeisterschaft.

Seit nunmehr vier Jahren trägt sich der Satus-Fussballverband mit der Absicht, als Gesamtverband mit dem Schweizerischen Fussballverband zu fusionieren. Trotz mehrerer Anläufe ist es (...) nicht gelungen, (...) dass ein konkretes Resultat herausgeschaut hätte. Nach vierjährigen leeren Versprechungen zogen nun zwei der ältesten und schlagkräftigsten Vereine die Konsequenzen. Sie gaben auf Ende der laufenden Saison den Austritt aus dem Satus und beantragten die Aufnahme bei der Konkurrenz. Die Gründe werden mit finanziellen Schwierigkeiten (AFC Ostermundigen in der Gruppe Bern/Waadt mit enormen Reisespesen) und uninteressantem Spielbetrieb (grosse Überlegenheit vom ASC Nordstern Zürich in der Region Ost) angegeben, aber auch das Fehlen von Gegner in der Juniorenklasse - die Satus-Vereine haben praktisch keinen Nachwuchs“ (Communiqué des Verbandes - BN 10.4.1965)
Der Zentralvorstand des SFV brachte an seiner letzten Sitzung den Vertrag mit dem Satus unter Dach. Die Vereinbarung sieht eine Zusammenarbeit unter Wahrung der Selbständigkeit beider Verbände vor. Eine Sonderregelung betrifft den internationalen Spielverkehr, für den der SFV zuständig ist. Der Satus verpflichtet sich, nur mit Spielpartnern in Kontakt zu treten, die der FIFA angeschlossen sind. Für die unteren Ligen ist ein gemeinsamer oder teilweise gemeinsamer Spielbetrieb auf der Ebene der Regionalverbände möglich (...) Bleiben besteht eine scharfe Trennung in Sachen Spielerqualifikation“ (SFV und Satus sind sich einig - Tip-Sportmagazin 21.9.1965)

10.12.1965: Ablehnung des gemeinsamen Spielverkehrs durch die Satus-Vereine mit Mehrheitsbeschluss.
23.1.1966: Kündigung der Vereinbarung betreffend die Beteiligung von Satus-Mannschaften an regionalen Konkurrenzen seitens des Fussballverbandes Nordwestschweiz.

Delegierte vor allem der unteren und kleineren Vereine, die die Anonymität der 4. und 3. Liga fürchten, womit die regelmässige Spielberichterstattung in den Tageszeitungen entfallen würde, stellen sich am Fussballparlament noch gegen eine Verschmelzung mit dem SFV.

3.6.1966: die Vereines des Satus-Fussballverbandes stimmen auf Wiedererwägungseintrag dem gemeinsamen Spielverkehr mit dem SFV zu.
11.8.1966: eine Spezialkommission beider Verbände, Ehrenmitglied Ernst B. Thommen und Dr. F. Leuch entwerfen eine neue Vereinbarung.
9.6.1967: probeweiser Beginn des gemeinsamen Wettspielbetriebes Fussballverband  Nordwestschweiz/Satus Region Nord.
Eingliederung von 19 Vereinen des Basler Satus mit 33 Mannschaften, die in der untersten Klasse der 4. Liga beginnen müssen. Fünf davon erringen die Gruppenmeisterschaft und werden promoviert. Der SC Baudepartement Basel verliert keines seiner 16 Spiele und schiesst 171 Tore. Auch der FC Grasshoppers und der ASC bleiben verlustpunktlos. Zudem werden ca. 20 Schiedsrichter eingebracht.
19.1.1968: die Vereinsdelegierten des FVN sprechen sich mit 62:0 Stimmen einstimmig für die Weiterführung des gemeinsamen Spielbetriebs aus.
20.3.1968: einstimmiges Ja der Satus-Fussballer zum gemeinsamen Spielverkehr mit dem SFV an einer ausserordentlichen DV mit 65:0 Stimmen. Regionalpräsident Mory begrüsst besonders Regierungspräsident Dr. E. Wyss sowie den Zentralpräsidenten des Satus, Nationalrat Weber.
2.2.1969: eine Ergänzung zu Artikel 8 der Statuten soll anlässlich der ordentlichen Delegiertenversammlung des SFV in Locarno die Aufnahme von Clubs ermöglichen, die gleichzeitig noch bei einem anderen Verband Mitglied sind und das Provisorium des gemeinsamen Spielbetriebes zwischen SFV und Satus-Clubs in der Nordwestschweiz dadurch beseitigt werden. Dem Vorschlag des Zentralvorstandes widersetzen sich einige ZUS-Delegierte der Region Zürich, unter Hinweis auf die in Artikel 2 verankerte konfessionelle und politische Neutralität. Ohne Gegenstimme wird dagegen der Verlängerung des bestehenden Provisoriums in der Nordwestschweiz die Genehmigung erteilt.
24.1.1970: die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Fussballverbandes in Bern tagt über die teilweise Neuschaffung von Artikel 8, die nun auch eine Mitgliedschaft von Vereinen aus anderen Verbänden vorsieht (Doppelmitgliedschaft).

Das Kräftemessen mit bisher unbekannten Gegnern, gesunde Rivalität, zusätzliche Spielplätze und ungewohnte Umgebung verleihen Meisterschaft und Cup willkommene Impulse und spornen zu gegenseitiger Leistungssteigerung an. Administration  und Schiedsrichterausbildung (...) werden zusammengelegt und rationalisiert. Und die zwischenmenschlichen Beziehungen über Parteien, Konfessionen und soziale Stände hinweg (...) bei Sport und Spiel gleichsam zwanglos gemehrt und vertieft (Eugen A. Meier 1970)


1970: Präsident RV Nord Benny Grunder.

1970: Schweizer Arbeiterfussballmeisterschaft auf dem Landauer FC Grasshoppers - Bella Italia Zürich 3:0. Aellen; Anneler, R. Bossert, Beugger, R. Kurth (Kofmel), Johann, Husi, W. Kurth, Egon Maurer (früher SC Kleinhüningen), René Maurer, Fischer (Noirjean hat zum FC Nordstern gewechselt).

1971: Satus Region Nord mit FC Amicitia Riehen, Arbeitersportclub, FC Ballboys, SC Basel-Nord, ASV Basel-Ost, SC Baudepartement, SC BVB, FC Fortuna, FC Grasshoppers, SC Horburg, SC Inter, SC Münchenstein, US Olympia, SV Rapid, FC Sparta, Vereinigte Sportfreunde, AS Timau und FC Young Kickers. Der Schweizer Satus-Fussballverband zählt gut 4000 Mitglieder.
An der Meisterschaft des Fussballverbandes Nordwestschweiz nehmen 17 Satus-Vereine der Region Nord mit 37 Mannschaften teil.


1971: Schweizer Arbeiterfussballmeisterschaft in Zürich (Utogrund) FC Grasshoppers - Etoile Carouge 6:1. Aellen; Anneler, Beugger (Galli), U. Bossert, Johann, R. Maurer (Rösch), Husi, Manaresi, E. Maurer (Captain), Iberg.
1972 Schweizer Arbeiterfussballmeister SC Baudepartement.
1973 Finalspiel Schweizer Arbeiterfussballmeisterschaft in Zürich US Chène Eaux-Vives - FC Grasshoppers Basel 2:1.
1974 Finalspiel Schweizer Arbeiterfussballmeisterschaft in Bern (Wyler) SC Baudepartement - US Napoil Zürich 5:1. Bachmann, Mühlegg, Zumsteg, Küpfer, Jud (Osellame), Bürgin, Siegenthaler, Righi, Gianolli, Danko, Burri.
 


Die Vereine bluten aus, die alten Rezepte funktionieren nicht mehr: wer sichert jetzt die Zukunft?
Durch die anhaltende Abwanderung und Landflucht der Stadtbevölkerung geraten auch die Satus-Vereine in die Defensive. Andere Freizeitbeschäftigungen und Ablenkung gibt es mittlerweile genug. Jugendliche gehen nicht mehr automatisch zum Turn-, Fussball- oder Handballverein. Viele Spieler hören nach der Juniorenzeit auf. In der Wohlstandsgesellschaft haben sich die Grenzen zwischen Arbeiter und Angestellten längst verwischt. Die prekäre Sportplatzsituation und eine mangelnde sportliche Zielsetzung fallen zusätzlich ins Gewicht.

Der Egoismus und ein generelles Konsumverhalten machen den Vereinen das Leben schwer. Ehrenamtliche Mitarbeiter als zentrale Ressource lassen sich immer schwieriger rekrutieren. Auch die Toleranz der Arbeitgeber für das Engagement abseits der Firma nimmt ab. Zudem wird Sport in der Freizeitgesellschaft generell ausserhalb fester Strukturen vermehrt individuell betrieben.

1980: Satus-KV beider Basel organisiert mit dem RV Nord Fussball Grossanlass im Rahmen des Sportprogramms der B 80, wo auch die vier Satus-Regionalauswahlen und Juniorenteams aufeinandertreffen.
1981: 500 Zuschauer sind noch einmal auf dem Satusgrund zugegen beim Finalspiel um die Satus-Fussballmeisterschaft zwischen Basel-Nord und Croatia Zürich (0:2).
1983: Satus-Verbandsfest in Basel mit einem Auswahlspiel im Stadion St. Jakob zwischen Aktiven aus der Schweiz und im Satus qualifizierten Ausländern.

1975: Erstgründung Nachwuchsabteilung SC Baudepartement Basel, die ein Jahr später bereits 60 Junioren umfasst.
1975: Aufbau Nachwuchsabteilung FC Grasshoppers Basel, die mit 156 Junioren Ende 1981 zu den grössten Organisationen der Nordwestschweizer Fussballverbandes zählt. A-Junioren können in die in der 3. Liga spielende Unterabteilung US Aquarica integriert werden. SV Rapid und SC Horburg (dank Freunden, Bekannten und Verwandten der in der 4. Liga spielenden Italienermannschaft, nachdem ein Rundschreiben des Hauptvereins an die umliegenden Schulhäuser auf keinen Erfolg gestossen war) mit (vorwiegend mit Ausländern zusammengesetzten) B- und C-Junioren.
1980: US Olympia gründet ein Junioren-Team und stellt als erster italienischer Verein in Basel eine Seniorenmannschaft.
1983: Gründung Nachwuchsabteilung FC Amicitia Riehen mit E- und D-Junioren, während Fortuna/Ballboys, die Vereinigten Sportfreunde und die US Olympia wieder aus dem Jugendfussball verschwunden und nicht mehr im Wettspielbetrieb der Junioren eingeschrieben sind.
1984: SC Münchenstein lanciert E-Junioren.
1985: ASV Basel-Ost, SC Baudepartement und FC Grasshoppers Basel melden B-Junioren.
1988: ASC, der über keinen Nachwuchs verfügt und dem es immer schwerer fällt, gute Spieler zu finden, weil er aus Prinzip nichts bezahlt, löst zweite Mannschaft auf, um erste Mannschaft aufzustocken zu können. Bei den Senioren des ASC spielen mehrere ehemalige Nationalliga A-Handballspieler des ATV Basel-Stadt, „mit dem von je her besondere Beziehungen bestanden, spielten doch viele Spitzenhandballer gleichzeitig bei uns“ (Jörg Schneeberger)
1989: von den verbliebenen 14 Satus-Vereinen stellen der ASV Basel-Ost (A-Regional 1), die Vereinigten Sportfreunde/Horburg (C-, D- und E-Junioren) sowie der SC Baudepartement Basel (C- und D-Junioren) Nachwuchs.

Wir wollen nicht mit allen Mitteln ein Drittligateam stelle. Auf längere Sicht ist es für einen kleinen Verein ohne Juniorenbewegung sehr schwierig, das Kader immer wieder so zu ergänzen, dass in der dritten Liga mitgehalten werden kann, denn gute Spieler werden stark umworben und nicht immer gratis abgegeben. Heute reicht es anscheinend nicht mehr, mit einem guten Trainer und optimalen Trainingsbedingungen aufwarten zu können. Auch das Umfeld muss beachtet werden. Anlässe wie Vereinsreisen oder Veranstaltungen für die ganze Familie werden immer wichtiger“ (Stimmen FC Amicitia Riehen 1990)
FC Amicitia Riehen 1930:
1993 Übernahme in globo der Juniorenabteilung des Nachbarn FC Riehen, bei dem der Haussegen schief hängt, weil sich der ehrgeizige Präsident mit der Juko verkracht hat. Die jüngeren Aktiven entstammten vorher häufig den Junioren des FC Nordstern. Bereits 1992 haben 12 Senioren und neun Spieler aus der aufgelösten Viertliga-Mannschaft gewechselt, womit der Verein innert eines Jahres um fast ein Vierfaches gewachsen ist. Beschwingt von der neuen Realität, kürt sich Amicitia beim auf der eigenen Anlage abgehaltenen Finalturnier über Atlantica Lausanne und Rinia Zürich 1994 zum Schweizerischen Satus-Meister. 1995 verteilen sich rund 320 Junioren auf 19 Mannschaften, was seine Nachwuchsabteilung hinter den Old Boys zur Zweitgrössten der Region macht. 1996 formuliert der Trainer Erwin Simon einen Dreijahresplan, die Mannschaft an die Spitze der 3. Liga zu führen, 2001 wird sogar der Aufstieg in die 2. Liga perfekt.
Auch auf der höchsten regionalen Stufe soll kein Geld und nicht einmal als Punkteprämien geflossen sein. Der Lohn wird in Form bezahlter Trainingslager, einem zur Verfügung stehenden Physiotherapeuten oder einer Topausrüstung ausgeschüttet Etwas Besonderes ist auch der geringe Anteil ausländischer Spieler im Kader, obwohl dies reiner Zufall und keineswegs geplant sei (2003)
30.5.1999 Amicitia Riehen - AS Timau 1:2 vor 800 Zuschauern (Vereinsrekord). „Die Rechnerei war nach 55 Minuten beendet. Als Marco Streller einen von der Latte zurückprallenden Ball zum 3:0 für den FC Arlesheim verwerten konnte, war die Aufstiegsrunde 3./2. Liga im sechsten Spiel entschieden“ (FC Amicitia Riehen - FC Arlesheim 1:5, BaZ 23.6.1999)


1997: mit einem Turnier der C-Juniorenteams der Mitgliedervereine Amicitia Riehen, ASC Sparta-Helvetik, Baudepartement und Olympia wird erstmals die Jugend in die 1. Mai-Veranstaltung eingebunden.
2003: Vereine AS Timau, US Napoli, CD Espanol und US Olympia schliessen ihre Junioren-Mannschaften zum 'Junioren-Club Basel' zusammen. Die Kooperation war angedacht worden, weil die neuen 2. Liga-Vereine Timau und das mit Coruña fusionierte Napoli über den für die Liga vorgeschriebenen Nachwuchs verfügen mussten.
 
1974: Vereinigung FC Fortuna und FC Ballboys (die beiden 4. Liga-Mannschaften werden zuletzt wie in einigen mit Spielerproblemen kämpfenden Satus-Vereinen der damaligen Zeit vor allem von Italienern getragen [viele unserer Spieler sind Ausländer - meistens Italiener - welche nach Provokationen manchmal ausrasten - Spiko-Präsidentin 1988])
1982: Vereinigung SC Basel-Nord und FC Young Kickers (die am 23.5. und letzten Spieltag noch gegeneinander gespielt hatten und über keine Junioren verfügen).
1984: Vereinigung Vereinigte Sportfreunde und SC Horburg.
1995: Vereinigung FC Sparta (finanzielle Probleme und Schiedsrichtermangel) mit ASC und SV Helvetik.
An Stelle der ehrwürdigen Geschichte treten ausländische Untersektionen, die paradoxerweise einst beim Satus Unterschlupf gefunden haben:
2000: SV Rapid wird zu AS Rapid-Randazzo, die sich von der US Bottecchia abgespalten haben.
2002: SC Münchenstein wird zu Cemspor.
2004: Mazedonier (FK Vardar) führen FC Grasshoppers weiter.
Kapitulation, game over: SC St. Johann, FC Fortuna/Ballboys (1994, noch 1985 3. Liga-Aufstieg), SC Inter (Fusionspläne mit Kispi und Eintracht werden ausgeschlagen), ASV Basel-Ost (2007), AS Rapid-Randazzo 2011

Am Ende blieben nur drei Möglichkeiten. «Entweder man fusionierte, man holte eine Ausländerequipe oder machte den Laden zu», ist Rolf Aebischer von Basel-Ost realistisch. Sein Verein hat die zweite gewählt und zuerst eine spanische und dann eine italienische Untersektion aufgenommen. Fürs Vereinsleben hat diese Massnahme wenig gebracht. «Eine Integration findet nicht statt. Gesellschaftlich passiert nichts mehr. Schon zweimal haben wir ein Fest absagen müssen, weil wir zu wenig Anmeldungen hatten»“ (Angelo Baltermia, BaZ 26.8.1988)
„«Rapid will nicht von der Bildfläche verschwinden», erklärt Präsident Harry Schwalm (...) Wie konnte es soweit kommen? Das hängt sicher auch damit zusammen, dass Rapid vor einigen Jahren seine Juniorenabteilung auflösen musste. «Uns sind alle Junioren von anderen, besser klassierten Mannschaften abgeworben worden. Wir konnten keinen einzigen jungen Spieler für unsere eigenen Aktiven nachziehen», beschreibt Schwalm den Beginn des Niedergangs (...) Jahrelang hatte der Verein auf dem Satusgrund ein eigenes Turnier durchgeführt, doch die Mitglieder, die sich hauptsächlich um dessen Organisation kümmerten, haben Rapid längst verlassen (...) damit fehlte eine wichtige Einnahmequelle. «Im Moment können wir uns nur dank eines Sponsors finanziell über Wasser halten» (...) Das Kader bei den Aktiven, Rapids zweiter Mannschaft neben den Senioren (die oft Mühe haben, elf Spieler für die Meisterschaftspartien zusammenzukriegen) ist fast vollkommen neu und besteht hauptsächlich aus Jugoslawen und Türken“ (Martin Pütter, BaZ 3.11.1987)



Sportplatz-Rochaden: mit dem Landauer verbleibt nur ein Erinnerungsort
„Auf dem braunen, praktisch rasenlosen, holprigen und zudem hoffnungslos überlasteten Fussballplatz Landauer trainierten und spielten in den letzten Jahren jeweils bis zu 30 Mannschaften der fünf Vereine Timau, Grasshoppers, Fortuna-Ballboys, Horburg und Vereinigte Sportfreunde. Nach der im Sommer erfolgten Fusion (Vgte. Sportfreunde/Horburg) und dem Wegfallen etlicher Juniorenteams (Horburg, Vgte. Sportfreunde, Grasshoppers), sind es immer noch 22 Mannschaften, die auf dem Landauer miteinander und nebeneinander leben müssen“ (Andreas Schluchter, BaZ 12.9.1984)
Je 16 Teams müssen 1986 auf der Friedmatt und dem Satusgrund mit einem Spielfeld auskommen.
Der Rasen im Leichtathletik-Stadion ist sicher wesentlich besser als der etwas holprige Boden auf dem Satusgrund, aber die Atmosphäre fehlt. Im Satusgrund konnten die Stammmitglieder und der harte Kern der Anhänger je nach Jahreszeit vor oder nach dem Spiel oder während der Pause an den Tischen unter den Kastanienbäumen sitzen (Stimme des SC Baudepartement nach dem 1. Liga-bedingten Umzug 1987)

1995 Einbusse gewachsener Orte Friedmatt („auf dem kleinen Feld neben der Flughafenstrasse sind mittlerweile die Bagger aufgefahren, und die Kreissägen haben den Kastanien neben dem Restaurant den Garaus gemacht. Dort, wo jetzt eines jener rar gewordenen Kleinode städtischer Vereinsromantik auf sein Ende wartet, wird bald schon die neue Umfahrungsautobahn zu liegen kommen und hinter dem Fussballfeld wird die Rosenau-Siedlung dem Erdboden gleichgemacht“ - Michael Martin, BaZ 26.9.1995) und maroder und finanziell untragbar gewordener Satusgrund (neuer Gesamtkomplex Rankhof). Übersiedlung auf gesichtslose Zweckanlagen, die bessere Trainingsbedingungen aber keine Heimat mehr bieten.
Auf einer staatlichen Sportanlage ist es nicht mehr möglich, die Geselligkeit zu pflegen. Für Nostalgiker, denen das Gesellschaftliche wichtiger ist als der Sport, gibt es keinen Platz mehr“ (Satus-Kantonalverbandspräsident Hanspeter Schepperle)
Wir haben unter diesen Bäumen so viele glückliche Stunden erlebt, was ich jetzt fühle, kann man sich nicht vorstellen“ (Jean-Paul Thomann, Präsident des 1995 fusionierten Grossvereins ASC-Sparta-Helvetik)
Der Landauer verbleibt als letzter privat betriebener Sportplatz: „Freiheit und Unabhängigkeit. Schau dir mal das Geschehen auf dem Rankhof an. Dort müssen die Teams alle eineinhalb Stunden den Platz räumen, ein Eistee kostet vier Franken am Kiosk und das letzte bisschen Charme wurde zubetoniert. Hier auf dem Landauer bleiben alle für ein Bier oder zwei nach dem Training sitzen. Die Teams von ausserhalb loben den Platz für sein tolles Ambiente“ (Remo Scalabrini, Platzwart und Vize-Präsident der Vereinigten Sportfreunde - Prime News 2018)



Weg vom Arbeiterimage, Epilog
1990 gilt der Basler Satus-Fussball mit seinen 15 angeschlossenen Vereinen in der Schweiz mit den vier Grossregionen Nord (Basel), Ost (Zürich) sowie Genf und Waadt (Lausanne) als eine der Hochburgen und „organisatorisch und führungstechnisch weiterhin als lebenstüchtig“, obwohl nur noch Baudepartement und Olympia über eine Juniorenabteilung verfügen. Sämtliche Spiele des Cups werden von den 39 eigenen Schiedsrichtern und ab den Viertelfinals mit Linienrichtern geleitet. Rücktritt Präsident Karl Meyer.

In erster Linie geht es darum, etwas Altherkömmliches zu erhalten. Mit geringem Aufwand bestreiten wir noch unsere Meisterschaft. Im Zentrum steht auch die Betreuung des Kassen- und Subventionswesens. Wir zahlen unseren Vereinen einen Beitrag von rund sechs Franken pro aktives Mitglied aus (..) Früher, als die Arbeiterbewegung noch bedeutend war, gingen wir am Morgen an den Umzug und nachmittags zu den diversen Sportturnieren (...) Seit dem Zusammenschluss zwischen dem Satus-Fussballverband und dem Schweizerischen Fussballverband ist es zu einer Verwässerung gekommen. Der Gewerkschaftsgedanke ist heute generell nicht mehr so gross“ (Werner Fintschin, Präsident des Regionalverbandes Nord des Satus-Fussballverbandes - BaZ 1997)

Der Satus war 2004 auf dem Landauer Veranstalter des Finalspiels der 63. Austragung des Basler Fussballcups.

AS Timau Basel 1965:
Erduldeter Aufstieg in die höchste regionale Klasse unter dem Spielertrainerduo Julio Vidal/ Olivier Grava 2002. Die Dankbarkeit gegenüber dem Satus beweist die Dominanz im Wettbewerb, welcher weiterhin mit Ernsthaftigkeit bestritten wird (zehn Titel). Beim Club, der sich längst von seiner Herkunft gelöst hat, startet 2015 Nati-Rekordtorschütze Alex Frei seine Trainerlaubahn. 2016 Aufstieg in die 2. Liga inter.

Folgende 11 Vereine (in alphabethischer Reihenfolge) bekunden über die seit 1967 nur noch im Ausscheidungsverfahren ausgetragene (separate) Meisterschaft dem Satus als seit 1994 politisch, wirtschaftlich und konfessionell unabhängigem Sportverband (vor Wahlen und Anstimmungen werden keine Empfehlungen mehr ausgegeben) ihre Treue (Stand 2015): ASC Sparta-Helvetik, NK Alkar, FC Amicitia Riehen (2. Liga regional), SC Basel Nord, FC Basler V.Betriebe, SC Münchenstein (3. Liga), US Olympia (2. Liga regional), FC Sloboda, AS Timau (2. Liga regional), FK Vardar und Vereinigte Sportfreunde.

p.s. An der Delegiertenversammlung vom 16. Februar 2018 sind die Mitgliedervereine des Satus RV Nord einstimmig einem Antrag des Verbandsvorstands unter dem langjährigen Präsidenten Werner Fintschin gefolgt und haben die Auflösung des Satus RV Nord beschlossen, dessen Cup-Wettbewerb zuletzt defizitär war.
Letzter Basler Arbeitermeister wird am 1. Mai 2018 auf dem Landauer der FC Amicitia Riehen II (3. Liga-Team) durch einen 5:2 Finalsieg über die Vereinigten Sportfreunde a (5. Liga).

Regionalmeister Arbeiterfussball Serie A (Region Nord)


1921 FC Fortuna
1922 ASC
1923 ASC (?)

1924 ASC
1925 SC Horburg
1926 FC Grasshoppers
1927 SC Horburg
1928 SC Horburg
1929 SC Horburg

1930 ASV Basel-Ost/ SC Horburg (Abspaltung 'Rotsport')
1931 ASV Basel-Ost/ Vereinigte Sportfreunde
1932 ASV Basel-Ost/ ASC Basel-West (= Vereinigte SC St. Johann/ AFC Sparta)
1933 FC Fortuna/ Vereinigte Sportfreunde
1934 ASV Basel-Ost/ SC St. Johann
1935 ASV Basel-Ost/ ASC
1936 AFC Sparta/ SC St. Johann (letztmalige Austragung 'Rotsport')

1937 Vereinigte Sportfreunde
1938 Vereinigte Sportfreunde
1939 ASV Basel-Ost (AFC Amicitia Riehen Meister Promotion)
1940 Vereinigte Sportfreunde
1941 ASV Basel-Ost
1942 Vereinigte Sportfreunde
1943 Vereinigte Sportfreunde (SC Basel-Nord Meister Promotion)
1944 Vereinigte Sportfreunde
1945 Vereinigte Sportfreunde
1946 ASC



1947 Vereinigte Sportfreunde
1948 ASC
1949 Vereinigte Sportfreunde (SC Basel-Nord Meister Promotion - Einführung Landesliga)
1950 SC Baudepartement
1951 SC BVB
1952 SC ACV
1953 ASV Basel-Ost
1954 FC Grasshoppers
1955 Vereinigte Sportfreunde
1956 SC Baudepartement (SC Geba Meister Promotion)
1957 Vereinigte Sportfreunde (letztmalige Austragung Landesliga)
1958 Vereinigte Sportfreunde
1959 SC Baudepartement
1960 Vereinigte Sportfreunde (AFC Sparta Meister Promotion)
1961 Vereinigte Sportfreunde (AFC Ball Boys Meister Promotion)
1962 SC Baudepartement
1963 SC Baudepartement (FC Fortuna Meister Promotion)
1964 FC Amicitia Riehen
1965 ASV Basel-Ost (SV Rapid Meister Promotion)
1966 SC Baudepartement
1967 SC Baudepartement (AS Timau Meister Promotion)

1968 SC Baudepartement (neu im Cupsystem)
1969 FC Grasshoppers
1970 FC Grasshoppers
1971 FC Grasshoppers
1972 SC Baudepartement
1973 FC Grasshoppers
1974 SC Baudepartement

1975 ASC                                   UNVOLLSTÄNDIG!
1977 SC Baudepartement (?)
1979 ASC
1981 SC Basel-Nord

1986 SC Baudepartement
1990 FC Amicitia Riehen
1991 AS Timau (FC Amicitia Riehen?)

1992 Vereinigte Sportfreunde/Horburg
1993 NK Alkar

1994 FC Amicitia Riehen
1997 NK Alkar
1999 NK Alkar
2000 SC Baudepartement
2001 NK Alkar
2002 NK Alkar
2003 AS Timau
2004 FC Amicitia Riehen
2005 AS Timau
2006 AS Timau
2007 AS Timau
2008 AS Timau
2009 AS Timau
2010 AS Timau
2011 AS Timau
2012 US Olympia
2013 AS Timau
2014 FC Amicitia Riehen
2015 FK Vardar
2016 AS Timau
2017 NK Alkar
2018 FC Amicitia Riehen (letzte Austragung)